Angesichts der Coronakrise, die auch die Motorrad-WM lahmlegt, feilt der internationale Sport-Streaming-Anbieter DAZN jetzt an vorübergehenden Ausstiegsszenarien mit Verbänden und TV-Rechte-Inhabern.
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Viele deutsche Sportsender, egal ob im Pay-TV- oder im öffentlich-rechtlichen Sektor, tüfteln an Überbrückungsformaten für die momentane Sport-Flaute aufgrund der Corona-Pandemie. Auch DAZN, das seit 2016 in Deutschland verfügbar ist und seit einem Jahr die MotoGP-WM via Stream anbietet, steckt in einem Dilemma. Laut aktuellem Kalender geht es frühestens am 31. Mai mit dem Grand Prix von Italien in Mugello weiter, aber auch dieser Termin wird nicht gehalten werden können. Das MotoGP-Rennen in Losail/KLatar wurde abgesagt; Buri Ram, Austin, Las Termas, Jerez und Le Mans wurden bereits verschoben.
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Der international tätigen kostenpflichtige Streaming-Dienst (abgeleitet von The Zone – Deutsch: Die Zone) hat in den vergangenen Jahren eine beeindruckende Expansion hinter sich gebracht. Auch im deutschsprachigen Raum ist der Anbieter des aus Russland stammenden US-Milliardärs Leonard Blavatnik (61) mittlerweile gut aufgestellt, Abonnentenzahlen wurden bisher nicht genannt. Im Dezember 2018 lag der Schätzwert von DAZN bei rund 3 Milliarden britischen Pfund und es gilt als eines der wenigen Tech Unicorns des Vereinigten Königreichs. In der Medienbranche wird DAZN gern als Netflix des Sports bezeichnet.
Hauptbetätigungsfeld ist für DAZN die internationale Fußballszene. Für Live-Rechte, wie zum Beispiel an der Champions League, hat DAZN viele Millionen Euro locker gemacht. Auch die MotoGP-WM für Deutschland, Österreich und die Schweiz kam als Online-Recht 2019 ins Portfolio. Nun schauen aufgrund der Covid-19-Pandemie die Fans sämtlicher Sportarten im wahrsten Sinn des Wortes in die Röhre.
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Fakt ist: Die auf Live-Sport spezialisierten Anbieter wie DAZN und Sky Sport leiden im Moment am meisten. Das zusätzliche Problem bei DAZN Deutschland: Weil dort Kunden monatlich kündigen können, erlebt man aktuell eine beachtliche Storno-Welle. Deswegen soll laut DPA für einen Teil der Mitarbeiter in Deutschland Kurzarbeit angemeldet werden.
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Nun will DAZN laut den Berichten diverser Branchenmagazine auch zusätzlich reagieren und weltweit die Zahlungen an Sportverbände und die Serien-Promoter stoppen. "Aufgrund der Auswirkungen von Covid-19 auf den Sport prüft DAZN eine Reihe von Maßnahmen, um es dem Unternehmen zu ermöglichen, diese schwere Zeit zu überstehen und durchstarten zu können, sobald es wieder Live-Sport gibt", heißt es in einer Stellungnahme von DAZN.
Kunden zahlen für DAZN in Deutschland 11,99 Euro im Monat. Zu tatsächlichen Zahl der Kündigungen macht DAZN keine Angaben. Übrigens: DAZN hat nach dem Ausstieg von Movistar seit dem Jahr 2019 auch die Ausstrahlung der MotoGP-WM in Spanien übernommen. In diesem Jahr kamen die Streaming-Rechte für die Motorrad-WM in Italien dazu – mit Marco Melandri als Experten.
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