Mit Spannung warten die Werke,. Teams, Fahrer und Fans auf Neuigkeiten bezüglich des Motorrad-GP-Kalenders 2021. In zwei bis drei Wochen müssen die Veranstalter von Termas de Río Hondo (Argentinien) und auf dem Circuit of the Americas in Austin/(Texas) dem WM-Veranstalter Dorna Sports S.L. mitteilen, ob sie ihre Rennen am 18. und 25. April 2021 angesichts der nicht eingedämmten Corona-Pandemie plangemäß durchführen können. Seit der Veröffentlichung des provisorischen GP-Kalender 2021 hat sich einiges getan. Besonders in Asien breitet sich die dritte Covis-19-Welle aus. Auch in Europa kann bisher niemand beurteilen, wann wieder Großveranstaltungen mit Zuschauern erlaubt sein werden. Inzwischen steht fest: Der GP von Tschechien in Brünn findet 2021 definitiv nicht statt, auch Argentinien und Texas wackeln. Deshalb wird voraussichtlich in Katar zweimal gefahren, die Reservestrecken Autodrome do Algarve in Portimão und der neue, 4 km lange Igora Drive Circuit bei St. Petersburg in Russland werden dafür voraussichtlich neu in den Kalender nachrücken. Die spanische Sports-Marketing-Agentur Dorna Sports S.L., Inhaber der kommerziellen Motorrad-GP-Rechte seit 1992, hat mit Brünn-Promoter Spolek keine Einigung für den 8. August zustande gebracht. Die GP-Promoter in Argentinien und Texas müssen der Dorna 90 Tage vor ihren Events verbindlich mitteilen, ob die den Grand Prix inklusive Zuschauern veranstalten und dadurch die volle Gebühr an die Dorna bezahlen können. Da dies 2020 wegen der strengen Auflagen der örtlichen Gesundheitsbehörden und wegen der Reisebeschränkungen und Quarantänebestimmungen bei keinem Übersee-Rennen der Fall war, wurden erstmals seit 1980 und 1981 (damals fanden nur acht beziehungsweise elf Grand Prix im Jahr statt) alle 14 MotoGP-Events in Europa ausgetragen. Die Dorna und der Motorradweltverband FIM haben im November den voraussichtlichen GP-Kalender für das kommende Jahr veröffentlicht. Er beinhaltet bisher 20 Grand Prix, und zwar genau jene 20 Standorte, die ursprünglich auch 2020 vorgesehen waren. Doch im Vorjahr wurden wegen Corona wurden in Europa Mugello, Assen, Sachsenring und Silverstone gestrichen. Von den Übersee-GP fand gar keiner statt, wenn man von Doha/Katar am 8. März absieht, wo zumindest die Klassen Moto3 und Moto2 ihre Wettkämpfe austrugen. Aber der von der FIM veröffentlichte Kalender wird Mitte Januar ein erstes Mal umgekrempelt werden. Das lässt sich bereits verlässlich vorhersagen. Die nächste Frage: Bei welchen WM-Läufen werden Zuschauer zugelassen? Und wenn ja, wie viele? Wir erinnern uns: In Portugal rechnete der Veranstalter Anfangs August 2020 noch mit 50.000 Zuschauern. Das Formel-1-Rennen im Oktober konnte mit 45.0000 Zuschauern abgewickelt werden. Im November kam die zweite Welle, deshalb fand der MotoGP-Event in Portimão ohne Zuschauer statt. Die Dorna hat schon im vergangenen Frühjahr nach dem Ausbruch der Coronakrise einen Plan A, Plan B und Plan C ausgetüftelt. Auch für 2021 müssen verschiedene Szenarien durchgespielt werden, wobei sich die Zustände in den einzelnen GP-Ländern laufend ändern. Niemand weiß, wie viele Lockdowns in den nächsten Monaten noch verordnet werden und wie es mit den bisher strengen Reisebeschränkungen, Reiseverboten und Quarantäne-Bestimmungen in den unterschiedlichen Ländern weiter geht. Aber wenn alle in Europa geplanten Rennen im Kalender bleiben und auch die Übersee-Rennen im Herbst alle stattfinden können, wird es schwierig, Ausweichtermine für Las Termas und Austin zu finden. Falls