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Max Verstappen: «Das war ein verrücktes Qualifying»

Von Vanessa Georgoulas
Max Verstappen teilt sich die erste Startreihe in Silverstone mit Lando Norris

Max Verstappen teilt sich die erste Startreihe in Silverstone mit Lando Norris

Auf dem Silverstone Circuit sicherte sich WM-Leader Max Verstappen zum fünften Mal in Folge die Pole-Position. Die erste Startreihe teilt er sich mit Lokalmatador Lando Norris aus dem McLaren-Team.

Das Qualifying nahmen die GP-Stars auf abtrocknender Piste in Angriff, dennoch rückten alle Fahrer auf den Rillenlosen Reifen aus. Die Wetterexperten sagten eine Regenwahrscheinlichkeit von 100 Prozent für das Abschlusstraining voraus, doch beim Q1-Start war davon noch nichts erkennbar. Die Herausforderung war dennoch gross, wie der erste Abflug zeigte: Lewis Hamilton drehte sich auf seiner ersten schnellen Runde in Kurve 15 ins Kies, konnte aber weiterfahren.

Wie schon in Spielberg hatten die Regelhüter alle Hände voll zu tun, weil die Streckengrenzen missachtet wurden. Eine gestrichene Rundenzeit nach der anderen leuchtete auf – Hamilton, Nyck De Vries, Max Verstappen, Carlos Sainz, Logan Sargeant und Oscar Piastri waren die ersten Opfer der Track-Limits-Regeln. Verstappen wurde nach acht Minuten mitgeteilt, dass man in vier Minuten leichten Nieselregen erwarte. Entsprechend gross war der Druck, eine gezeitete Runde hinzubekommen, die nicht gestrichen wurde.

Verstappen liess sich davon nicht beirren und schaffte die 5,891 km in 1:30,719 min, womit er sich an die Spitze setzte – wenn auch nur knapp. Fernando Alonsos persönliche Bestleistung war nur 11 Tausendstel langsamer, hinter dem Spanier reihte sich Ferrari-Star Charles Leclerc ein, dem bereits knapp dreieinhalb Zehntel auf Verstappens Zeit fehlten. Hamilton, George Russell, Esteban Ocon, Lance Stroll, Oscar Piastri, Yuki Tsunoda und De Vries komplettierten knapp vier Minuten vor dem Q1-Ende die Top-10.

Ums Weiterkommen mussten Kevin Magnussen, Guanyu Zhou, Logan Sargeant, Valtteri Bottas und Alex Albon zittern. Keinen Grund zur Freude hatte auch De Vries, der nach seinem Boxenstopp just in jenem Moment losgeschickt wurde, als Piastri angebraust kam. Noch schlechter erging es Kevin Magnussen, der auf der Strecke strandete und damit 3 Minuten und 11 Sekunden vor dem Q1-Ende für rote Flaggen sorgte.

Max Verstappen in der Boxenmauer

Während der Haas-Renner von der Piste geschafft wurde, blendete die Regie eine Szene zwischen Ocon und Zhou ein. Der Franzose krachte dem Chinesen fast ins Heck, und die Regelhüter kündigten an, das Ganze nach der Session zu untersuchen.

Verstappen untersteuerte beim Verlassen der Box in die Boxenmauer und musste noch einmal zurückgeschoben und mit einem neuen Frontflügel bestückt werden. Die Red Bull Racing-Boxencrew beeilte sich und sorgte dafür, dass er wieder bereit war, als die Boxenampel auf Grün sprang.

Kaum war die Strecke wieder freigegeben, kamen alle Piloten noch einmal auf die Piste. Entsprechend eng wurde es stellenweise, am Ende hatten Sergio Pérez (Platz 16), Yuki Tsunoda (P17), Guanyu Zhou (P18), Nyck De Vries (P19) und Kevin Magnussen (P20) das Nachsehen. Auch für Bottas war die Zeitenjagd gelaufen, ganz zum Schluss des Q1 musste er seinen Renner am Streckenrand abstellen. Norris durfte sich über die Q1-Bestzeit freuen.

