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Cal Crutchlow: «Ich bin mit 293 km/h abgeflogen»

Von Günther Wiesinger
Cal Crutchlow: Er jubelt den Fans nach der drittbesten Zeit zu

Cal Crutchlow: Er jubelt den Fans nach der drittbesten Zeit zu

Tech3-Yamaha-Pilot Cal Crutchlow schüttelte die zwei Stürze von Samstagfrüh ab und qualifizierte sich für den dritten Startplatz.

Zwei Stürze im dritten freien Training Samstagfrüh, eine schmerzhafte starke Abschürfung am rechten Unterarm, dann trotzdem dritter Startplatz – Cal Crutchlow erzählte von einem ereignisreichen zweiten Trainingstag in Silverstone.

«Es war nicht anders als in den letzten zwei Jahren, da bin ich auch jedes Mal Samstagfrüh schwer gestürzt. Der Unterschied in diesem Jahr: Ich konnte erstmals zum Qualifying antreten», hielt der 27-jährige Tech3-Yamaha-Pilot fest, der 2014 und 2015 für das Ducati-Werksteam fahren wird. «Aber zwei Stürze in einer Session, das ist blödsinnig. Es waren meine Fehler. Ich habe mir dadurch die Ausgangslage fürs Rennen erschwert, denn der rechte Unterarm wird mir sicher Beschwerden machen.»

Crutchlow bedankte sich freundlich bei seinem Team. «Denn sie haben es auf irgendeine Art und Weise geschafft, mir aus den zwei demolierten Bikes ein Motorrad für das vierte freie Training zusammenzubauen. Eine grossartige Leistung. Denn beim ersten Sturz, der mit 293 km/h passiert ist, wurde meine Maschine komplett zerstört. Tut mir leid für das Team und für Yamaha. Aber ich rechne mir für das Rennen einiges aus. Wir werden sehen, in welchem gesundheitlichen Zustand ich sein werde. Die Abschürfungen sind zwar am anderen Arm als auf dem Sachenring. Zum Glück. Aber ich frage mich, warum mein Leder bei jedem Crash am Unterarm aufplatzt.»

Cal Crutchlow fuhr das FP4 mit dem weichen Hinterreifen, um wieder Vertrauen zu finden. «Als ich wieder genug Speed hatte, habe ich den harten Hinterreifen probiert», erzählte Cal. «Er fühlte sich besser an. Aber es wird nicht so leicht sein, ihn im Rennen rechtzeitig auf Temperatur zu bringen. Ich schätze, die meisten Fahrer werden am Sonntag trotzdem den harten Vorderreifen und den harten Hinterreifen wählen. Ich freue mich darauf. Denn in diesem Jahr sind wir hinten bisher immer mit der weichen Mischung gefahren. Die linke Seite fängt beim weichen Hinterreifen zu früh zu körnen an. Damit würden wir am Ende des Rennen zu stark leiden.»

Crutchlow: «Nur Bordsteine und Gras gesehen»

Wie ist es zu den beiden Stürzen gekommen? Crutchlow: «Der Asphalt war in meiner ersten fliegenden Runde noch kühler als erwartet, ich habe die erste Kurve bewältigt und die zweiten Kurve nicht mehr geschafft... 293 km/h. Ich bin bei hohem Speed runtergeflogen. Sobald ich das Gas zugedreht habe, war nicht genügend Gewicht auf dem Vorderrad, der Reifen war kalt, das Rad hat blockiert. Ich habe sekundenlang nichts gesehen ausser Bordsteinen, Gras, Asphalt, dann wieder Bordsteine, Gras, Asphalt... Der zweite Sturz, er passierte in der engen Schikane, war wieder komplette meine Schuld. Ich liess die Bremse vorne los, das Bike schlug zurück, ich bin über den Lenker abgeflogen. Ja, sicher kein idealer Tag. Aber wie gesagt: Hier in Silverstone war das ein normaler Samstag für mich.»

Wie konnte Crutchow nach diesen wilden Crashes sein Selbstvertrauen für das Quali wieder aufbauen? «Wir sind Rennfahrer. Mein Selbstvertrauen ist gross. Aber klar, ich war enttäuscht von mir selbst. Ich war zornig auf mich. Zwei blöde Fehler. Aber wir fahren mit Rennmaschinen um die Wette. Wir scheinen so etwas abschütteln zu können. Erinnert euch an Jorge und seinen Schlüsselbeinbruch in Assen. Er ist zwei Tage später Sechster geworden im Rennen. Ich habe das bei mir auch in der Vergangenheit schon erlebt. Und es wird irgendwann wieder geschehen, fürchte ich. Hoffentlich nicht. Aber in Silverstone lässt sich das anscheinend bei mir nicht vermeiden.»

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