Wirtschaftskrisen gab es immer schon, die haben früher aber nicht so eingeschlagen. Heute gibt es Umweltbestimmungen, man darf nur noch an bestimmten Tagen trainieren. In Pocking darf kein Rennen mehr gefahren werden, weil sich eine Anwohnerin wegen der Lautstärke beschwert, obwohl es die Rennbahn schon 50 Jahre oder länger gibt. In Cloppenburg kann nicht mehr gefahren werden, weil dort ein Fussballstadion gebaut wurde. Dass der Bahnsport heute weniger Beachtung findet liegt, nicht nur daran, dass ich nicht mehr fahre. Aber schon ein Stück weit daran, dass eine gute Handvoll herausragende Persönlichkeiten nicht mehr dabei sind. Zudem hat sich die Zeit geändert. Den Motorrad-Führerschein zu machen kostet heute eine Stange Geld. Mit 17 Jahren dürfen die Jungen Auto fahren, das hat auch dazu beigetragen, dass sie sich vom Zweirad noch weiter entfernt haben. Oder die Jungen schauen stundenlang in den Computer und vergessen dabei, was es noch viel Schöneres gibt, nämlich Motorrad zu fahren. Ein 22-Jähriger will heute Party feiern. Nächtelang wird bis morgens um 5 Uhr rumgehängt, der nächste Tag wird verschlafen und dann kommt schon wieder der scheiss Montag, an dem man zur Arbeit muss. So ist heute die Einstellung. Die wenigsten haben heute noch den Instinkt, Faszination auf zwei Rädern zu erleben. Keiner will mehr auf dem Rübenfeld herumfahren.