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Lewis Hamilton hat Mitleid für Fernando Alonso

Von Mathias Brunner
Fernando Alonso: Ausfall in Sepang

Fernando Alonso: Ausfall in Sepang

2007 waren sie Stallgefährten. Acht Jahre später fährt Lewis Hamilton Silberpfeil und Fernando Alonso einen McLaren-Honda. Der eine ist Weltmeister und WM-Leader, der andere Hinterherfahrer.

Lewis Hamilton setzte sich mit Sebastian Vettel auf ein Pläuschen zusammen. Der Ort war ungewöhnlich: das Siegerpodest des Malaysia-GP. Während vorne Eddie Jordan ein Interview mit Nico Rosberg führte, plauderte Hamilton mit dem siegreichen Ferrari-Fahrer. Und auf einmal schoss Lewis durch den Kopf: «Eigentlich könnte nun ebenso gut Fernando Alonso neben mir sitzen – wäre er nur bei Ferrari geblieben. Es ist schon seltsam, wie die Dinge laufen. Es erinnert mich an die Situation, als ich McLaren verliess, um bei Mercedes das Glück zu suchen. Ich kam zum Team, da ging es dort aufwärts. Fernando passiert nun das Gegenteil.»

Aber der angesprochene Alonso will kein Mitleid. Jammern passt nicht zu seiner Samurai-Philosophie. Der Spanier ist felsenfest davon überzeugt: Es braucht hin und wieder einen mutigen Schritt zurück, um später zwei nach vorne zu machen.

Im Fahrerlager von Malaysia war davon die Rede: der Power-Rückstand von Honda auf den Klassenbesten Mercedes betrug in Australien 150 PS. Die Japaner hatten die Turbo-Motoren gedrosselt, um keinen Motorschaden zu riskieren. Passiert ist es trotzdem – im Auto von Alonso (in Melbourne gefahren von Kevin Magnussen, da Fernando wegen seiner Gehirnerschütterung pausieren musste) platzte spektakulär die Antriebseinheit, noch vor dem Start!

In Malaysia gaben die japanischen Ingenieure 30 PS mehr frei, doch erneut gab es technischen Ärger: Bei Jenson Button wurde nach dem freien Freitagtraining ein Schaden am Verbrennungsmotor entdeckt, zu retten waren von der Antriebseinheit nur der Generator der kinetischen Energierückgewinnung, der Rest ist Schrott. Im Rennen musste Button wegen Turboschadens aufgeben, im Wagen von Alonso kollabierte die Kühlung der Energierückgewinnung. Noch ist nicht klar, welche Elemente dabei in Mitleidenschaft gezogen wurden.

Fernando Alonso jedoch glaubt an den extremen McLaren MP4-30 – kein Auto ist schmaler gebaut, das Kurvenhandling ist ermutigend. Die Frage ist: Was kann dieses Auto, wenn Honda mal volle Power freigibt? Auch Alonso weiss es nicht.

Fernando sagt nur: «Wir haben einen langen Weg vor uns. Und der hat ziemlich weit hinten begonnen. Aber ich habe alles Vertrauen ins Team. Ich sehe, wie es vorwärts geht. Um mittelfristig Mercedes gefährden zu können, musst du deinen eigenen Weg gehen und etwas Besonderes versuchen. Du wirst nicht an sie herankommen, wenn du sie nur kopierst.»

In Sepang scherzte der Weltmeister von 2005 und 2006: «Wir sind von Australien bis Malaysia um 1,5 Sekunden pro Runde schneller geworden. Wenn das so weitergeht, stehen wir spätestens in Barcelona auf Pole-Position!»

Dann wird der 32fache GP-Sieger ernst: «Uns ist allen klar, dass dies alles nicht über Nacht passieren wird. Aber wir wachsen zusammen. Wir haben jede Menge junger Leute im Team, auch viele Japaner, für welche die Formel 1 noch ein wenig Neuland ist. In einigen Monaten, wenn die ersten Punkte unter Dach und Fach sind oder wenn wir sogar den ersten Podestplatz errungen haben, da werden wir zurückschauen und uns sagen – es ist aufregend, diese Reise gemeinsam zu machen.»

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