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Mercedes in Moskau: Voller Trotz und Tatendrang

Von Otto Zuber
Mercedes will Zandvoort abhaken

Mercedes will Zandvoort abhaken

Mit voller Kraft voraus: Zandvoort ist vergessen, das Mercedes-Team startet nach der Sommerpause topmotiviert in Moskau.

Robert Wickens (27 Jahre, Kanada): Das Rennwochenende in Moskau wird nicht einfach. Die Strecke ähnelt der in Zandvoort sehr, wo es für mich bislang immer schwierig war. Daran werde ich mit meinem Team arbeiten. Es wird definitiv spannend. Ich hoffe, dass ich in der zweiten Saisonhälfte an die Erfolge der ersten anknüpfen kann. Bislang verlief die Saison sehr gut für mich. Ich gehöre mit zum Kreis der Titelanwärter. Nachdem wir in der ersten Jahreshälfte immer wieder Pech hatten, können wir den Spieß in der zweiten vielleicht umdrehen und ein bisschen vom Glück profitieren. Das wird nicht einfach, aber wir befinden uns auf alle Fälle in einer guten Position.

Paul Di Resta (30 Jahre, Schottland): Ich freue mich darauf, nach der Sommerpause wieder im Auto zu sitzen. Die Pause war schön. Hoffentlich gehen wir alle erholt und mit frischem Schwung in die zweite Saisonhälfte. Die kommenden Wochen werden ganz entscheidend sein. Ich hoffe, dass wir den Speed des Autos beibehalten und dann im Schlussspurt um die Meisterschaft kämpfen können. Während der letzten vier Wochen habe ich viel Zeit zuhause verbracht. Ich habe die Tage mit meiner Familie genossen, aber auch viel trainiert. In so einer langen Pause juckt es mich umso mehr, wieder ins Auto zu steigen. Die Strecke in Moskau stellt uns vor einige Herausforderungen. So ist die Streckenoberfläche sehr glatt und dadurch ganz anders als zuletzt in Zandvoort. Aber ich glaube, wenn wir die mittelschnellen Kurven gut meistern, können wir den Speed unseres Autos ausreizen.

Gary Paffett (35 Jahre, England): Nach der langen Sommerpause schalten wir jetzt wieder in den Racing-Modus. Im vergangenen Jahr liefen die beiden Rennen in Moskau ziemlich gut für mich. Deshalb hoffe ich, dass wir dort auf dem erfolgreichen Wochenende in Zandvoort aufbauen können. Wenn uns das gelingt, sollten wir auf dem Moscow Raceway konkurrenzfähig sein. Dann können wir vielleicht erneut aufs Podium fahren. Mit Felix bekomme ich in Moskau einen neuen Teamkollegen, den ich aber durch seine Rolle als unser Test- und Ersatzfahrer bereits gut kenne. Nach Lucas und Esteban ist er der dritte Rookie-Teamkollege für mich hintereinander. Ich hoffe, dass er sich schnell in der DTM zurechtfindet und ein gutes erstes Rennwochenende erleben kann. Gleichzeitig drücke ich Esteban natürlich die Daumen für sein Formel-1-Debüt in Belgien.

Lucas Auer (21 Jahre, Österreich): Die Reise nach Moskau ist immer ein schönes Abenteuer. Ich bin auf der Strecke schon in der Formel 3 und der DTM gefahren. Es gibt auch einige Kurvenkombinationen, bei denen die ersten Kurven perfekt getroffen werden müssen, damit man den Schwung in die folgenden Kurven mitnehmen kann. An einigen Stellen muss man sogar blind einlenken. Die Strecke bietet also von allem etwas. Vor dem Rennwochenende bin ich zuversichtlich, dass wir auch nach der Sommerpause gut aufgestellt sind. Ich hatte auch während der Pause Benzin im Blut. Zuerst war ich beim 24-Stundenrennen in Spa und danach war ich Co-Kommentator bei der Formel 1. Jetzt gibt es aber endlich wieder Racing!

Christian Vietoris (27 Jahre, Deutschland): Hinter uns liegt eine längere Pause, die ich aber gut zum Trainieren nutzen konnte. Ich hatte aber auch viel Spaß, als ich zusammen mit Dani und Max für ein paar Tage auf Ibiza war. Jetzt juckt es mich aber wieder in den Fingern. Wir hatten in der ersten Saisonhälfte einen guten Speed, an den ich in der zweiten Hälfte anknüpfen möchte, um noch ein paar Highlights zu setzen. In den ersten Rennen war bei mir sehr viel Pech im Spiel. Dadurch habe ich leider viele Punkte verloren. Aber das ist nun abgehakt. Moskau gehörte in der Vergangenheit nicht zu meinen besten Strecken. Aber ich glaube, dass wir in diesem Jahr ein gutes Setup gefunden haben. Meine Jungs haben hart gearbeitet und ich fühle mich im Auto sehr wohl. Jetzt hoffe ich, dass ich das auch in Russland umsetzen kann.

