Die Motorenregel der Superbike-WM ist einfach. Mit einem Motor müssen durchschnittlich zwei Meetings bestritten werden; bei ungerader Zahl an Rennveranstaltungen wird aufgerundet. Für 13 Meetings in der Saison 2017 dürfen die Teams pro Fahrer also sieben Fahrer einsetzen. Werden weitere Motoren benötigt, muss der Fahrer bei den folgenden zwei Rennen fünf Sekunden nach dem Feld aus der Boxengasse starten. Die Dorna veröffentlichte nach dem Meeting in Assen eine aktualisierte Aufstellung über die Motorensituation der einzelnen Fahrer, wobei die Teams einen in den Niederlanden erlittenen Schaden in der Regel erst später aufgeben. Zuerst wird geprüft, ob eine Reparatur ohne Beschädigung der Versiegelung möglich ist. Nach nur vier Meetings ist die Situation bei den Top-Teams im Soll. Im Kawasaki-Werksteam sind sowohl bei Jonathan Rea und Tom Sykes erst je drei Motoren verplombt worden. Jeweils ein Triebwerk wurde aussortiert. Auch bei Ducati, Honda, Aprilia und sogar MV Agusta stehen noch ausreichend Motoren zur Verfügung. Bei IodaRacing Aprilia wurde bisher sogar nur ein Motor verplombt, wobei Leandro Mercado auch erst in Aragón in die Saison gestartet ist. Bedrohlich ist die Situation jedoch bereits jetzt bei Randy Krummenacher. Der Superbike-Rookie im Puccetti Kawasaki Team hat bereits seinen vierten Motor im Einsatz, schon drei mussten verschrottet werden. Für die noch ausstehenden 14 Superbike-Läufe nebst allen Trainings müssen also vier der Vierzylinder-Aggregate genügen, wobei sich eines davon bereits im Einsatz befindet! Setzt sich der aktuelle Verbrauch fort, könnte der Schweizer bereits beim neunten Saisonmeeting auf dem Lausitzring am 19./20. August den achten Motor benötigen.