Ex-Weltmeister Jarno Saarinen: Schneller Aufstieg, jähes Ende
Jarno Saarinen hatte als sehr talentierter Sonnyboy das Zeug zum ganz großen Motorrad-Star, doch das Schicksal meinte es nicht gut mit ihm. Heute würde der Finne 80 Jahre alt.
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Jarno Karl Keimo Saarinen wurde am 11. Dezember 1945 in Turku geboren und schien mit seinem Talent und Wesen in der Motorrad-Grand-Prix-Szene eine goldene Zukunft zu haben. Nach seinem Technik-Studium fuhr er Eisspeedway und Straßenrennen. 1968 debütierte er beim Grand Prix in Imatra in seinem Heimatland in der Achtelliterklasse in der Motorrad-Weltmeisterschaft und wurde 1969 Finnischer Meister.
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1970 stand er im niederländischen Assen nach dem Rennen der Klasse bis 250 ccm als Dritter mit einer privat eingesetzten Yamaha erstmals auf einem WM-Podest und wurde am Jahresende WM-Vierter. Parallel trat er am Saisonende mit einer Kreidler in der «Schnapsglasklasse» bis 50 ccm an. 1971 feierte Saarinen im damals noch tschechoslowakischen Brno im Rennen der 350er-Kategorie seinen ersten Grand-Prix-Sieg und schaffte später in Monza einen weiteren, womit er hinter dem Serien-Weltmeister Giacomo Agostini aus Italien auf der überlegenen MV Agusta Vize-Weltmeister wurde. Bei den 250ern gelang ihm beim Saisonfinale im spanischen Jarama ein weiterer GP-Sieg, mit dem er sich in dieser Klasse den dritten WM-Endrang sicherte.
Im darauffolgenden Jahr 1972 trat Saarinen wieder in den beiden mittleren Hubraumklassen an, ab da allerdings als Yamaha-Werksfahrer. Von den zwölf 250er-GP gewann er deren vier und stand zudem fünf weitere Mal auf dem Podest. Nach dem elften und vorletzten Rennen stand er als neuer Weltmeister bereits fest, sodass er den letzten Lauf auslassen konnte, um sich voll und ganz auf die 350-ccm-Klasse zu konzentrieren. Doch es reichte nicht ganz. Trotz dreier Siege und vier weiterer Podestplätze wog sein Ausfall beim letzten Rennen im Montjuic-Park in Barcelona so schwer, dass Giacomo Agostini seiner Sammlung einen weiteren Titel hinzufügen konnte.
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1973 ging Saarinen in der 250- und der 500-ccm-Klasse an den Start und legte los wie die Feuerwehr. Bei den ersten beiden Grands Prix des Jahres feierte er jeweils Doppelsiege, was in dieser Klassen-Konstellation erst Jahre später dem US-Amerikaner Freddie Spencer ebenfalls gelang. In Hockenheim machte er in der Viertelliterklasse den Hattrick perfekt, doch in der Halbliter-Kategorie sah er hingegen keine Zielflagge. Der nächste Grand Prix war dann der unsägliche im italienischen Monza, der als einer der schwärzesten Tage in die Geschichte der Motorrad-Weltmeisterschaft eingehen sollte.
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Beim vierten Grand Prix des Jahres an jenem 20. Mai 1973 waren im Rennen der 250-ccm-Klasse 14 Fahrer in einen furchterregenden Massencrash involviert. Bei diesem verloren mit Jarno Saarinen und dem Italiener Renzo Pasolini zwei absolute Top-Stars ihr Leben.
Im vorangegangen 350er-Rennen hatte mutmaßlich die Benelli des Italieners Walter Villa Öl verloren. Nicht so viel, dass eine Ölspur leicht sichtbar gewesen wäre, aber so viel, dass sie wohl als Auslöser für diese Katastrophe reichte. Eine andere These lautet bis heute, dass Renzo Pasolinis Aermacchi (Harley-Davidson) einen Kolbenklemmer hatte. Vielleicht war es auch eine Kombination von beiden Ursachen, die so oder so unter Rennpech und Schicksal zu verbuchen sind. Während Renzo Pasolini im Alter von 34 Jahren tödlich verunglückte, wurde Jarno Saarinen nur 27 Jahre alt.
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