Maximilian Götz (30 Jahre, Deutschland): Letztes Jahr bin ich zum ersten Mal auf der Strecke in Moskau gefahren. Diesmal gehe ich entsprechend mit mehr Erfahrung in das Rennwochenende. Nach der Sommerpause bin ich zudem voll motiviert. Der Speed ist da, nur fielen die Ergebnisse bislang in dieser Saison leider nicht immer wie gewünscht aus. Deshalb hoffe ich, dass das Glück in den verbleibenden Rennen mehr auf meiner Seite ist und ich den Schwung in die zweite Saisonhälfte mitnehmen kann. Aus Teamsicht hoffe ich, dass wir weiter mit vielen Fahrern im Kampf um die Meisterschaft mitmischen und es schaffen, den Titel zu verteidigen.

Daniel Juncadella (25 Jahre, Spanien): Moskau ist für alle Fahrer ein Highlight. Wir fahren erst seit 2013 auf dem Moscow Raceway, aber er zählt schon jetzt zu meinen Lieblingskursen. Die Strecke ist komplett neu und richtig cool. Im vergangenen Jahr waren wir dort gut dabei. Eine Besonderheit in Moskau ist, dass die Rundenzeiten des gesamten Feldes sehr eng beieinanderliegen. Das macht es zu einer besonderen Herausforderung. Letztes Jahr war ich am Sonntag nur zwei Zehntel von der Pole Position weg, bin aber leider nur von P12 gestartet. Deshalb müssen wir versuchen, so perfekt wie möglich zu arbeiten. Wenn uns das gelingt, können wir ein gutes Ergebnis einfahren. Vor der Sommerpause habe ich in Zandvoort meine ersten Punkte in dieser Saison geholt. Das war ein positives Erlebnis zum Ende einer schwierigen ersten Saisonhälfte. Darauf möchte ich ab Moskau aufbauen.

Felix Rosenqvist (24 Jahre, Schweden): Das sind gerade sehr aufregende Zeiten für mich. Erst der hart erkämpfte zweite Platz beim 24-Stundenrennen in Spa und jetzt mein DTM-Debüt in Moskau. Ich bin schon seit vielen Jahren Teil der Mercedes-AMG Familie und es war immer mein Ziel, eines Tages in der DTM zu fahren. Vielen Dank an das Team, das es mir diese Chance gibt, mein Können unter Beweis zu stellen. Ich werde mein Bestes geben, um dieses Vertrauen zurückzuzahlen. Als Test- und Ersatzfahrer gehöre ich seit Saisonbeginn zur Mannschaft dazu. So konnte ich viel Erfahrung und Wissen sammeln, das ich nun in Moskau in eine gute Leistung umsetzen möchte. Ich bin 2014 schon einmal in der Formel 3 auf dem Moscow Raceway gefahren. Die Strecke ist sehr anspruchsvoll. Die sehr lange Gegengerade bietet eine Überholmöglichkeit in der letzten Kurve. Es ist eine Mischung aus schnellen und langsamen Abschnitten. So erhalte ich gleich bei meinem Debüt einen guten Rundumeindruck von meinem Mercedes-AMG C 63 DTM.

Ulrich Fritz, Mercedes-AMG DTM Teamchef: Wenn ich an Moskau denke, dann fallen mir auf Anhieb zwei Dinge ein, an die ich mich immer wieder gerne erinnere. Zum einen hat Pascal letztes Jahr in Moskau mit seinem Sieg im ersten Rennen einen entscheidenden Schritt in Richtung Meisterschaft gemacht, zum anderen haben wir im selben Rennen eine unglaubliche Aufholjagd von Gary erlebt, der von P20 auf P7 fuhr. Es wäre toll, wenn wir dieses Jahr wieder solche schöne Erinnerungen generieren könnten. Wir haben an den letzten Rennwochenenden gesehen, dass das Potential auf jeden Fall vorhanden ist - sowohl was das Auto als auch das Team und die Fahrer angeht. Klar nagen Rennen wie am Rennsonntag in Zandvoort an einem. Es war schon ein harter Schlag, so viele wichtige Meisterschaftspunkte in den letzten fünf Minuten zu verlieren. Aber wir haben im Team darüber gesprochen und ich war wirklich angetan von der Moral in der Truppe. Keiner bläst Trübsal. Vielmehr erleben wir gerade eine "Jetzt-erst-Recht"-Einstellung, die beeindruckend ist. Hoffentlich haben wir unser Pech für die Saison jetzt aufgebraucht und können uns für die starke Leistung der Mannschaft belohnen. Mit Felix gibt an diesem Wochenende erneut ein talentierter Pilot, den wir seit seiner Formel-3-Zeit unterstützen, sein Debüt in der DTM. Er wird mitten in der Saison gewissermaßen ins kalte Wasser geworfen. Aber ich bin überzeugt, dass er sich mit seiner Erfahrung als unser Test- und Ersatzfahrer rasch zurechtfinden wird. Ich bin gespannt darauf, wie er und Esteban sich an den kommenden beiden Wochenenden bei ihren Debüts in der DTM bzw. der Formel 1 schlagen werden. Das Zeug zu einem guten Einstand haben beide allemal.

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