MotoGP: Jack Miller verliert die Geduld

Ferrari droht mit Alternativ-WM, Vettel-Auto am 22.2.

Von Mathias Brunner
Sergio Marchionne teilt tüchtig aus

Sergio Marchionne teilt tüchtig aus

​Firmenchef Sergio Marchionne zündelt wieder: Beim traditionellen Weihnachts-Mittagessen von Ferrari droht er mit der Gründung einer alternativen Meisterschaft. Der neue Ferrari kommt am 22. Februar.

Der italienisch-kanadische Doppelbürger Sergio Marchionne weiss, wie man eine Bühne nutzt. Der Fiat/Chrysler-Konzernchef und Ferrari-Präsident hat in Maranello die italienischen Medien zum traditionellen Weihnachts-Mittagessen empfangen.

Die wichtigsten beiden Nachrichten: Der neue Ferrari von Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen wird am 22. Februar präsentiert – im Internet.

Und Fiat-Sanierer Marchionne wiederholt seine Drohung, wonach Ferrari aus der Formel 1 aussteigen könnte: «Wenn die glauben, dass wir nur bluffen, dann spielen sie mit dem Feuer.»

Marchionne setzt sogar noch einen oben drauf und verkündet keck, man könne ja mit anderen Rennställen eine Alternativ-WM gründen!

Aber der Reihe nach.

Zunächst lobte Marchionne die Arbeit 2017: «Wenn wir das mit unserem Stand 2016 vergleichen, dann haben wir einen Riesenschritt nach vorne getan. Aber die zweite Saisonhälfte war peinlich und unangehm. Die asiatischen Rennen waren ein einziger Leidensweg. Ohne diese Rückschläge wäre Vettel Weltmeister geworden. Rang 2 ist kein schönes Ergebnis. Ich erwarte 2018 wesentlich mehr von diesem Rennstall.»

«Ich habe nicht den geringsten Zweifel, dass wir auch 2018 titelfähig sein werden. In diesem Jahr hatten wir Probleme auf den Prüfständen mit der letzten Entwicklungsstufe des Motors. Diese Neuerungen sind nie auf die Piste gekommen. Wir können mehr.»

«Unser Motorenmann Sassi hätte in die GT-Abteilung wechseln können, aber er hängt zu stark an der Formel 1. Vielleicht sehen wir ihn woanders wieder. (Dem Italiener wird nachgesagt, zu Mercedes zu wechseln. Die Red.) Aber wie zuvor in der Aerodynamik-Abteilung entfesselt ein Wechsel frische Kräfte.»

Dann eine frische Tirade gegen die neue Formel-1-Führung: «Was mir am meisten stinkt – dass ein so erfahrener Mann wie Ross Brawn Wege gehen will, die der DNA der Formel 1 widersprechen. Die Autos gleichzuströmen und mit einfachen und wirtschaftlichen Motoren à la NASCAR auszurüsten, das interessiert uns nicht. Das wahre Problem ist doch, dass wir zu wenig Überholmanöver sehen und aufregendere Rennen brauchen. Wir brauchen Entscheidungen, mit welchen alle leben können. Sonst ist Ferrari weg. Wenn die glauben, dass wir nur bluffen, dann spielen sie mit dem Feuer. Im neuen Vertrag mit Liberty Media gibt es die Möglichkeit, sich aus dem Abkommen rauszuwinden. Und Ferrari ist kraftvoll genug, um andere mitzuziehen und eine alternative Meisterschaft zu gründen!»

Marchionne erklärte auch, dass er als Konzernchef von Fiat/Chrysler 2018 gehen werde, «aber bei Ferrari werde ich bleiben».

Ferrari bestätigt, dass der neue Wagen von Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen am 22. Februar präsentiert wird. Im Internet. Auf die Bahn gehen wird das neue Auto dann im Rahmen der so genannten Filmtage, in Barcelona, noch bevor dort am 26. Februar der erste Wintertest beginnt.

Team-Präsentationen

22. Februar: Ferrari (Internet)

Wintertests 2018

26. Februar bis 1. März: Barcelona
6. bis 9. März: Barcelona

Formel-1-WM 2018

25. März: Australien (Melbourne)
8. April: Bahrain (Sakhir)
15. April: China (Shanghai)
29. April: Aserbaidschan (Baku)
13. Mai: Spanien (Barcelona)
27. Mai: Monaco (Monte Carlo)
10. Juni: Kanada (Montreal)
24. Juni: Frankreich (Le Castellet)
1. Juli: Österreich (Spielberg)
8. Juli: Grossbritannien (Silverstone)
22. Juli: Deutschland (Hockenheim)
29. Juli: Ungarn (Budapest)
26. August: Belgien (Spa-Francorchamps)
2. September: Italien (Monza)
16. September: Singapur
30. September: Russland (Sotschi)
7. Oktober: Japan (Suzuka)
21. Oktober: USA (Austin)
28. Oktober: Mexiko (Mexiko-Stadt)
11. November: Brasilien (São Paulo)
25. November: Abu Dhabi (Insel Yas)

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