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Randy Krummenacher: Superbike- oder Supersport-WM?

Von Günther Wiesinger
Nach der nicht ganz geräuschlosen Trennung vom MV-Agusta Rennstall Reparto Corse sucht Randy Krummenacher für 2021 noch ein Team – für die Superbike- oder Supersport-WM. Heute spielte er Fahrlehrer für Rolf Biland.

In den letzten Wochen ist es ruhig geworden um den Schweizer Randy Krummenacher, der nach dem Supersport-WM-Titelgewinn 2019 (er fuhr eine R6-Yamaha im Team Bardahl Evan Bros) für die Saison 2020 einen Vertrags beim MV-Agusta Supersport-Team von Andrea Quadranti unterschrieben hat.

«Krummi» stürzte beim Saisonauftakt im Februar auf Phillip Isand/Australien, die restlichen Rennen inklusive Katar fielen der Coronakrise zum Opfer. Doch knapp vier Wochen vor dem Re-Start der Supersport-WM in Jerez (2. August) ließ der Supersport-Weltmeister Randy Krummenacher eine Bombe platzen: Krummi gab seine Trennung von Team Reparto Corse MV Agusta bekannt.

Der Schweizer beschuldigte das Team nach Testfahrten in Misano, dass die Dreizylinder-765-ccm-Maschine mit der Modellbezeichnung F3 illegal wäre. Danach untersuchte die FIM den Fall, und Krummis Teamkollegen Raffaele De Rosa und Federico Fuligni wurden für das Rennen in Australien disqualifiziert, weil die Siegel an den Motoren gebrochen wurden. Dies verstößt gegen Paragraph 2.3.10 des technischen Reglements.

Randy Krummenacher hat beim Team MV Agusta Reparto Corse die Kündigung eingereicht hat, sein Wissen aber nie vollständig offengelegt. denn er fürchtete eine Klage wegen übler Nachrede oder Rufschädigung, obwohl er seiner Sache sicher war. «Ich muss sehr vorsichtig sein und bespreche deshalb vorab alles mit meinem Anwalt», betonte der Zürcher Oberländer im Juli.

Krummi ließ immer verlauten, dass seine MV Agusta F3 zum einen nicht sicher wäre und zum anderen nicht dem technischen Reglement entspreche. Der Weltmeister reichte bei der Technischen Kommission des Motorrad-Weltverbands FIM diverse Dokumente ein und bat um Klärung. Diese führte dann zur Disqualifikation.

Danach wurde es ruhig um Krummenacher, der mit 16 Jahren beim 125-ccm-GP in Catalunya auf der Red Bull-KTM bereits auf Platz 3 gebraust war. Denn er musste seine Vertragsauflösung mit dem Team Reparto Corse verhandeln.

Jetzt hat sich herausgestellt: Krummi führt eifrig Verhandlungen für die kommende Saison. Er möchte gerne zu Yamaha zurück, denn mit dem Schweizer Importeur Yamaha hostettler arbeitet er seit Jahren (auch dank IXS-Leder) eng zusammen.

Der in Italien lebende Zürcher ist heute in Italien beim Flat-Track-Training mit dem siebenfachen Seitenwagen-Weltmeister Rolf Biland unterwegs. Ich habe hier eine Zusammenarbeit mit der 'Scuola Motociclismo Orte' bei Terni, wo mein ehemaliger IodaRacing-Teamchef Giampiero Sacchi und Danilo Petrucci herkommen. Ich habe die Strecke den ganzen Tag gemietet und coache ein Gruppe mit Schweizern. Bei dieser Motorradschule ist heute auch Rolf Biland dabei. Man sieht, er ist Weltmeister gewesen. Er hat's richtig im Griff.»

Krummi hat sich für 2021 beim GMT94-Yamaha-Team umgehört, bei dem 2020 Jules Cluzel und Corentin Perolari die Supersport-WM mit R6-Yamaha bestreiten. «Aber ich werde sicher nicht zu GMT gehen. Ich habe mit ihnen verhandelt, aber GMT ist keine Option für mich. Ich bin mit anderen Supersport-Teams am Reden, es gibt auch Superbike-Optionen. Das ist interessant. Aber es ist nichts entschieden. Ich habe noch genug Zeit, um die richtige Entscheidung zu treffen. Und diese Zeit nehme ich mir.»

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