Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Timo Glock: Und jetzt kommt auch noch das Glück dazu

Von Andreas Reiners
Timo Glock

Timo Glock

Timo Glock hat in Budapest wieder die DTM-Tabellenführung zurückerobert. Klar: Es sind erst sechs von 20 Rennen absolviert. Aber: Der BMW-Pilot hat inzwischen auch das nötige Dusel.

Es ist die perfekte Titelmischung: Können, Willen und Erfahrung. Und: Das berühmte Glück des Tüchtigen. Also die Prozentpunkte, die man nicht beeinflussen kann. Fügung, Schicksal.

Timo Glock weiß: Es gibt Jahre, in denen die Dinge in die richtige Richtung laufen. Momente, in denen man das Glück erzwingen kann. Für Glock gilt: 2018 könnte sein Jahr werden: Denn die Dinge laufen im Moment in seine Richtung. Er verrät bei SPEEDWEEK.com: «Ich habe eine andere Herangehensweise, nehme die Dinge lockerer. Und dann kommen die Dinge eher zu dir. Dann hat man schon mal hier und da Dusel.»

Der gelbe Glücksritter Glock. Wie zuletzt in Budapest. Da saß er im unterlegenen BMW, das chaotische Regenrennen am Sonntag spülte ihn aber bis auf Platz zwei nach vorne. Und das trotz Kollision und Dreher in der ersten Runde.

Glock ist stolz auf sich, behielt kühlen Kopf. Früher wäre er da schon mal laut am Funk geworden, hätte vielleicht den Fokus verloren. «Da bin ich ruhig geblieben, da habe ich mich auch schon anders erlebt. Aber da habe ich vielleicht auch gelernt in der Vergangenheit.» Was danach passierte, mit Regen, Chaos und Verletzten wünscht sich natürlich niemand, in die Karten spielte es BMW und Glock aber trotzdem.

«Ich dachte, wenn jetzt ein Safety-Car kommt, dann haben wir wieder eine Chance. Dass es unter solchen Umständen passiert, das wünscht man sich nicht. Am Ende haben wir das Beste aus der Situation gemacht. Am Ende sind wir mit drei BMW auf dem Podium. Das ist sehr gut. Nach dem schwierigen Samstag haben wir heute uns wieder nach vorne gearbeitet», sagte Glock. 14,8,15, das waren die Startplätze von Sieger Marco Wittmann, Glock und Philipp Eng, am Ende standen sie zusammen auf dem Podium.

Glock führt die Gesamtwertung nach sechs von 20 Rennen wieder an, hat elf Punkte Vorsprung auf Gary Paffett. Stapelt aber noch tief: «Wir sind erst beim dritten Rennwochenende.» Trotzdem setzt er auf seine Glückssträhne: «Ich hoffe, der Dusel hält noch ein bisschen an.»

Hat er Mitleid mit seinem Titelkonkurrenten Paffett? Der war der große Pechvogel, wurde in dem Chaos im überlegenen Mercedes Letzter. Und liegt jetzt elf Punkte hinter Glock. «Seit Hockenheim haben wir einen besonderen Respekt voreinander. Und das wünscht man auch keinem. Aber das ist Motorsport», betonte Glock.

Und eben Glück. Aber klar: Als Rennfahrer schaut er bei allem Respekt sowieso zuerst auf sich. «Wir wissen, dass nochmal Wochenenden kommen können, die schwierig werden. Wir müssen deshalb das mitnehmen, was wir bekommen.»

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