KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Frauen in der DTM: «Wie viel Sinn macht das?»

Von Andreas Reiners
Timo Scheider

Timo Scheider

Zehn Frauen haben sich seit 1984 in der DTM versucht – mit bescheidenem Erfolg. Ellen Lohr holte 1992 den bislang einzigen Sieg einer weiblichen Pilotin.

Ihre Nachfolgerinnen schlugen sich im Tourenwagen mehr schlecht als recht. Rahel Frey fuhr 2012 für Audi in die Punkte, seitdem ist die DTM eine komplette Männer-Domäne. Der zweimalige DTM-Champion Timo Scheider hat einige seiner weiblichen Kontrahentinnen während seiner Karriere erlebt. Und steht dem Thema Frauen in der DTM skeptisch gegenüber.

«Ich finde, wir haben ein paar schöne Frauen – im Fahrerlager. Und ich glaube, es ist ganz gut, dass sie da sind. Grundsätzlich habe ich nichts dagegen, wenn Frauen fahren, aber Fakt ist, es konnte sich bislang keine durchsetzen. Es hat keine den Beweis erbracht, dass sie auf demselben Level fahren kann wie die Sieger. Da muss man sich fragen, wie viel Sinn macht das», sagte Scheider der Bild.

Mit ein Grund: die besondere Beobachtung des angeblich schwachen Geschlechts. Und die damit auch verbundene Bewertung der Leistung. «Es tut sich keiner einen Gefallen damit, wenn in der DTM, wo 20 Autos innerhalb einer Sekunde liegen, so ein Mädel fünf Zehntel langsamer fährt, 15. ist, und alle sagen: 'Die kann's nicht.' Dabei hat die Frau einen Weltklasse-Job gemacht. So was ist sehr hart. Das ist weder für die Frau toll, noch für das Image. Da geht der Respekt verloren, was gegenüber der Frau auch nicht fair ist», so Scheider.

Auch von einer eigenen Rennserie für Frauen hält der Audi-Pilot nicht viel. «Da ist die Zahl der Frauen zu gering. Daher schaffen es ja kaum Frauen zu den Profis», sagte er. «Von mir aus kann alles so bleiben, wie es ist, es gibt so viele attraktivere und sexyere Sportarten für Frauen als Autorennen.»

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