Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

DTM-Titelkampf? Timo Glock genießt den Moment

Von Andreas Reiners
Timo Glock auf dem Podium

Timo Glock auf dem Podium

Timo Glock hat sich mit seinem Sieg im Titelkampf zurückgemeldet. Der BMW-Pilot will vom großen Wurf aber (noch) nichts hören.

Timo Glock musste kurz nachdenken. Keine Frage: Es ist lange her, dass der 35-Jährige zuletzt im Titelkampf mitmischte. 2007 war das, in der GP2. Damals gewann er den Titel.

Vielleicht ja ein gutes Omen für die Saison 2017 in der DTM? Doch Glock sieht seinen vierten Gesamtplatz mit 16 Punkten Rückstand auf Spitzenreiter René Rast (Audi) nach dem elften Saisonrennen in Zandvoort gelassen.

«Ich lasse das auf mich zukommen. Ich genieße es, dass ich zum ersten Mal seit 2007 wieder um eine Meisterschaft fahren kann. Deshalb bin ich da sehr gelassen», sagte Glock im Gespräch mit SPEEDWEEK.com.

Immerhin: Seine Bilanz kann sich zum jetzigen Zeitpunkt sehen lassen. «Gefühlt habe ich in dieser Saison doppelt so viele Punkte geholt wie davor in meiner DTM-Karriere», scherzte er. Was nicht ganz stimmt, allerdings hat er schon jetzt seine beste Ausbeute seit seinem Einstieg 2013 herausgefahren. Die meisten Punkte hatte er bislang 2016 geholt (84). Sieben Rennen vor Saisonende steht er aktuell bereits bei 98 Zählern.

Was auch an seinem Team liegt, dass mit ihm im zweiten Jahr noch besser zusammenarbeitet und weiß, was er braucht, um konstant schnell zu sein. Und um konstant in die Punkte zu fahren.

Zandvoort war das achte Mal, dass Glock etwas Zählbares herausholte. «Und genauso bringt man sich in die Position. Wir sind dabei. Die Frage ist, ob wir das bis zum Ende des Jahres hinbekommen. Denn der Audi ist an der einen oder anderen Ecke besser, und das auch über die Distanz», sagte Glock.

In Zandvoort gab aber der BMW den Ton an, sicher auch begünstigt durch den Regen im Qualifying und die Tatsache, dass das Überholen auf dem Dünenkurs eine Herausforderung ist. Trotzdem war sein erster Saisonsieg ein hartes Stück Arbeit.

Glock hatte Angst um seinen linken Vorderreifen: «Der hat schon sehr komische Geräusche von sich gegeben. Ein neuer Asphalt mit mehr Grip hilft uns zwar. Aber der Druck, den der Reifen bekommt, ist enorm, da wir so viel schneller sind als früher.» Die Last auf die Außenkante des Pneus sei extrem: «Das gibt ordentlich auf die Mütze», so Glock.

Gibt es am Sonntag für die Konkurrenz erneut eins auf die Mütze? «Abwarten. Hole ich am Sonntag einen Nuller, bin ich wieder wegen vom Fenster», so Glock. Aber: Die Voraussetzungen stimmen.

Denn: Dank der verqueren Logik des Gewichtssystems darf BMW trotz des Dreifachsieges ausladen, Audi muss zuladen. Bedeutet: BMW hat am Sonntag mit 1112,5 Kilogramm die mit Abstand leichtesten Autos, der M4 ist 15 Kilogramm leichter als die Boliden von Audi und Mercedes.

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