Letzte Chance Bahrain: Schafft Porsche die Wende?

Von Oliver Runschke
Nach dem Doppelsieg in China liegt Porsche plötzlich wieder mitten im GT-Titelkampf gegen Ferrari. In Bahrain will Porsche am kommenden Wochenende den Titelkampf drehen.

Ferrari vergab beim Rennen der Sportwagen-WM FIA WEC in Shanghai vor einer Woche zuletzt unverschuldet eine Grosschance. Mit dem vorzeitigen WM-Titel in Sicht fuhr WM-Leader Gianmaria Bruni im AF Corse-Ferrari 458 Italia in China in der Startrunde auf das Heck des nach einem Benzindruckproblems schleichenden KCMG-Oreca-Nissan von Alexandre Imperatori. Nur 2,5 Punkte hätten Bruni und seinem Spannmann Toni Vilander in China noch auf Porsche-Speerspitze Frederic Makowiecki gefehlt, dann wäre der Titel im Sack gewesen. So fuhr Porsche mit den beiden 911 RSR des Porsche Team Manthey zu einem Doppelsieg, Makowiecki halbierte seinen Rückstand und Porsche schloss in der für die Hersteller noch wichtigeren Markenwertung enorm zu Ferrari auf.

In der Fahrerwertung stehen Bruni/Vilander immer noch auf einer deutlichen Pole Position, in Bahrain müssen die Ferrari-Piloten am Samstag (Start 13:00 Uhr MESZ) nur 1,5 Punkte auf «Mako» gutmachen, dann ist den «Roten» der Titel beim Finale in Brasilien am Monatsende nicht mehr zu nehmen. In der Markenwertung, in der jeweils die beiden bestplatzierten Fahrzeuge eines Herstellers gewertet werden, ist der Vorsprung von Ferrari auf schmale sieben Punkte geschrumpft.

Porsche kann erstmals auf Erfahrungen aus 2013 zurückgreifen

Zwar siegte Ferrari im vergangenen Jahr mit Bruni/Vilander im Königreich am persischen Golf. Doch Bahrain ist die einzige Strecke im WEC-Kalender, auf der Porsche Erfahrung mit der Evo-Version des 911 RSR hat. Der «Evo» erlebte im vergangenen Jahr in Bahrain sein Renndebüt. Jörg Bergmeister und Patrick Pilet führten im vergangenen Jahr in der Startphase und fuhren anschliessend auf Platz zwei, dass beste Ergebnis von Porsche bei einem Sechs-Stunden-Rennen der WEC im vergangenen Jahr. 

Dass das Rennen in Bahrain in die Abenddämmerung führt und in der Dunkelheit endet, kommt Porsche entgegen. Bei den Temperaturen von knapp 30 Grad tagsüber wären die Hinterreifen der Elfer sonst weit vor dem Ende eines Stints gar. Patrick Pilet, der zusammen mit dem WM-Zweiten Makowiecki antritt: «Die Strecke liegt uns, obwohl sie aggressiv auf die Hinterreifen geht. Darauf müssen wir uns so gut es geht einstellen. Wenn uns das gelingt, sehe ich für uns auch in Bahrain eine Siegchance.»

Porsche Motorsport-Chef Dr. Frank-Steffen Walliser, der sich in Shanghai über den ersten WM-Sieg in seiner Amtszeit freuen durfte, ist ebenfalls optimistisch: «Im Kampf um den World Cup haben wir mit dem Erfolg in China Boden gut gemacht, jetzt ist wieder alles offen. Bahrain ist eine Strecke, die uns liegt.»

Makowiecki kennt die Strecke in Bahrain nur vom Hörensagen, als einziger Fahrer aus dem Porsche-GT-Kader ist bei keinem der bisherigen WM-Läufe dort am Start gewesen: «Wir haben in Shanghai gesehen, dass wir, wenn alles passt, Rennen gewinnen können. In Bahrain waren wir schon letztes Jahr sehr stark. Dass wir sowohl bei Tag als auch bei Dunkelheit fahren, kommt uns entgegen. Wir müssen Ferrari im Kampf um den Herstellertitel bis zum letzten Rennen unter Druck setzen und ich hoffe, dass wir in Bahrain weitere Punkte aufholen können. Ich bin jedenfalls sehr zuversichtlich.»

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