Zum Start des zweiten Qualifyings-Segments sorgte der nahende Regen für Aufregung. Doch die GP-Stars konnten auf den Slicks weitermachen. Vier Minuten vor dem Ende war Lewis Hamilton mit 1:28,545 min der Schnellste, doch eine halbe Minute später war Lando Norris der neue Spitzenreiter. Hamiltons Landsmann aus dem McLaren-Team schaffte die Runde in 1:28,042 min.

Doch auch diese Zeit reichte nicht für die Q2-Bestzeit, am Ende war Verstappen mit 1:27,702 min der Q2-Schnellste. Auch Piastri, Norris, Albon, Sainz, Leclerc, Alonso, Hamilton, Gasly und Russell schafften den Sprung ins Q3, während Hülkenberg (P11), Stroll (P12), Ocon (P13), Sargeant (P14) und Bottas (P15) Feierabend hatten.

Spannender Kampf um Pole

Im dritten Qualifying-Abschnitt sicherte sich Verstappen mit dem ersten schnellen Versuch und 1:27:084 min die provisorische Pole vor Hamilton, Piastri, Leclerc, Sainz, Alonso, Albon, Gasly, Russell und Norris. Noch blieb den Kandidaten für die Top-10-Startplätze ein Versuch, und kurz vor dem Schluss applaudierte der ganze Pressesaal in Silverstone, weil sich Norris mit 1:26,961 min an die Spitze setzte. Die Freude währte nicht lange, weil Verstappen mit 1:26,720 min nachlegte. So durfte sich der WM-Leader wieder über die Pole freuen, vor Norris, Piastri, Leclerc, Sainz, Russell, Hamilton, Albon, Alonso und Gasly.

Max Verstappen erklärte danach: «Das war ein verrücktes Qualifying, auch ziemlich hektisch und teilweise war die Strecke sehr rutschig. Es ist auch toll, dass McLaren da vorne dabei ist. Das Q1 und Q2 waren speziell schwierig, es gab noch ein paar feuchte Stellen auf der Bahn. Zum Glück mussten wir nicht ganz ans Limit gehen. Für uns ist es ein grossartiger Tag, und ich freue mich jetzt schon aufs Rennen.»

Lando Norris hielt strahlend fest: «Ich war nah dran! Im Q3 fehlten nur zwei Zehntel zum ersten Platz. Es ist für das ganze Team überwältigend. Am Ende hatte zwar Max die Nase vorn – wie immer! Aber ich bin glücklich und freue mich auf das Rennen.»

Sein Teamkollege Oscar Piastri, der als Drittschnellster glänzte, erklärte: «Was für ein Qualifying! Im Q1 war ich fast draussen, doch im Q2 und Q3 war das Auto eine Rakete! Am Freitag waren wir schneller, als es den Anschein machte. Wir haben das Auto einfach nicht ins richtige Arbeitsfenster gebracht. Das ist uns heute besser gelungen. Ich kann dem Team nicht genug danken für die harte Arbeit, die es geleistet hat.»

Qualifying, Silverstone

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:26,720 min
02. Lando Norris (GB), McLaren, 1:26,961
03. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:27,092
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:27,136
05. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:27,148
06. George Russell (GB), Mercedes, 1:27,155
07. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:27,211
08. Alex Albon (T), Williams, 1:27,530
09. Fernando Alonso (E), Aston Martin, 1:27,659
10. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:27,689
11. Nico Hülkenberg (D), Haas, 1:28,896
12. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:28,935
13. Esteban Ocon (F), Alpine, 1:28,956
14. Logan Sargeant (USA), Williams, 1:29,031
15. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, ohne Zeit
16. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, 1:29,968
17. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, 1:30,025
18. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo, 1:30,123
19. Nyck de Vries (NL), AlphaTauri, 1:30,513
20. Kevin Magnussen (DK), Haas, 1:32,378

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