Rallye Schweden: Heimspiel für Henning Solberg

Von Toni Hoffmann
Henning Solberg und Ilka Minor bei der Rallye Monte Carlo

Henning Solberg und Ilka Minor bei der Rallye Monte Carlo

Wichtige Information für «Frau Holle» oder den «Wettergott»: Frau Ilka Minor und Herr Henning Solberg hätten gerne am kommenden Wochenende im Raum Karlstad viel Neuschnee.

Zwar glaubt Ilka Minor in Wahrheit weder an die «Frau Holle» noch an einen «Wettergott», dennoch wünscht sie sich für das Wochenende vom 12. bis zum 15. Februar für das Gebiet rund um Karlstadt «möglichst viel Neuschnee» - von wem auch immer. Der Hintergrund: In diesem Gebiet steigt am kommenden Wochenende die Schweden-Rallye, der zweite Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft – und einmal mehr wird Ilka ihrem norwegischen Kollegen Henning Solberg aus dem «Gebetsbuch» vorlesen.  

Ilka Minor: «Beste Chancen»

Dass Neuschnee hilfreich ist, konnte das norwegisch-österreichische Duo schon im Vorjahr feststellen, Ilka erzählt: «Da konnten wir auf einer Sonderprüfung sogar die Bestzeit markieren. Bei Neuschnee profitieren die nachkommenden Teams, die Strecke wird schneller. Daher wünschen wir uns diesmal wirklich sehr viel Schnee.»  

Im Vorjahr lagen die beiden auf dem tollen sechsten Gesamtrang, wurden dann noch, auf der allerletzten Sonderprüfung, von einem aufholenden Weltmeister Sébastien Ogier auf Platz sieben verdrängt. Dennoch glaubt Ilka Minor, dass die Schweden-Rallye für Henning Solberg jene Rallye ist, bei der es «beste Chancen» auf eine gute Platzierung gibt. Als Privatiers sprechen Minor und Solberg hier von einem «fünften oder sechsten Platz». «Das wäre bei Schneefall und mit unserer Startposition relativ realistisch.»  

Von ihrer persönlichen Beliebtheit her reiht Ilka Minor Schnee als Untergrund auf Platz zwei ein: «Die Reihung ist eindeutig: Schotter, Schnee, Asphalt. Auf Schnee bewegt sich das Auto immer noch genial – es verhält sich nicht so stocksteif wie auf Asphalt.» Da Ilka ihren Blick meist auf den Aufschrieb gerichtet hat, spürt sie vielmehr die Bewegung des Autos: «Am Anfang ist es immer ein bisschen komisch, wenn sich das Auto so viel bewegt – man braucht eine Zeit, um sich daran zu gewöhnen. Oft bin ich zugleich aber auch ziemlich überrascht, wie viel Gripp Spikereifen aufbauen können.»  

Schweden-Tücken  

Dass Schweden aber auch immer Gefahren beinhaltet, weiß Ilka aus eigener Erfahrung. Schon bei ihrer ersten Schweden-Rallye im Jahr 2004, damals startete sie mit Manfred Stohl auf einem Mitsubishi Lancer Evo VII in der Weltmeisterschaft für Produktionswagen (PWRC), musste sie auf schwedischem Boden eine herbe Enttäuschung hinnehmen. Mit Schaudern erinnert sie sich: «Wir hatten schon im Shakedown einen fürchterlichen Unfall. Die Mechaniker haben die gesamte Nacht über das Auto repariert – doch dann gab es eine kleine Delle im Überrollkäfig und die Rallye war für uns beendet. Wir konnten nichts anderes tun, als schweigend und schwer enttäuscht zum Flughafen zu fahren.»  

Zwei Jahre später, mit Manfred Stohl auf Peugeot 307 WRC, war es ausgerechnet der damalige Teamkollege im OMV Peugeot World Rally Team, Henning Solberg, der unabsichtlich ein Drama auslöste. Ilka erzählt: «In Schweden lehnen sich die Fahrer gerne an den Schneewänden an – vor uns jedoch hatte Henning einen Abflug, bei dem er auch die Schneewand abgeräumt hat. Wir sind dann prompt an der gleichen Stelle abgeflogen – weil ganz einfach nichts mehr da war zum Anlehnen. Während Henning weiterfahren konnte, mussten wir mit ausgerissenem Rad aufgeben.» 2010 konnte Ilka mit Henning Solberg auf Platz sechs ihr persönlich bislang bestes Schweden-Ergebnis erzielen – insgesamt wird es die achte Schweden-Rallye für Ilka Minor sein.  

Drei Prüfungen im «Solberg-Land»  

Am ersten Tag werden neue Sonderprüfungen in Angriff genommen – drei Sonderprüfungen werden in Norwegen absolviert, dem Heimatland von Henning Solberg. Ilka sagt: «Zwei der Norwegen-Prüfungen werden heuer in die andere Fahrtrichtung gefahren – die dritte, die legendäre ‚Kirkener‘-Prüfung, ist sowieso immer anders, denn da wird die Fahrspur von einem Traktor gezogen – und die ist jedes Jahr ein bisschen anders.» Der zweite und der dritte Tag sind im Vergleich zum Vorjahr relativ unverändert.  

Am Donnerstag den 12. Februar wird die Schweden-Rallye um 20.08 Uhr Ortszeit mit einer Super Special-Prüfung in Karlstad eröffnet – richtig los geht es am Freitag, den 13. um 8.29 Uhr Ortszeit, mit der ersten von insgesamt 21 Sonderprüfungen. Wenigstens am Freitag, den 13. sollte es Neuschnee geben, bitte, danke.  

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