KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Weshalb KTM für die Dakar 2014 ein neues Bike baute

Von Jonty Edmunds
Mit zwölf Siegen in Folge hat KTM die Rallye Dakar sowohl früher in Nordafrika als auch in den letzten Jahren in Südamerika dominiert. Doch KTM weiß: Stillstand ist Rückschritt.

KTM will sich nicht auf den Lorbeeren ausruhen. Sie wissen, wie man siegt. Und der Erfolg der Fahrer liegt zu einem großen Teil an den Maschinen, die KTM liefert. Wenn die Dakar 2014 am 5. Januar startet, gehen die vier KTM-Werksfahrer mit der neuesten Waffe der österreichischen Marke an den Start.

Aber warum entwirft und baut man als führender Akteur in der Motorrad-Kategorie ein komplett neues Bike? Kaum jemand wird widersprechen, wenn man sagt, dass an den alten Maschinen nichts verkehrt zu sein schien.

«Unser Ziel war, für den kleineren 450-ccm-Motor ein richtiges Rallye-Chassis zu entwickeln – eines, das im Bereich des Zylinders schmaler ist und so die Breite der Tanks verkleinert», erklärte Stefan Huber, Technischer Manager von KTMs Rallye-Team. «So sitzt man auf dem Motorrad wie auf einem Enduro-Bike. Die Fahrer können auf dem neuen Bike in der Mitte des Sattels sitzen und nicht wie zuvor hinter den großen Tanks.»

Die Planung für das neue Rallye-Bike von KTM, das bei der Dakar im Januar 2014 erstmals zum Einsatz kommt, begann schon vor dem Event 2013. «Erste Ideen begannen wir im Dezember 2012 zu sammeln», fügte Huber hinzu. «Der Hauptgrund war, dass die bestehenden Bikes über keine Kraftstoffeinspritzung verfügten, die wir einführen wollten. Außerdem stammten die Grundlagen unserer Bikes noch von den 690-ccm-Motorrädern. Wir wollten ein neues Motorrad mit besserer Ergonomie bauen – wie ein Enduro-Bike, um die Entwicklung widerzuspiegeln, die das Rennen einschlägt.»

In allen Bereichen besser

«Das Rally-Chassis war dringend notwendig, denn wir wussten, dass es unseren Bikes Stabilität verleihen würde», erklärte Huber weiter. «Es stellt sicher, dass wir in Sachen Dämpfung ein Motorrad bauen, auf das man sich immer verlassen kann. Wir haben viele Ideen gesammelt und so wie ich glaube auch die Sichtweise der Fahrer, die Aerodynamik und ähnliches mit in unseren Entwurf einbezogen. Wir brachten alle Informationen zusammen und entschieden, welche Richtung wir einschlagen wollten. Herauskam das aktuelle Produkt.»

Die Manövrierfähigkeit ist bei der Dakar in Südamerika viel wichtiger als früher beim Event in Afrika. Was sich nicht geändert hat, sind die erforderlichen Höchstgeschwindigkeiten. «Höchstgeschwindigkeit ist immer noch wichtig – bei dem Rennen dreht sich nicht alles um die Strecken in den Bergen. Auch heute gibt es auf der Dakar immer noch viele schnelle Abschnitte, daher braucht man auch ein schnelles Bike. Wir wissen, dass der neue Motor mehr Leistung und ein hohes Drehmoment bietet.»

Während KTM nicht mehr das einzige Werksteam der Dakar ist, meinen einige, dass es der einzige Hersteller ist, der mit einem wahren 450-ccm-Rallye-Bike antritt. Sowohl Honda als auch Yamaha gehen mit Maschinen an den Start, deren Rahmen im Enduro-Stil gehalten sind. So wollen sie die KTM-Herrschaft an der Spitze beenden. Doch KTM hat die Messlatte wieder etwas höher gelegt. Mit dem neuen Bike hofft man bei KTM auf einen weiteren Erfolg bei der Rallye Dakar – den 13. in Folge.

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