Sebastian Vettel (Ferrari): Warnung vor Bahrain-GP

Von Mathias Brunner
Sebastian Vettel auf dem Weg zur Pole-Position

Sebastian Vettel auf dem Weg zur Pole-Position

​Ferrari ist in Bahrain bärenstark. Aber Sebastian Vettel warnt vor falschen Schlüssen. Der WM-Leader erklärt darüber hinaus, was er im Bahrain-Grand-Prix besonders im Auge behalten muss.

Alles läuft für WM-Leader Sebastian Vettel: In Australien hat er ein Rennen gewonnen, das Lewis Hamilton schon in der Tasche zu haben glaubte. In Bahrain hat Vettel seinen Ferrari auf die Pole-Position gepflanzt, sein britischer Rivale muss sich von Startplatz 9 losquälen. Nach dem Triumph von Australien wurde in Maranello wie üblich die Siegerflagge hochgezogen. Vieles deutet darauf hin, dass die auch am Montag im Wind flattern wird.

Vettel blickt zurück: «Nach einer Pole-Position durchströmen dich die Glücksgefühle, dieses Mal war es besonders intensiv – weil ich nach dem ersten Lauf wirklich glaubte, ich hätte meine Chance weggeschmissen. In der letzten Kurve war ich zu gierig. Ich habe auf der Bremse etwas probiert, und jeder konnte sehen, wie gut das geklappt hat.»

«Also musste beim zweiten Schuss alles passen. Aber du musst die Runde eben auch zu Ende fahren können. Zum Glück habe ich es geschafft, fast eine Fotokopie des ersten Versuchs herzustellen – einfach dieses Mal mit besserem Ende. Ich habe sofort den Monitor gesucht, um zu sehen, wo die Anderen liegen, und als mich das Team dann angefunkt hat, dass es gereicht hat, da war ich schon sehr glücklich.»

Wie selbstsicher darf ein Rennstall sein, der an einem Wochenende einen solch starken Eindruck macht? Vettel: «Es kann jede Menge passieren, das ist das Faszinierende an Autorennen. Generell fahre ich lieber vorne los als von weiter hinten. Das Auto liegt gut, ich habe ein besseres Gefühl im Wagen als vor zwei Wochen in Australien.»

Aber warum eigentlich? «Wir dürfen nicht vergessen, dass Melbourne eine ganz andere Strecke ist, viel welliger, zudem spielte das Wetter ein wenig verrückt. Also konnten wir nicht so viel versuchen wie hier in Bahrain. Wir hatten schon nach dem Australien-GP ein klareres Bild davon, was wir mit dem Auto machen müssen. Dann haben wir im Werk zahlreiche Simulationen durchgespielt und kamen besser vorbereitet nach Bahrain. Unsere Abstimmungsrichtung erweist sich korrekt – vor allem die Vorderachse reagiert viel spontaner, mehr nach meinem Geschmack. Das ist einer der Gründe, warum wir hier so gut aussehen.»

Was muss passieren, dass Vettel auch nach dem Rennen so glücklich ist? «Am Sonntag muss ich den Start und die erste Runde sauber hinbekommen. Dann wird wie in den Jahren zuvor im Mittelpunkt stehen, mit den Reifen hauszuhalten. Auch wenn die Sonne weg ist, musst du konstant fahren, um die Pirelli im richtigen Betriebsfenster zu halten. Klar legen wir uns eine Strategie zurecht, aber gerade Australien hat bewiesen, wie das alles ein wenig über den Haufen gekegelt werden kann.»

Auch Max Verstappen ist nach seinem Unfall wohl aus dem Rennen um den Sieg. Sebastian Vettel: «Das zeigt, wie sehr wir alle an der Grenze balancieren. Du bist an einem Wochenende mehrfach am Punkt, an welchem dir der Wagen fast entgleitet. Wenn es dann so ausgeht wie bei Max, ist das blöd.»

Lewis Hamilton rätselt, woher der Speed von Ferrari kommt. Vettel sagt interessanterweise fast das Gleiche wie der Engländer: «Man darf nach einem oder bald zwei Rennen nicht den Fehler machen zu glauben, dass dieses oder ein anderes Resultat die ganzen Antworten gibt. In Australien haben viele nach dem Abschlusstraining behauptet, Mercedes dominiere. Im Rennen lagen wir näher und haben sogar gewinnen können, obschon Mercedes die stärkste Kraft war. Hier sind wir bis jetzt am besten unterwegs. Aber das kann sich morgen ändern und danach auch in Shanghai. Wir brauchen ein wenig Zeit, um den Wagen zu verstehen und damit auch das Kräfteverhältnis. Für mich steht im Mittelpunkt, dass ich mich im Wagen wohler fühle, und wenn du dieses Vertrauen in dein Rennauto hast, dann kannst du auch mehr herausquetschen.»

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