Paolo Ciabatti (Ducati): «Titelgewinn wird schwierig»
Ducati-Sportdirektor Paolo Ciabatti trauert einigen entgangenen WM-Punkten von Pecco Bagnaia nach. Er spart aber auch nicht mit Lob über WM-Leader Fabio Quartararo.
Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
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Pecco Bagnaia hat zwar bei den letzten beiden MotoGP-Rennen in Aragón und Misano durch zwei famose Siege den Rückstand auf WM-Spitzenreiter Fabio Quartararo um 22 Punkte verringert. Aber seit der Sommerpause hat er einen Punkt weniger eingesammelt als der Franzose, deshalb haben sich die Titelaussichten für Ducati und Bagnaia in der zweiten Saisonhälfte eher verschlechtert.
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Ducati hatte 2021 schon die unterschiedliche Titelkandidaten. Zuerst begann Johann Zarco die Saison mit zwei zweiten Plätzen extrem stark, dann zog Jack Mille mit zwei Siegen in le Mans und Jerez die Aufmerksamkeit auf sich, inzwischen ist Bagnaia der große Hoffnungsträger. Und auch Jorge Martin hat sich mit zwei Pole-Positions und drei Podestplätzen als Rookie viel Respekt verschafft – vor allem durch den GP-Triumph in Spielberg-1 am 8. August. Ducati Corse hoffte nach der Sommerpause auf eine Aufholjagd und ein paar schwächere Darbietungen von Spitzenreiter Fabio Quartararo. Aber der fünffache Saisonsieger tat den Roten diesen Gefallen nicht. Immerhin hat Ducati von Yamaha die Führung in der Konstrukteurs-WM zurückerobert.
"Wir stehen, wo wir stehen. Wir versuchen vorne zu sein, Rennen zu gewinnen. Das ist das Einzige, was wir tun können", hält Ducati-Sportdirektor Paolo Ciabatti im Gespräch mit SPEEDWEEK.com fest. "Dann werden wir sehen, was passiert. Fabio hat einen komfortablen Vorsprung – 48 Punkte bei vier ausstehenden Rennen. Aber im Rennsport kann alles passieren. Wir müssen uns weiter anstrengen. Wir haben bewiesen, dass wir inzwischen auf jeder Strecke konkurrenzfähig sein können."
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"Wir sind jetzt gespannt auf den Grand Prix in Austin", ergänzte der Italiener. "Üblicherweise ist der Circuit of the Americas das Königreich von Señor Márquez. Er hat dort seit 2013 immer gewonnen – mit Ausnahme von 2019. Aber auch Aragón war die Hausstrecke von Marc, und wir haben ihn vor zwei Wochen dort besiegt. Wir haben ein klares Konzept, wir wollen gewinnen und Fabio unter Druck setzen. Trotzdem ist klar: Der Titelgewinn wird schwierig, aber er ist nicht unmöglich."
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"Wir hatte bei Ducati beim zweiten Österreich-GP Mühe, dann in Silverstone", räumt Paolo Ciabatti ein. "Wir hätten dort viel besser abschneiden können, aber wir hatten dann bei den Soft-Reifen keinen Grip am Hinterrad. Es ist sinnlos, darüber zu jammern und etwas zu bedauern. Wir blicken nach vorne und freuen uns über das, was wir im Augenblick erreichen können. Wenn bei uns eine Fahrer-Weltmeisterschaft eintrifft, wird es eine große Überraschung sein. Anderseits führen wir in der Konstrukteurs-WM, die ebenfalls sehr wichtig ist. Auch in der Team-WM sind wir nahe dran. Natürlich ist die Fahrer-WM die wichtigste Meisterschaft. Aber besonders die Marken-WM hat ebenfalls eine starke Bedeutung."
Ducati hat in diesem Jahr schon fünf unterschiedliche Fahrer aufs Podest gebracht: Zarco, Bagnaia, Miller, Martin und zuletzt in Misano sogar Bastianini. Bei Yamaha hingegen straucheln alle anderen Piloten neben Quartararo. Ciabatti hadert ein bisschen mit der problematischen ersten Saisonhälfte von Bagnaia, die zum großen Punkterückstand führte. "Pecco hat beim zweiten Rennen in Doha einen Bremsfehler gemacht, sonst hätte er dort um das Podest fighten können", meint Ciabatti. "In Portimão ist ihm eine fantastische Pole-Position gelungen, die Zeit wurde aber wegen einer gelben Flagge gestrichen, die niemand gesehen hat. Pecco ist trotzdem auf Platz 2 vorgefahren. Hätte er von der Pole-Position losfahren können, wäre das Rennen vielleicht eine andere Story geworden. Dann kam Mugello. Pecco hat dort geführt, aber er stand nach dem tragischen Vorfall mit Jason Dupasquier unter Schock und hat das Bike aus der Kontrolle verloren. Auch dort ging ein Podest verloren – wie in Spielberg-2 und in Silverstone. Wir könnten also näher an Fabio dran sein. Ich verheimliche aber nicht, dass Fabio die ganze Saison hindurch unglaublich stark war. Er hat die aktuelle WM-Führung verdient. Ich kann mich nicht erinnern, das er auf irgendeiner Piste nicht konkurrenzfähig gewesen wäre. Wenn es regnet und dann auftrocknet, ist das nicht sein bevorzugtes Terrain. Aber er hat trotzdem bisher eine fantastische Saison vorgeführt."
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