Pekka Päivärinta/Luca Schmidt: Neues Dream-Team?
Als Pekka Päivärinta in der vergangenen Woche im thüringischen Zeulenroda-Triebes bei Luca Schmidt anrief und ihn fragte, ob er Lust hätte, einen Lauf in der finnischen Meisterschaft mitzufahren, schoss bei dem jungen Deutschen das Adrenalin durch den Körper. «Ich habe natürlich sofort ja gesagt», erinnert sich der 20-Jährige im Gespräch mit SPEEDWEEK.com, «es war dann auch so etwas wie eine Befreiung für mich, nach dem Crash mit dem Sepp wieder fahren zu können.»
Zur Erinnerung: Beim IDM-Rennen Ende Juli auf dem Schleizer Dreieck wurde dem deutschen Top-Gespann Josef Sattler/Luca Schmidt (Bonovo Action Team) wie auch dem Bonovo-Juniorteam Lennard Göttlich/Lucas Krieg eine Ölspur zum Verhängnis. Bis auf Göttlich mussten die anderen drei Beteiligten mehr oder minder verletzt im Krankenhaus behandelt werden. Sattler beendete danach seine Karriere. Schmidt, eines der hoffnungsvollsten Beifahrer-Talente im Seitenwagensport, steht seitdem ohne Fahrer da.
Und nun die Chance bei Pekka Päivärinta im Boot. Der 52 Jahre alte Finne aus Porvoo, angeblich Finnlands charmantester Stadt, der schon fünf Mal Gespann-Weltmeister in seiner Vita stehen hat, darunter dreimal mit der Schweizer Beifahrerlegende Adolf Hänni, das war für Luca Schmidt schon ein Traum.
Vielleicht war es aber nur ein kurzer Traum. Denn Päivärintas eigentliche Beifahrerin, die Niederländerin Ilse de Haas, war nur für die beiden Läufe zur finnischen Meisterschaft auf dem Alastaro Circuit verhindert. Auch in der Seitenwagen-Weltmeisterschaft fährt das gemischte finnisch-niederländische Duo zusammen und belegt dort nach zehn von 14 Rennen Platz 7.
Mit tatkräftiger Unterstützung von Bonovo Action-Chef Jürgen Röder konnte Luca Schmidt kurzfristig nach Finnland fliegen und auf der erneuerten und nun 4,3 km langen permanenten Rennstrecke in Loimaa im Süden Finnlands das Training mit Pekka aufnehmen. «Im ersten Training hatte ich noch etwas Probleme die Griffe zu finden, aber im zweiten klappte es schon super», freute sich der Deutsche später, «außerdem haben Sepp und Pekka einen ähnlichen Fahrstil, beide geben immer Vollgas und das am Liebsten im Drift.»
Heraus kam am Ende ein Doppelsieg mit neuem Rundenrekord für Päivärinta/Schmidt (LCR Yamaha 600). Der Finne bedankte sich anschließend bei dem Thüringer vielmals für seinen Einsatz und lobte gleichzeitig auch dessen Können.
Wie es mit Luca Schmidt sportlich weitergeht, ist bis jetzt ungeklärt. «Was die Zukunft bringt und ob er im nächsten Jahr ein Boot findet, ist leider noch absolut offen», sinniert Lucas Mutter Monja, «auf jeden Fall kann Pekka jederzeit anrufen, wann immer er Luca wieder benötigt.»