SBK-Wildcard öffnete Lukas Tulovic (Ducati) die Augen
Bei seinem Gaststart beim Saisonfinale der Superbike-WM 2025 in Jerez zahlte Lukas Tulovic Lehrgeld, sammelte aber auch vielfältige Erfahrungen. Der Ducati-Pilot über sein Debüt in der umkämpfen Weltmeisterschaft.
Für Lukas Tulovic war der Wildcard-Einsatz in Jerez der berühmte Sprung ins kalte Wasser. Denn der IDM Champion hatte keinen vorgelagerten Test mit der vom Ducati-Testteam vorbereiteten V4R, die auf dem technischen Stand der Werksmotorräder von Nicolo Bulega und Alvaro Bautista war. Eine gute Viertelstunde hatte die Sitzprobe auf der Ducati des offiziellen Superbike-Testteams in Italien gedauert, bis es ans Eingemachte ging.
Im zweiten freien Training hatte der 25-Jährige mit 1,526 Sekunden den geringsten Abstand zur Spitze. Im ersten Lauf holte der Ducati-Pilot Platz 17 und im Superpole-Race am Sonntag wurde es die 16. Position. Das Ende der von seinem Teamchef Matthias Moser angezettelten WM-Reise endete im zweiten Hauptrennen früher als geplant: Mit einem Ausrutscher im zweiten Rennen, in Turn 1 der elften Runde.
"Die WM ist einfach eine andere Hausnummer", beschrieb Tulovic seinen Jerez-Ausflug. "Das wird einem bewusst, wenn man selbst die Chance hat, daran teilzunehmen. Neues Motorrad, neues Team, neue Elektronik und neue Reifen. Die Herausforderung war ganz klar. Ich habe mich über das Wochenende immer besser reingearbeitet, habe angefangen das Motorrad zu verstehen, habe viel mehr über Elektronik und Reifenmanagement gelernt und meinen Fahrstil daran angepasst. In der Superpole habe ich nicht das Maximum aus dem ultra-soften SCQ rausholen können und bin auf dem Weg zu einer 1.38 leider in der letzten Kurve gestürzt. In Rennen 1 hatte ich mit einem enorm stark abbauendem Vorderrad zu kämpfen und war froh, dass ich das Rennen beenden konnte. Hieß Platz 17. Analysiert, verstanden, Sonntag besser machen."
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Tulovic ging nach dem Sprintrennen hart mit sich ins Gericht: "Zu viel in der Anfangsphase verloren", meinte er kurz knapp. "Rennen 2 bin ich wieder nicht gut gestartet. Dann habe ich meinen Rhythmus aufgebaut und ab Runde 5 bin ich Zeiten gefahren, wie die Fahrer auf den Plätzen 10 bis 12. Ausgang der letzten Kurve hatte ich dann einen heftigen Wackler, war nur fokussiert auf den Vordermann und habe in Kurve 1 rein dann in eine leere Bremse gegriffen. Ein winziger Moment der Unaufmerksamkeit, der stark bestraft wurde. Mehrfach gepumpt und die Bremse kam wieder, aber zu spät, sodass ich das Bike im Kies hinschmeißen musste, um nicht in die Wand zu krachen."
"Es gilt, das Positive mitzunehmen", so Tulovic abschließend. "Ich habe mich ohne Vorbereitung auf ein Superbike gesetzt und hatte am Ende des Rennwochenendes die Pace, um in die Punkte zu fahren. Ich möchte mich vor allem bei meinem Team für die Möglichkeit der Wildcard bedanken!"
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