Toprak macht sich unsterblich: Erster BMW-Champion
Mit dem zweiten Platz im ersten Superbike-Rennen in Jerez hat Toprak Razgatlioglu die Weltmeisterschaft 2024 im Stil eines abgeklärten Champions gewonnen und damit Motorsport-Geschichte geschrieben.
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Toprak Razgatlioglu wechselte nach vier erfolgreichen Jahren mit Yamaha zu BMW. Der Türke kämpfte 2023 gegen Alvaro Bautista auf der Ducati mit stumpfen Waffen und wünschte sich eine Maschine mit einem stärkeren Motor. Hinzu kam, dass Toprak sehr enttäuscht war, wie Yamaha seinen MotoGP-Test im April 2023 angegangen ist.
Im Mai 2023 gelang dem heutigen BMW-Sportdirektor Marc Bongers der Coup und er konnte Toprak für die Saisons 2024 und 2025 unter Vertrag nehmen. Niemand zweifelte daran, dass der deutsche Hersteller mit dem derzeit besten Superbike-Fahrer einen Schritt nach vorne machen würde. Aber so ein Jahr hat niemand erwartet, noch nicht einmal erträumt.
Razgatlioglu und sein Manager Kenan Sofuoglu sprachen im Winter auf 2024 davon, dass sie mit der M1000RR im ersten Jahr Rennen gewinnen und die Weltmeisterschaft in den Top-3 beenden würden. Für Jahr Nummer 2 stand der Titel auf dem Plan.
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Ende Februar begann auf Phillip Island in Südaustralien die Weltmeisterschaft – und es war ein seltsamer Auftakt. Weil es im Vorfeld große logistische Schwierigkeiten gab, wurde lediglich an einem Tag getestet.
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Razgatlioglu beendete den letzten Vorsaison-Test als Schnellster, wegen des neuen Asphalts auf dem Phillip Island Grand Prix Circuit herrschte vor den ersten drei Rennen Verunsicherung unter den Teams.
Toprak war aus dem Stand der beste BMW-Fahrer und sah im ersten Rennen als Fünfter die Zielflagge. Im Superpole-Race gelang ihm als Dritter der erste Podestplatz für seinen neuen Arbeitgeber, im zweiten Hauptrennen fiel er mit Motorschaden aus. Vier Wochen später war Europa-Auftakt in Barcelona und dem damals 27-Jährigen gelang bereits im Samstag-Rennen der erste Sieg. Im Sprint am Sonntag triumphierte er erneut, im zweiten Hauptrennen holte Toprak seinen dritten Podestplatz an diesem Wochenende.
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Dann kam Assen: Auf die Plätze 2 und 9 ließ der Mann mit der Startnummer 54 seinen dritten Saisonsieg folgen und setzte damit den Startpunkt für eine unvergleichliche Serie. In Misano, Donington Park, Most und Portimao gewann Toprak sämtliche Rennen, insgesamt 13 in Folge. Damit überbot er die alte Bestmarke von elf von Jonathan Rea und Alvaro Bautista.
Der 6. September in Frankreich hätte alles verändern können. Razgatlioglu fuhr auch auf dem Circuit de Nevers in seiner eigenen Welt, hatte im FP2 aber einen Sturz, der Schlimmstes befürchten ließ. Mit einer Lungenverletzung und starken Prellungen kam er vergleichsweise glimpflich davon, verpasste neben den drei Rennen in Magny-Cours aber auch die in Cremona. Lediglich drei Wochen nach seinem heftigen Einschlag in eine mit Reifen kaum gesicherte Mauer preschte Toprak in Aragon dreimal als Zweiter aufs Podium.
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In Estoril sahen wir ihn mit den Positionen 1, 2 und 1 wieder in der Form von vor seinem Unfall. 92 Punkte hatte der BMW-Heilsbringer vor Magny-Cours Vorsprung, obwohl er sechs Rennen verpasste, waren es anschließend immer noch 13. Seit seinem Comeback baute Razgatlioglu den Vorsprung gegenüber seinem nächsten Verfolger Nicolo Bulega kontinuierlich aus, vor dem Jerez-Wochenende waren es 46 Zähler. Die Ausgangslage vor dem ersten Rennen am Samstag war klar: Kommt Toprak vor Bulega ins Ziel, oder verliert er weniger als neun Punkte auf den Italiener, dann ist er nach 2021 auf Yamaha zum zweiten Mal Superbike-Weltmeister. Razgatlioglu erledigte die Aufgabe im Stil eines Champions, wurde ohne viel Risiko abgeklärt Zweiter und machte sich damit unsterblich. Es ist der erste Titel für BMW in einer Solo-Fahrer-Weltmeisterschaft!
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Topraks Statistik 2024 bei 28 Rennstarts: 25 Podestplätze 17 Siege 6 Pole-Positions 12 schnellste Rennrunden
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