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6h Nürburgring: Porsche siegt souverän beim Heimspiel

Von Martina Müller
Der vierte Saisonlauf der Sportwagen-WM (FIA WEC) auf dem Nürburgring sah einen Doppelsieg der Porsche 919 Hybrid. Toyota konnte den Speed nicht gehen und holte die Plätze drei und vier. Ferrari gewinnt in der GTE.

Tatsächlich handelte es sich bei den 6 Stunden am Nürburgring 2017 um eines der spannungsärmsten Rennen der Geschichte der Sportwagen-WM (FIA WEC). Letztendlich konnte das Duo der beiden Porsche 919 Hybrid dem Lauf in der Eifel ganz klar den Stempel aufdrücken. Mit einem minimalen Vorsprung von 1,6 Sekunden triumphierten Timo Bernhard, Earl Bamber und Brendon Hartley vor ihren Teamkollegen Neel Jani, André Lotterer und Nick Tandy. Der Toyota TS050 Hybrid von Mike Conway, Kamui Kobayashi und José María López komplettierte als Dritter das Podium.

Schon vor dem Start hatte sich der andere LMP1-Toyota von Sébastien Buemi, Anthony Davidson und Kazuki Nakajima aus dem Kampf um den Rennsieg verabschiedet. Buemi schlich in der Einführungsrunde in langsamer Fahrt um den 5,148 Kilometer langen Eifel-Kurs. Wie sich herausstellte, gab es ein Problem an der Benzinpumpe des TS050 Hybrid. Da diese in der Box gewechselt werden musste, gingen über fünf Runden flöten. Durch den hohen Speed des Fahrzeuges reichte es für das Trio am Ende trotz allem aber noch für Gesamtrang vier.

Somit gab es über die Distanz von 6 Stunden lediglich einen Dreikampf an der Spitze. Zunächst hatte sich Kamui Kobayashi im #7-Toyota vorne gegen die beiden Porsche 919 Hybrid von Timo Bernhard und André Lotterer behauptet. Und auch bei Absolvierung der ersten Boxenstopps (alle drei Fahrzeuge entschieden sich für einen Reifen- und Fahrerwechsel) blieb diese Reihung zunächst bestehen. Doch dann zeigte sich, dass sich WEC-Neuling José María López, der den Toyota von Kobayashi übernahm, im Verkehr ein wenig schwer tat. Somit konnten inmitten des zweiten Stins sowohl Brendon Hartley als auch Neel Jani am führenden Toyota vorbei fahren. Kurz nach dem zweiten Boxenstopps presste sich Jani dann an Hartley vorbei an die Spitze. Im weiteren Verlauf bestätigten sich die Prognosen der Trainingssitzungen, als López gegen Ende des zweiten Stints immer mehr Zeit verlor, da seine Reifen früher abbauten als jene der Porsche. So akkumulierten sich schnell circa 30 Sekunden auf die Spitze.

Gut dreieinhalb Stunden im Rennen wechselte die Führung dann erneut. Earl Bamber fuhr auf Start/Ziel an Nick Tandy vorbei. Beide Piloten hatten bei der Runde dritten Boxenstopps zuvor die 919 Hybrid übernommen. Gut eine halbe Stunde später dann erneut ein Tausch: Als Bamber einen sich in der Veedol-Schikane drehenden LMP2 auswich, schlupfte Tandy innen wieder durch und übernahm erneut den Lead. Beim drittplatzierten Toyota ging es auch im weiteren Rennverlauf nur spärlich voran. So hatte sich der Rückstand beim Einbruch der letzten Rennstunden schon auf über eine Minute hochgeschraubt.

Während André Lotterer und Timo Bernhard die beiden Porsche wieder übernahmen, bliebt die Reihenfolge zunächst noch konstant. Doch wenige Minuten vor Rennende ereignete sich beim letzten Splash&Dash in der Boxengasse noch ein Wechsel zugunsten des in der Meisterschaft führenden Wagen von Bamber/Bernhard/Hartley.

In der GTE-Klasse hatte der von der Pole-Position aus gestartete Porsche 911 RSR von Michael Christensen bereits in der ersten Kurve mit kühlen Reifen bzw. kühlen Bremsen einen zu weiten Bogen gefahren, sodass er schnell auf Platz vier zurück fiel. Somit übernahm der Aston Martin von Marco Sørensen das Kommando und führte circa 45 Minuten das Rennen in der Klasse an. Erst dann konnte Frédéric Makowiecki im zweiten RSR in der Mercedes-Arena die Führung übernehmen. Zu diesem Zeitpunkt musste Ferrari schon einen herben Verlust hinnehmen. Mit Getriebe-Problemen verlor der 488 GTE von Davide Rigon/Toni Vilander zwei Runden in der Box.

Nach den ersten Boxenstopps lagen dann sogar beide Porsche in Front (Kévin Estre und Richard Lietz übernahmen). Doch kurz nach Rennmitte übernahm der Ferrari von James Calado/Alessandro Pier Guidi die Führung von den Weissacher Boliden und setzte sich auch immer weiter an der Spitze ab. Letztendlich reichte es für das Duo dann tatsächlich zum verdienten Sieg in der Klasse. Lietz/Makowiecki, Christensen/Estre sowie Marco Sørensen und sein Wagenpartner Nicki Thiim komplettierten die Top vier.

In der GTE-Am-Klasse gewann mit Christian Ried, Matteo Cairoli und Marvin Dienst (Dempsey-Proton Racing) ebenfalls ein Porsche-Trio. In der LMP2 konnten (wie schon in Le Mans) Ho-Pin Tung, Oliver Jarvis und Thomas Laurent (Jackie Chan DC Racing) jubeln.

Die FIA WEC geht nun in eine kleine Sommerpause. Das nächste Rennen ist dann der Auftakt der Übersee-Tournee, der am 1. bis 3. September in Mexiko stattfinden wird.

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