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Loeb-Sieg vermasselt Fords Abschiedsparty

Von Toni Hoffmann
Achter Spanien-Sieg für Sébastien Loeb

Achter Spanien-Sieg für Sébastien Loeb

Sébastien Loeb bleibt der grosse Rallye-Matador in Spanien. Der Rekord-Champion feierte seinen achten Spanien-Sieg in Folge.

Weltmeister Sébastien Loeb ist seit 2005 auf den spanischen Rallyepisten nicht zu schlagen. Der 38-Jährige feierte im Citroën DS3 beim diesjährigen Finale der Rallye-Weltmeisterschaft seinen achten Triumph in Spanien. Nach 18 Prüfungen hatte Loeb einen Vorsprung von 6,9 Sekunden auf den Finnen Jari-Matti Latvala im Ford Fiesta RS. «Das ist ein sehr wichtiger Sieg für mich. Der Weg bis zu diesem Erfolg war aber nicht einfach», meinte Loeb zu seinem neunten Saisonsieg und 76. Gesamttriumph. Loeb hatte bereits Anfang Oktober in seiner Heimat seine neunte Weltmeisterschaft in Folge vorzeitig gewonnen.

«Schade, eine Prüfung mehr, wer weiss, vielleicht hätten wir gewonnen», äusserte sich Latvala zu seinem geringsten Rückstand zu Loeb 2012. Mit dem Ehrenrang und den drei Bonuspunkten für den Sieg auf der Power Stage verbesserte sich Latvala mit nun 154 Punkten auf den dritten WM-Endplatz 2012. Loebs Citroën-Teampartner und Vize-Champion Mikko Hirvonen erreichte mit der Vorgabe der Platzsicherung auf dem dritten Rang (Rückstand: 1:46,7 Minuten) das Ziel im Mittelmeerort Salou.

Nach dem Ausfall von Ott Tänak, der sich im Ford Fiesta RS von M-Sport mit einem Abflug auf der drittletzten Prüfung verabschiedete, behauptete der am Freitag führende Mads Östberg im privaten Ford Fiesta RS seinen vierten Platz, 9,6 Sekunden hinter Hirvonen. Er beendete die diesjährige WM mit dem vierten WM-Rang (149 Punkte). Mit einem Rückstand von 16:07,8 Minuten beendete Jarkko Nikara seine WRC-Jungfernfahrt im Prodrive-Mini ab.

In der Super2000-Wertung sicherte sich der Gesamtsechste Craig Breen im Ford Fiesta die Meisterschaft vor Per-Gunnar Andersson im Proton Satria und seinem Ford-Kollegen Yazeed Al Rajhi. Meister bei den Produktionswagen wurde Benito Guerra vor Marcos Ligato im Subaru Impreza und seinem Mitsubishi-Kollegen Valeriy Gorban.

Loeb wird im nächsten Jahr seinen Titel nicht mehr verteidigen, sondern kürzer treten und nur bei fünf ausgewählten Rallyes antreten. Mit seinem 76. Gesamtsieg vermasselte der Rekordjäger die Abschiedsparty von Ford aus der Rallye-WM. Statt des erhofften Siegersektes blieb für Ford wieder einmal nur der trockene Ehrenrang hinter der fast unschlagbaren Siegerkombination Loeb und Citroen.

Ford spielte in seinem 33-jährigen Engagement auf der WM-Bühne meistens nur die Rolle des ewigen Zweiten. Nur dreimal (1979, 2006 und 2007) gewannen die «Blauen» die Herstellerwertung, aber nur einmal sass trotz der 82 Gesamtsiege mit dem Finnen Ari Vatanen 1981 ein Weltmeister in einem Ford. Ford schaffte in diesem Jahr mit Latvala, der 2013 für Volkswagen in der WM startet, nur den dritten Platz in der Gesamtwertung. In dieser Saison konnte Ford sich nur dreimal in die Siegerlisten eintragen. Die restlichen zehn Läufe gingen an Weltmeister Citroën. In Schweden und in Großbritannien gewann Latvala. In Portugal wurde der Ford-Privatfahrer Mads Östberg nach der technisch bedingten Disqualifikation von Hirvonen zum Sieger erklärt. Mitte Oktober zog Ford die Reißleine und erklärte den Ausstieg als Werksteam aus der Rallye-WM zum Saisonende.

Ebenfalls Mitte Oktober erklärte die BMW-Gruppe in München das WM-Engagement von Mini für beendet. BMW war über das ziemlich erfolglose Mini Team Portugal in der WM, allerdings ohne Punkteberechtigung vertreten.

Den Platz von Ford wird im nächsten Jahr Volkswagen einnehmen. Die Wolfsburger bestreiten mit den brandneuen VW Polo R WRC für den Franzosen Sébastien Ogier und der Neuverpflichtung Jari-Matti Latvala die komplette WM-Saison mit 13 Läufen. Zudem soll ein dritter Polo, den der Norweger Andreas Mikkelsen steuern dürfte, eingesetzt werden. In dieser Saison war Volkswagen quasi als Lehrjahr mit zwei Fabia der Konzernschwester Skoda in der leistungsschwächeren Gruppe Super 2000 am Start. Zuwachs könnte die Rallye-Königsklasse Mitte 2013 mit dem Comeback von Hyundai bekommen. Die Koreaner möchten mit dem neuen I20 WRC vor der angestrebten kompletten Saison 2014 im nächsten Jahr einige Testläufe in der Rallye-WM bestreiten.

Ergebnis nach 3 Etappen, 18 Prüfungen (= 405,46 km) und 1.391 Gesamtkilometern:
1. Sébastien Loeb/Daniel Elena (F/MC), Citroën DS3 WRC, 4:14:29,1 h.
2. Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN), Ford Fiesta RS WRC, + 6,9 sec.
3. Mikko Hirvonen/Jarmo Lehtinen (FIN), Citroën DS3 WRC, + 1:46,7 min.
4. Mads Östberg/Jonas Andersson (N/S), Ford Fiesta RS WRC, + 1:56,3
5. Jarkko Nikara/Jarkko Kalliolepo (FIN), Mini John Cooper Works WRC, + 16.07,8
6. Craig Breen/Paul Nagle (IRL), Ford Fiesta S2000, + 18:10,3
7. Chris Atkinson/Stéphane Prévot (AUS/B), Mini John Cooper Works WRC, + 19:14,7
8. Per-Gunnar Andersson/Emil Alexsson (S), Proton Satria Neo S2000, + 20:16,0
9. Dani Sordo/Carlos del Barrio (E), Mini John Cooper Works WRC, + 25:40,5
10. Evgeny Novikov/Ilka Minor (RUS/A), Ford Fiesta RS WRC, + 25:46,6

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