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Matthias Walkner (KTM): «Den Crash abhaken!»

Von Andreas Gemeinhardt
Matthias Walkner trainiert wieder auf dem Motorrad! Sechs Monate nach seinem schweren Unfall nimmt der österreichische Red Bull KTM-Werkspilot erneut die Rallye Dakar ins Visier.

Am 9. Januar diesen Jahres musste Matthias Walkner seine Dakar-Ambitionen sehr plötzlich und auf sehr schmerzhafte Weise begraben. Der 29-jährige aus dem Tennengau blieb nach einem Sturz bei hoher Geschwindigkeit mit gebrochenem Oberschenkel liegen: «Den Crash muss ich nun endgültig abhaken», weiß der KTM-Pilot. «Die ersten schnellen Runden diese Woche haben extrem gut getan. Die Schmerzen und die teils sehr harte Reha sind fast vergessen.»

Zwar hat Walkner einen noch Trainingsrückstand, dennoch ist er zuversichtlich, bis zum Start der nächsten Rallye Dakar am 2. Januar 2017 wieder stark genug zu sein, um zum Kreis der Favoriten zu zählen: «Normalerweise habe ich im August bereits 200 Stunden auf dem Motorrad absolviert. In diesem Jahr ist es zwar erst eine Stunde, doch ich habe körperlich keine Probleme mehr und kann ab jetzt wieder voll trainieren.»

Der erste echte Härtetest soll ab 20. August die Atacama-Rallye in Chile sein. Bei dieser Gelegenheit wird Walkner auch erstmals wieder auf alle seine Kollegen im Red Bull KTM Rallye Factory Racing Team treffen. «Diese Rally taugt mir», sagte der Rally-Weltmeister von 2016. «Chile ist sicher ein guter Ort, um erstmals wieder Rennluft zu schnuppern. Mein Ziel ist, wieder in den Rallye-Rhythmus zu kommen und sich an die Renn-Geschwindigkeit zu gewöhnen. Ich werde wohl noch nicht um die Top-3 kämpfen, aber ich will im Laufe der fünf Tage mit den Abschnittszeiten wieder dahin kommen, wo die Musik spielt.»

Für Walkners Mentor Heinz Kinigadner wird die Atacama Rally auch zeigen, wie sein Schützling den Unfall verarbeitet hat: «Das war sicherlich eine Verletzung, die sich einbrennt. Das hat richtig wehgetan», meint die KTM-Legende. Kinigadner hatte in seiner spektakulären Rally-Karriere selbst auch einige schmerzhafte und folgenschwere Unfälle: «Solche Ereignisse muss man auch im Kopf erst verarbeiten. Die Atacama Rallye wird ein erster Gradmesser sein. Ich habe vor einigen Tagen lange mit Matthias gesprochen und bin sehr zuversichtlich, dass er wieder komplett zu seiner Form zurückfindet.»

Die Zeit bis zum Renn-Comeback will Matthias Walkner intensiv nutzen, um die Abläufe am Motorrad wieder vollends zu automatisieren: «Derzeit bin ich noch etwa drei Sekunden langsamer als ich sein will. Die Feinmotorik passt noch nicht und ich bin noch etwas zögerlich. Doch das wird sich mit jedem Trainingskilometer verbessern.»

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