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Gérard Ducarouge tot: Der Schatten von Ayrton Senna

Von Adam Cooper
Im Alter von 74 Jahren ist der frühere Formel-1-Designer Gérard Ducarouge verstorben, ein vertrautes Gesicht in den Fahrerlagern – bei Matra, bei Lotus, bei Ligier. Die Renngemeinde trauert.

Kettenraucher, immer aus 1000 Volt, Sonnenbrille, tiefe Kerben im Gesicht, die Gedanken stets bei einem Rennwagen – das war Gérard Ducarouge. Der gelernte Aeronautik-Ingenieur ist im Alter von 74 Jahren verstorben.

International bekannt wurde der aus dem burgundischen Dorf Paray-le-Monial stammende Ducarouge durch die Erfolge von Matra in den Jahren 1972 bis 1974 – er hatte die eleganten blauen Renner entworfen.

Nachdem Matra das Ziel Sieg in Le Mans abgehakt hatte, wandte man sich der Formel 1 zu, in Zusammenarbeit mit dem Rennstall von Guy Ligier. Gérard Ducarouge entwarf den ersten GP-Renner des früheren Rugby-Spielers Ligier, genau, jenen blauweissen Rennwagen von Jacques Laffite mit der tanzenden Zigeunerin von Gitanes drauf und der gewaltigen Airbox. 1977 gewann Ligier den ersten Grand Prix.

Ducarouges Geniestreich: das Modell JS11 von 1979. Zu Beginn der Saison waren Laffite und Patrick Depailler der Konkurrenz meilenweit überlegen. Durch mangelnde Weiterentwicklung wurde das Team im Verlauf der Saison von Ferrari und Williams jedoch überholt. Bis 1981 blieb Ligier ein Spitzenteam.

Es war nur eine Frage der Zeit, bis die Egos von Guy Ligier und Gérard Ducarouge sich aufreiben würden. Ende 1981 war es so weit. Ducarouge zog weiter – zu Alfa Romeo. Sein hübsches Modell 182 wurde von Andrea de Cesaris in Long Beach auf die Pole-Position gestellt.

Ducarouge lehnte eine Offerte von Renault für das Werksteam ab und ging zu Lotus. Ende 1982 war Firmengründer Colin Chapman verstorben, Peter Warr versuchte, das Team zusammen zu halten, unter dem Druck von Sponsor John Player Special musste er einen Spitzen-Designer verpflichten. Ducarouge war ein Spitzenmann.

Zusammen mit Martin Ogilvie entwarf der Franzose den Lotus 94T, für 1985 kam der junge Ayrton Senna an Bord, und nun entstand Magie: Senna und Ducarouge arbeiteten überaus eng zusammen, wo Senna an einer Rennstrecke war, da war auch Ducarouge nicht weit, der Brasilianer saugte dass Wissen des Designers förmlich in sich auf.

Senna schenkte sich den ersten Sieg in Portugal, in einer unglaublichen Regenschlacht, Ayrton hielt Lotus bis Ende 1987 auf vorderen Rängen, dann erlag er dem Sirenengesang von McLaren und Honda.

Nach einer enttäuschenden Saison 1988, der ersten ohne Senna nach drei Jahren, verliess Ducarouge Lotus und ging zu seinem früheren Matra-Gefährten Gérard Larrousse. Von da ging es zurück zum inzwischen etwas pflegeleichteren Guy Ligier. An die grossen Erfolge konnten weder er noch Ligier anknüpfen.

Ducarouge war Entwicklungs-Chef des aufregenden Renault-Espace-Projekts (ein Mini-Van mit Formel-1-Technik), ab 2003 arbeitete er als technischer Leiter bei Venturi.

In der Formel 1 tauchte er letztmals 2011 auf, als Gast von Lotus.

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