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Alex Wurz: «Wollen keine Gummiparagraphen»

Von Rob La Salle
Der frühere Formel-1-Pilot Alex Wurz kann die Melbourne-Strafe, die man Daniel Ricciardo bei seinem Heimrennen aufgebrummt hat, nachvollziehen. Mercedes-F1-Aufsichtsratschef Niki Lauda sieht das anders.

Die Strafe, die Daniel Ricciardo beim ersten Rennwochenende des Jahres aufgebrummt bekam, sorgte im Fahrerlager von Melbourne für viele Diskussionen. Schliesslich hatte man den Red Bull Racing-Star bei seinem Heimrennen mit einer Strafversetzung um drei Startplätze bedacht, weil er zu schnell an die Box zurückfuhr, als im zweiten freien Training die rote Flagge gezeigt wurde.

Und weil Ricciardo die aus Sicherheitsgründen eingeführte Mindestzeit unterschritt, musste er sein Heimrennen vom achten Startplatz in Angriff nehmen – obwohl er im Qualifying der Fünftschnellste gewesen war. Auf dem überholfeindlichen Strassenkurs im Albert Park ist das eine besonders harte Strafe. Das weiss auch der Lokalmatador, der sich lautstark über diese Strafe beklagte.

Rückendeckung bekam Ricciardo bei seinen Klagen nicht nur aus den eigenen Reihen, wie etwa von Teamchef Christian Horner. Auch Mercedes-F1-Aufsichtsratschef Niki Lauda ärgerte sich über die Strafe für den 28-Jährigen. «Wenn die FIA und Charlie Whiting bereits jetzt so anfangen, dann geht die Formel 1 in die falsche Richtung», schimpfte der dreifache Weltmeister im ORF1-Interview. Er beteuert: «Ich hätte ihm eine andere Strafe gegeben. Dann wäre er vorne gestanden, wo er auch hingehört.» Er ist sich sicher: «Dann hätten auch alle Australier mehr Freude am Rennen gehabt.»

Damit dürfte der Österreicher recht haben, dennoch gibt es im GP-Zirkus auch einige, die Verständnis für die Strafe zeigen. Zu dieser Gruppe gehört etwa Alex Wurz. Der frühere GP-Pilot und heutige ORF-TV-Experte ist sich sicher: «Charlie Whiting sagt seit einem Jahr, dass es null Toleranz gibt. Wenn er jetzt sein Reglement nicht rigoros einhält, läuft er Gefahr, beschuldigt zu werden, einen Gummiparagraphen erstellt zu haben, der immer im Sinne des Lokalmatadoren oder des Favoriten ausgelegt wird. Das wollen wir ha auch nicht haben», warnt Laudas Landsmann.

Ein anderes Argument für die Strafversetzung des Red Bull Racing-Piloten führt Williams-Technikchef Paddy Lowe an. Der Brite verweist auf die Tatsache, dass die neue Regel aus Sicherheitsgründen eingeführt worden war. «Da darf man keine Ausnahmen machen», ist der Ingenieur überzeugt, und stellt klar: «Wenn es um sicherheitsrelevante Verstösse geht, dann bin ich dafür, dass die Regelhüter durchgreifen.»

Allerdings sahen selbst die Rennkommissare ein, dass Ricciardo bei seiner Geschwindigkeitsübertretung keine Gefahr für sich oder die anderen Piloten darstellte. Schliesslich wurde die rote Flagge wegen eines losen Kabels des Zeitmesssystems gezeigt, das sich bei Start-Ziel gelöst hatte, «Ich habe diese Stelle gar nicht erst passiert», verteidigte sich der Lockenkopf nach der Urteilsverkündung. Doch alles Klagen brachte nichts: Ricciardo musste vom achten Startplatz losfahren und sich letztlich mit dem vierten Rang begnügen.

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