KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Portugal: Tänak mit nahem 3. Sieg zur WM-Spitze

Von Toni Hoffmann
Ott Tänak hat bei der Rallye Portugal, der siebten Station der Weltmeisterschaft, den dritten Saisonsieg und die Gesamtführung im Visier, Thierry Neuville entschärft Duell mit Sébastien Ogier und erreicht das Podium.

Die Vorherrschaft bei der Rallye Portugal durch das bislang dominierende Triumvirat von Toyota mit Ott Tänak, Jari-Matti Latvala und Kris Meeke ist geschwächt worden. Ein gebrochener Stoßdämpfer am Toyota Yaris WRC auf der zwölften Prüfung stoppte die Attacke von Jari-Matti Latvala auf seinen führenden Stallgefährten Ott Tänak. Statt nach vorne ging es für Latvala nach hinten. Er verlor deswegen fast eine Minute und fiel vom Ehrenrang auf den fünften Platz ab. Auf dem Weg zur 13. Prüfung, mit 37,60 km die längste Entscheidung, meldete Latvala seinem Teamchef Tommi Mäkinen den Stillstand. Der Teampartner Meeke nahm Latvalas Position ein und lag nach der 13. Entscheidung nur noch 4,3 Sekunden hinter Tänak.

Tänak hatte zuletzt noch ein Aha-Erlebnis. Der rechte vordere Stoßdämpfer brach in der Prüfung und zwang den Toyota Yaris zum Drehen. «Der Stoßdämpfer vorne rechts ist gebrochen», mehr mochte Tänak nicht sagen. Er brachte seine Führung dennoch ins Ziel, auch wenn diese auf nur noch 4,2 Sekunden zum Teamkollegen Meeke schrumpfte.

Etwas erschöpft erreichte Meeke das Ziel der Prüfung von «Amarante». «Beim Start leuchtete eine Warnlampe. Jedes Mal, wenn ich die Handbremse zog, blieb das Auto stehen. Das hat uns einige Sekunden gekostet. Ich bin noch nie in meinem Leben so hart gefahren», gestand Meeke.

Latvala wieder im Pech

Das Pech von Latvala, der in diesem Jahr schon mehrmals gebeutelt wurde, hievte den Vorjahressieger Thierry Neuville (Hyundai i20 WRC) mit seiner vierten Bestmarke auf den dritten Podiumsplatz (+ 9,2). Damit entschärfte der letztjährige Vizechampion und WM-Gesamtdritte auch das die zweite Etappe beherrschende Duell mit dem Titelverteidiger und Tabellenführer Sébastien Ogier, der im Citroën C3 WRC 11,8 Sekunden auf Platz vier hinter Neuville rangierte.

«Ich bin am Nachmittag wirklich am Limit gewesen und habe alles gegeben», erklärte Neuville, der bis auf 4,9 Sekunden an den Zweiten Meeke herankam. «Es war wirklich kein sorgenfreier Tag.» Mit nur noch 9,2 Sekunden auf den Leader Tänak kann Neuville, nach seinem Horror-Crash in Chile wieder schnell wie eh und je, nun um den Sieg und damit um die Tabellenführung, die er vor Chile innehatte, mitreden.

Der sechsfache Champion Ogier war seiner Leistung auf der zweiten Etappe nicht ganz zufrieden. «Mein Gefühl für das Auto war am Nachmittag nicht so gut wie am Morgen», gestand der zweifache Saisonsieger und Gesamtführende Ogier. «Aber ganz so schlecht war der Tag auch nicht. Morgen ist es ein kurzer Tag. Da dürften wir nicht so viel verlieren.»

Das zeitweise knappe Duell um den fünften Platz (+ 1:37,5) entschied Esapekka Lappi im Citroën C3 WRC letztlich etwas deutlich um 25,2 Sekunden gegen Teemu Suninen im Ford Fiesta WRC von M-Sport für sich. Die bislang gute Leistung von Gus Greensmith beim Debüt im Ford Fiesta WRC endete auf der zwölften Entscheidung im Gebüsch. Seinen siebten Platz (+ 6:10,4) nahm der Teampartner Elfyn Evans ein.

Rallye Portugal  – Stand nach der 13. von 20 Prüfungen:

Platz

Team/Auto

Zeit/Diff.

1.

Tänak/Järveoja (EE), Toyota

2:47:23,1

2.

Meeke/Marshall (B), Toyota

+ 4,3

3.

Neuville/Gilsoul (B), Hyundai

+ 9,2

4.

Ogier/Ingrassia (F), Citroën

+ 21,0

5.

Lappi/Ferm (FIN), Citroën

+ 1:37,3

6.

Suninen/Salminen (FIN), Ford

+ 2:02,7

7.

Evans/Martin (GB), Ford

+ 6:10,4

8.

Rovanperä/Halttunen (FIN), Skoda R5

+ 8:33,8

9.

Kopecky/Dresler (CZ), Skoda R5

+ 9:35,3

10.

Loubet/Landans (F), Skoda R5

+ 10:04,8

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