Alvaro Bautista: «Alle dachten, ich wäre verrückt»
Mit zwei Siegen beendete Superbike-Weltmeister Alvaro Bautista in Australien seine herausragende Saison. Besonders beeindruckend war, mit welchem Husarenritt er im Sprintrennen triumphierte.
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Als Einziger der 22 Piloten nahm Alvaro Bautista das Superpole-Race auf abtrocknender Strecke mit Slick-Reifen in Angriff und wurde in der ersten Runde vom ersten auf den 16. Platz durchgereicht. In den folgenden neun Runden zeigte der Spanier, weshalb er zweifacher Weltmeister ist: Der am 21. November 38-Jährige fand die richtige Mischung aus Vorsicht und Speed, pflügte durchs gesamte Feld und gewann mit 3,285 sec Vorsprung!
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"Das war meine Entscheidung", meinte Alvaro zur riskanten Reifenwahl. Hat ihn das Team nicht für verrückt erklärt? "Gesagt haben sie nichts, aber gedacht haben sie das sicher", grinste der Ducati-Star. "Glücklicherweise habe ich aus meiner MotoGP-Zeit viel Erfahrung mit dieser Strecke und bei solchem Wetter. Selbst nach viel Regen kann die Strecke innerhalb weniger Runden auftrocknen – und so kam es. Ich bin sehr stolz, brauchte aber auch dicke Eier, um so zu starten."
Bautista weiter: "Als ich aus der Box fuhr, dachte ich, es hätte weniger Wasser. Ich fuhr hinter Rinaldi und bekam seine Gischt ab. Da dachte ich zum ersten Mal ‚Scheiße‘. Ich hatte meinem Crew-Chief Giulio gesagt, er soll in der Startaufstellung auf Trockenabstimmung umbauen. Er fragte mich, ob ich mir sicher bin und ob ich schon sehen würde, dass es viel geregnet hatte und alles nass ist. Ich sagte, ‚glaub mir, bau auf Trocken-Set-up um‘. Er meinte, ‚okay‘. Als ich dann in der Startaufstellung stand, hatte ich Zweifel. Er sagte mir, er hätte drei Reifen: Regen, Intermediate, Slick. Kurzfristig wusste ich nicht, was ich tun soll – ich hatte weniger Wasser auf der Strecke erwartet. Er riet mir zu einem Regenreifen vorne und Intermediate hinten, das war die sichere Variante. Mit einem Intermediate bin ich aber nicht schnell. Und ich sah, dass die Gerade in der Mitte auftrocknete. Also riskierte ich es und entschied mich für Slicks. Er fragte: ‚Bist du sicher?‘ Ich: ‚Ja!‘ Da dachten sicher alle, dass ich verrückt bin."
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"Wenn es für einen gut läuft, dann hast du auch Glück. Du musst stark sein, aber auch Glück haben. Hinzu kommt aber auch, dass ich viel Vertrauen in mein Motorrad und mein Fahren habe. Wäre die WM noch nicht entschieden gewesen, hätte ich die sichere Variante gewählt. Aber ich hatte nichts zu verlieren, also versuchte ich es."
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Damit sicherte sich Bautista für das zweite Hauptrennen erneut den ersten Startplatz und gewann auch dieses. Es war sein 16. Sieg und 31. Podestplatz im 36. Rennen in diesem Jahr. Doch in Jonathan Rea hatte er einen hartnäckigen Widersacher. Weil das Rennen in der 18. Runde nach dem Sturz von Eugene Laverty abgebrochen wurde, entfiel der Kampf der Giganten.
"Johnny war das ganze Wochenende und bei allen Bedingungen sehr schnell", hielt Alvaro gegenüber SPEEDWEEK.com fest. "Als ich ihn überholte, war er viel langsamer als ich. Als er dann aber hinter mir lag, konnte er dranbleiben. Diese Strecke ist sehr flüssig. Wenn du dich auf deinem Motorrad gut fühlst, dann ist es einfach, jemandem hinterherzufahren. Er hatte dieses Wochenende sicher ein sehr gutes Gefühl für sein Motorrad und zeigte entsprechend starke Leistungen. Ich ging davon aus, dass wir die letzten beiden Runden in den Lenker beißen und versuchen würden, uns zu schlagen. Unglücklicherweise gab es dann den Abbruch, dadurch entfiel der letzte Kampf dieser Saison. Das ist schade, ich wollte kämpfen. 2023 beginnt die Saison hier, ich hoffe auf gute Kämpfe mit Johnny, und dass die Gestürzten okay sind."
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