diese beiden Events nicht stattfinden können, gibt es bereits geheime Pläne, zweimal auf dem Losail Circuit zu fahren – am 28. März und 5. April. Es würden dann im April noch drei freie Wochenende verbleiben. Deshalb wird ein Portimão-GP am 25. April geplant. Portugal wurde von Teams und Fahrern begeistert aufgenommen. Von dort ist die Anreise zum Jerez-GP (400 km) ein Kinderspiel. Auch die Ausweichstrecke Igora Drive Circuit (4 km lang) bei St. Petersburg könnte geschickt in den Kalender integriert werden, und zwar am Wochenende nach dem Finnland-GP. Die Distanz beträgt 470 km, ca. sechs Autostunden. Der Igora Drive würde sozusagen Brünn ersetzen. Auf der neuen russischen Piste wird 2022 wohl auch der Formel-1-GP von Russland stattfinden. Für die Formel 1 wird die Piste auf 4,6 bis 4,8 km verlängert werden. Für die Grade-A-Homologation der MotoGP-WM wird das nicht verlangt. Ob bei den ersten Europa-Events Zuschauer zugelassen werden, ist offen. Mit einem vollen Haus rechnet niemand, am ehesten wird eine bestimmte Anzahl in getrennten Sektoren zugelassen – wie 2020 in Misano (10.000 pro Tag) und Le Mans (5000 am Sonntag). Die Dorna bereitet sich jedenfalls darauf vor, dass manche Europa-GP auch 2021 ohne Zuschauer oder nur mit einen beschränkten Besucherzahl stattfinden werden. Wenn keine Zuschauer erlaubt werden, wird die Dorna vom Promoter keine Gebühr verlangen, aber in manchen Ländern zahlten die Regierungen oder Tourismusbehörden einen Unkostenbeitrag an die Dorna. Wenn eines der Übersee-Rennen im Herbst ausfällt, könnte der Betreiber des neues Mandalika International Street Circuits auf der Insel Lombok für einen abgesagten GP-Event in die Bresche springen. Die Indonesier wollen bis Juni Bescheid geben, ob die Strecke einsatzbereit sein wird. Momentan rechnet die Dorna damit, dass alle Europa-GP-Termine wie geplant erhalten bleiben, bis auf Weiteres mit dem bewährten "closed doors protocol, mit nur 1300 Personen und dauernden Covid-19-Tests – oder mit einer Impfpflicht, eventuell durch die Teamführungen. Ob bis zum Saisonstart Impfstoffe auf dem freien Markt erhältlich sein werden, muss noch abgewartet werden. Eventuell wird im Frühjahr 2021 dank preiswerter Antigen-Schnelltests oder Impf-Pässen nach dem Beginn der Europa-Saison wieder eine bestimmte Anzahl von Zuschauern, Teamgästen und Berichterstattern zu den Grand Prix zugelassen. Bisher rechnen die Dorna und die Teams auch mit der Durchführung des tradtionellen MotoGP-Wintertests in Sepang von 17. bis 19. Februar. Bisher kommen von den Sepang-Circuit-Managern aus Malaysia positive Signale. Mitte Januar wird definitiv entschieden. Jerez und Portimão stehen als Ausweich-Schauplätze zur Diskussion. So könnte der provisorische Kalender 2021 ab Mitte Januar aussehen: 28. März: Doha/Q* 04. April: Doha/* 25. April: Portimão/P*** 02. Mai: Jerez/E 16. Mai: Le Mans/F 30. Mai: Mugello/I 06. Juni: Barcelona/E 20. Juni: Sachsenring/D 27. Juni: Assen/NL 11. Juli: KymiRing/F** 18. Juli: Igora Drive/RUS*** 15. August: Red Bull Ring/A 29. August: Silverstone/GB 12. September: Aragón/E 19. September: Misano/I 03. Oktober: Motegi/J 10. Oktober: Buriram/TH 24. Oktober: Phillip Island/AUS 31. Oktober: Sepang/MAL 14. November: Valencia/E *Nachtrennen **Homologation der Strecke steht noch aus *** bisher kein Vertrag unterzeichnet Die geplanten Wintertests: MotoGP-Klasse Shakedown-Test in Sepang: 14. bis 16. Februar Sepang-Test: 19. bis 21. Februar Katar-Test: 10. bis 12. März Moto2- und Moto3-Klasse Jerez-Test: 16. bis 18. März