F1-Kostenkontrolle: Das Problem sind die Grossen

Von Vanessa Georgoulas
GP-Rennstallbesitzer Gene Haas: «Teams wie Mercedes und Ferrari bringen die DNA der Formel 1 auf die Strecke»

GP-Rennstallbesitzer Gene Haas: «Teams wie Mercedes und Ferrari bringen die DNA der Formel 1 auf die Strecke»

Seit Jahren wird in der Formel 1 davon gesprochen, eine Budgetobergrenze einzuführen, um den sportlichen Wettbewerb anzuheizen. Doch Gene Haas weiss, dass die Einführung eines sogenannten Budgetdeckels schwierig wird.

Das Haas-Team gehört zu den kleinen Fischen im Formel-1-Becken. Die jüngste GP-Truppe in der Startaufstellung operiert mit einem Budget, das unter der angepeilten Obergrenze von 150 bis 200 Millionen Dollar pro Jahr liegt. Dennoch mahnt Rennstall-Besitzer Gene Haas zur Vorsicht, wenn es um die Einführung eines sogenannten Budgetdeckels geht, den viele kleinere Teams fordern, um sportlich überhaupt eine Chance gegen die grossen, vermögenden Gegner in der Startaufstellung bestehen zu können.

Denn der Amerikaner weiss, dass die neuen Formel-1-Machthaber einige Probleme bekunden werden, ein solches System einzuführen. «Das Problem sind die grösseren Teams, denn wir würden unter diese Grenze fallen», erklärte er in der Teamchef-Pressekonferenz von Monza. «Ich war gestern bei Ferrari und die haben eine riesige Forschungs- und Entwicklungsabteilung. Ich bin mir sicher, dass auch Mercedes über eine solche verfügt. Die Frage ist also, was diese Teams machen werden, denn für mich sind sie es, welche die DNA der Formel 1 auf die Strecke bringen.»

«Die Formel 1 wird als der ultimative Sport angesehen und nachdem ich nun schon eine Weile dazugehöre, fasziniert mich vor allem die Technik, die von den Teams entwickelt wird, sowie die Leidenschaft und Hingabe, mit der ein Unternehmen wie Ferrari in diesen Sport stecken», fügte Haas an. «Wenn man nun einen Budgetdeckel einführt und sagt, dass diese Teams 500 Mitarbeiter loswerden müssen, dann wird es extrem schwierig.»

«Genau da liegt der Hund begraben, die neuen Machthaber werden also Probleme bekommen, wenn sie einfach eine neue Marschrichtung vorgeben, welche der Strategie widerspricht, die ein Unternehmen 50 Jahre lang verfolgt hat», warnt der 64-Jährige. «Das wird nicht funktionieren, und vor diesem Dilemma steht man, wenn man etwas radikal ändern will, das schon so lange gilt und als in Stein gemeisselt angesehen wird. So etwas wird man über Nacht nicht ändern können und ich bin froh, dass ich diese Entscheidung derzeit nicht treffen muss.»

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