Carmelo Ezpeleta: Heute ist der Respekt größer
Carmelo Ezpeleta, CEO des Rechteinhabers Dorna, kennt den Sport so gut und lange wie kaum jemand sonst. Wie sich der Sport und die Piloten in den letzten Jahren verändert haben – und warum heute mehr Respekt da ist.
Dorna-CEO Carmelo Ezpeleta ist seit 1991 bei der Dorna, kennt die MotoGP so gut und so lange wie nur wenige andere. Im Interview spricht er darüber, wie sich der Sport und die Fahrer in diesen über 30 Jahren verändert haben.
Ezpeleta: "Ich kannte die Fahrer früher nicht so gut, wie ich sie jetzt kenne. Die Ankunft der Dorna in der Weltmeisterschaft war wie ein, ich will nicht sagen wie ein Elefant im Porzellanladen, aber ähnlich. Das heißt, am Anfang musste man sich damit abfinden, dass sie einen ansahen wie 'Was ist mit denen los? Was wissen die schon?'. Niemand dachte an den Hintergrund, den wir hatten, was wir gemacht hatten."
Ezpeleta weiter: "Es gibt nicht viele Menschen auf der Welt, die mit 22 Jahren eine Rennstrecke gebaut haben und mit 28 Jahren Direktor einer Spitzenrennstrecke waren. Aber für diejenigen, die damals dabei waren, zählte das nicht. Sie haben nicht mit uns gerechnet. Das hat die Beziehung am Anfang erschwert." Ezpeleta war anfangs Streckendirektor am Calafat Circuit in Barcelona und später in Madrid beim Jarama Circuit und managete die rennsportlichen Aktivitäten des Spanischen Automobilverbandes.
"Für viele waren wir diejenigen, die für das Fernsehen zuständig waren. Aber nach und nach kamen wir ins Spiel und haben Dinge in Gang gebracht. Das führte dazu, dass die Fahrer uns mit anderen Augen sahen."
"Die Fahrer waren nicht wie die heutigen, man kann sie nicht vergleichen. Sie hatten nicht die gleiche Beziehung zur Meisterschaft wie heute. Die Meisterschaft war dabei, sich zu öffnen."
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Hat sich das Profil eines Fahrers seitdem stark verändert? Ist ein Fahrer immer noch ein Fahrer?
Ezpeleta: "So ziemlich, ja ich denke, dass die Meisterschaft jetzt viel konkurrenzfähiger ist. Ich erinnere mich, dass es damals gute und schlechte Fahrer gab. Es gab Fahrer, die hatten wenig Respekt vor denen, die hinten im Feld waren. Ich erinnere mich an eines der Probleme, das wir am Anfang mit den überrundeten Fahrern hatten. ‚Dieser Kerl ruiniert mein Rennen!', hieß es dann. Das sieht man jetzt nicht mehr. Jetzt hat hier jeder eine Menge Respekt vor jedem."
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