Reisewarnungen für Spanien: SBK bleibt Zitterpartie
Die Rennen in Spanien stehen auf wackligen Beinen
Die Superbike-Weltmeisterschaft 2020 wird zwar an diesem Wochenende in Jerez in Andalusien fortgesetzt, sie bleibt wegen der wieder zunehmenden Verbreitung des Coronavirus’ aber eine Zitterpartie für alle Funktionäre und Teammitglieder. Jeder lokale Cluster kann zu neuen strengen Maßnahmen und Reisewarnungen führen. So wurden zum Beispiel am Freitag in Deutschland wieder drei spanische Regionen zu Risikogebieten erklärt. Wenn sich die Situation verschlimmert, könnte das Auswirkungen auf die SBK-Saison haben.
Im Fußball und Tennissport haben wir bereits die Übersicht verloren, was die Anzahl der Corona-infizierten Sportler betrifft. Seit Donnerstag ist auch der mexikanische Formel-1-Pilot Sergio Perez mit einem positiven Test aufgefallen, er muss in Silverstone zuschauen, Racing Point hat Nico Hülkenberg als Ersatz engagiert.
Und in Jerez kam es bereits zu einem Skandal: Das Team 2R Racing Kawasaki aus Ravenna, für das Victor Nunez (E) und Alessandro Zanca (I) in der Supersport-300-WM starten sollten, wurde aus der Weltmeisterschaft 2020 ausgeschlossen. Die Teammitglieder wurden am Donnerstagabend dabei erwischt, als sie es mit dem gemütlichen Zusammensitzen übertrieben, sie trugen keine Masken und luden Menschen aus befreundeten Teams zum Essen ein. Nach den aktuellen Vorschriften mit dem sieben Seiten langen Protokoll, ist das alles streng verboten. Das Team musste am Freitag einpacken.
Auch in Deutschland befinden sich die Infektionszahlen wieder im Steigen, der Großteil der neuen Fälle betrifft die Bundesländer Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg. «Diese Entwicklung ist sehr beunruhigend und wird vom RKI weiter sehr genau beobachtet. Eine weitere Verschärfung der Situation muss unbedingt vermieden werden», hieß es dazu in einer Erklärung letzte Woche. «Die neuen Covid-19-Fälle werden zunehmend unter Reiserückkehrern identifiziert.»
Da von den aktuell sechs fixen SBK-Events vier in Spanien stattfinden, befinden sich auch die deutschen WM-Piloten Sandro Cortese, Philipp Öttl, Patrick Hobelsberger, Max Kappler, Jan-Ole-Jähnig und Chris Stange immer wieder unter den Spanien-Heimkehrern, dazu das KTM-Freudenberg-Team und einige Leute aus dem BMW-Werksteam.
Das RKI entschied sich am Freitag dazu, die drei Regionen Aragonien, Katalonien und Navarra neu als Risikogebiete zu bezeichnen. In diesen drei Gebieten wurde laut dem deutschen Gesundheitsministerium die Schwelle von mehr als 50 Neuinfizierten pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen überschritten. In der EU führte das RKI bisher lediglich Luxemburg in dieser Kategorie. In Aragón und im katalanischen Barcelona sind drei SBK-Events geplant.
Für Reiserückkehrer aus den offiziell eingestuften Risikogebieten soll in der kommenden Woche eine Testpflicht eingeführt werden, die über freiwillige Tests hinausgeht, die für alle Einreisenden aus dem Ausland nach Deutschland kostenfrei möglich sein sollen.
Seit Samstag kann sich bereits jede Person, die nach Deutschland einreist, innerhalb von 72 Stunden beim Gesundheitsamt oder einem Arzt einem kostenlosen Test unterziehen. Außerdem kann je nach Herkunftsbundesland eine Pflicht zur Quarantäne bestehen. Das deutsche Auswärtige Amt rät seit Dienstag von touristischen Reisen in die drei spanischen Regionen ab. Die neue formelle Reisewarnung ermöglicht den Urlaubern die kostenlose Stornierung von Buchungen.
Kalender der Superbike-WM 2020:
28.2.–01.3. Philipp Island/Australien
31.7.–02.8. Jerez/Spanien
07.8.–09.8. Portimão/Portugal
28.8.–30.8. Aragón/Spanien
04.9.–06.9 Aragón/Spanien
18.9.–20.9. Barcelona/Spanien
2.10.–04.10. Magny-Cours/Frankreich
9.10.–11.10. San Juan/Argentinien*
6.11.–08.11. Misano/Italien*
*unbestätigt