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Dr. Marko: Mittelfristig zu Renault keine Alternative

Von Mathias Brunner
Dr. Marko: «Zwischen unseren Teams und Renault muss jetzt Ruhe einkehren»

Dr. Marko: «Zwischen unseren Teams und Renault muss jetzt Ruhe einkehren»

Wie steht es wirklich um die Beziehung zwischen den Red-Bull-Teams und Motorenpartner Renault? Red-Bull-Motorsportchef Dr. Helmut Marko sagt: «Ferrari hat besser gearbeitet als Renault.»

Ferrari-Sieg in Malaysia hin oder her: Niemand bezweifelt, dass Mercedes in der Formel 1 noch immer Klassenbester und damit auch WM-Favorit ist, und das liegt vorrangig an der tollen Antriebseinheit, die Mercedes gebaut hat. Dahinter rangeln Ferrari und Renault, und während es offensichtlich ist, dass die Italiener Fortschritte gemacht haben, hinkt Renault immer noch hinterher. Red-Bull-Motorsportchef Dr. Helmut Marko sagt schlicht: «Ferrari hat einfach eine bessere Arbeit gemacht als Renault.»

«Dennoch ist klar – an Mercedes kommt auch Ferrari nicht mehr heran. Wir haben ja im eigentlichen Sinne keinen Motor mehr. Wir haben eine Antriebseinheit, bestehend aus einem Verbrennungsmotor und den Hybridkomponenten. Das Zusammenführen dieser Einheiten macht die Aufgabe so komplex. Wir haben im Prinzip eine Ingenieursformel.»

«Was wir grundsätzlich beanstanden, ist eben, dass wir ein Reglement haben, das nur bestimmte Änderungen erlaubt und auch die nur in einem gewissen Ausmass. Wenn man dann mit dem Basiskonzept nicht richtig liegt, wie bei uns mit Renault, hat man ein richtiges Problem. Renault steht ja nicht alleine da. Man muss sich nur die Schwierigkeiten von Honda betrachten, eine Firma, die in Hybridsystemen führend ist, die sich in der Formel 1 aber sehr schwer tut.»

«Für mich haben die rückläufigen Einschaltquoten auch damit zu tun, dass wir eine zu komplexe Motorenformel haben, die teilweise nicht mal mehr von Formel-1-Fachleuten selber verstanden wird. Wir wollen alle einen kraftvollen Motor, wir wollen einen lauten Motor, wir wollen einen Motor, der zehn Millionen kostet und nicht 20. Die finanziellen Probleme der mittleren und kleinen Teams sind mit diesen neuen Antriebseinheiten gekommen. Und kein Fan kann nachvollziehen, dass diese Aggregate so kompliziert sind, dass wir sechs oder sieben Fachleute brauchen, um einen Motor anzulassen.»

Der Ärger zwischen Red Bull Racing und Renault ist reich dokumentiert, die Fetzen sind geflogen, nun aber – so Dr. Marko – soll Ruhe einkehren.

«Mittelfristig gibt es für Renault keine Alternative. Viele der Worte sind aus Emotionen heraus gesagt worden. Wir haben uns nun zusammengesetzt und eine Vorgangsweise für den Rest des Jahres gefunden. Renault ist für den Motor verantwortlich und holt von Red Bull Racing nur dann Hilfe, wo RBR vom Know-how her helfen kann und dazu auch die Kapazität hat. Alles aber passiert unter der Regie von Renault. Im Winter ist es zu Doppelgleisigkeiten und Missverständnissen gekommen. Wir haben keine Liebesbeziehung, wir brauchen nur einen Motor, der funktioniert.»

«Wir sind früher auch mit dem Achtzylinder trotz weniger Leistung als die Konkurrenz vorne mitgefahren. Man sieht jetzt, was Ferrari erreicht hat. Wenn wir das schaffen, und laut den neuesten Aussagen von Renault kommen wir bis Ende des Jahres auf dieses Niveau, dann sind wir in der Lage, wieder mitzukämpfen. All diese Aussagen haben wir jetzt zur Seite gelegt. Jetzt geht es darum, gemeinsam möglichst schnell aus dieser misslichen Situation herauszukommen.»

Und was ist mit dem angeblichen Ausstieg von Red Bull aus der Formel 1?

Dr. Marko: «Auch hier wurde eine Aussage aus dem Zusammenhang gerissen. Aber wie jede verantwortungsvolle Firma wägt Red Bull ihre finanziellen Engagements ab. Wenn dann die TV-Einschaltquoten so zurückgehen und gleichzeitig vom sportlichen Reglement nicht die Möglichkeit gegeben ist, dass man wieder gleichzieht, dann muss man sich fragen, ob das noch Sinn macht. Aber an diesem Punkt sind wir aber noch lange nicht.»

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