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Lewis Hamilton (Mercedes): Hilfe für Sebastian Vettel

Von Mathias Brunner
Lewis Hamilton in Shanghai

Lewis Hamilton in Shanghai

​Typisch Lewis Hamilton, wie er sich auf den Singapur-GP vorbereitet hat: mit der Präsentation einer eigenen Bekleidungslinie in Shanghai. Vor dem Singapur-GP nimmt er Sebastian Vettel in Schutz.

Lewis Hamilton ist mit einem stattlichen WM-Vorsprung von 30 Punkten nach Singapur gereist. Selbst bei einem Ausfall beim Nacht-GP und gleichzeitigem Sieg von Ferrari-Star Sebastian Vettel wäre Hamilton noch immer WM-Leader. Typisch Jetsetter Hamilton, wie er sich auf den Einsatz in Singapur vorbereitet hat – mit einem erfrischenden Abstecher nach Shanghai, wo er seine eigene Bekleidungslinie präsentiert hat. Hamilton bezeichnet das als «das grossartigste Erlebnis abseits der Formel-1-Pisten».

Typisch Hamilton auch, wie er sich auf Instagram an seine Fans gewandt hat. Nach jüngsten Posts des Mercedes-Stars gab es kritische Stimmen, worauf Lewis schrieb: «Ich habe einige Kommentare gelesen. Ihr bringt mich zum Lachen. Konzentriert Euch nicht auf dass Negative. Ich habe das über Monza gepostet, weil wir ein heroisches Rennen gezeigt haben und ich zeigen wollte, wie eng es bei diesen Geschwindigkeiten wird. Ob du gewinnst oder verlierst, von solchem Rennsport träume ich.»

«Das hat nichts mit Seb zu tun, er ist ein grandioses Rennen gefahren, um sich wieder nach vorne zu kämpfen. Es hätte leicht anders laufen können.» Vettels Ferrari hatte sich nach der Berührung mit Hamiltons Mercedes in der ersten Runde des Italien-GP gedreht, der Heppenheimer fiel weit zurück.

Singapur ist für Mercedes eine Angststrecke. Die gute Bilanz von Lewis Hamilton entspricht nicht dem wahren Bild: 2014 waren die Silberpfeile beim Sieg von Hamilton krass überlegen. Später aber wurden Schwächen bei der Abstimmung und beim Reifenverbrauch offensichtlich. 2017 war Mercedes in Sachen Speed nur dritte Kraft hinter Ferrari und Red Bull Racing. Hamilton profitierte von der Startkollision zwischen Sebastian Vettel, Kimi Räikkönen und Max Verstappen und gewann.

Mercedes-Teamchef Toto Wolff sagte damals nach dem Qualifying: «Singapur ist, wie es scheint, jedes Jahr unser Weckruf. Ich fürchte: Was wir im Qualifying gesehen haben, das ist der echte Speed auf dieser Strecke, will heissen – wir sind hier dritte Kraft hinter Ferrari und Red Bull Racing. 2015 fuhren wir der Spitze hier um 1,5 Sekunden hinterher, und damals haben wir die WM dominiert! Nun sind es sieben Zehntel in einer ausgeglichenen WM. Wir müssen weiter daran arbeiten, wieso wir auf Strecken mit hohem Abtrieb nicht schnell genug sind.»

Lewis Hamilton sagt vor dem Singapur-Wochenende: «Ich habe keine Erwartungen. Ich will einfach auf dem gleichen Niveau weitermachen. Ich glaube, wir haben in den letzten Rennen gute Leistungen gezeigt, daran wollen wir anknüpfen. Der Vorsprung von 30 Punkten ändert für mich nichts. Ich arbeite genau so wie in den Rennen zuvor. Ferrari war in den letzten Rennen stärker, also erwarte ich viel Gegenwind.»

Monza, Shanghai, New York, Singapur – ist das nicht alles ein wenig viel? Lewis meint: «Nein, denn erstens kann ich sehr schnell auf Formel-1-Modus umstellen, und zweitens ist der GP-Sport immer in meinem Kopf, auch wenn ich mich in China um Shanghai kümmere. Ich mache sehr viele Dinge, das stimmt, aber ich finde das stimulierend, das hält mich frisch. Und gemessen an anderen Jahren reise ich sogar weniger als sonst.»

Was traut Hamilton in Singapur Red Bull Racing zu? «Sehr viel. Sie sind auf Pisten, wo hoher Abtrieb gefragt ist, immer stark, das wird auch dieses Mal so sein. Zudem scheint ihr Auto mit den Hinterreifen sehr schonend umzugehen, auch dies ist in Singapur von Vorteil. Auf der anderen Seite wird mir gesagt, dass die Entwicklung des 2018er Autos früh eingestellt worden sei, um sich auf den 2019er Renner zu konzentrieren. Ab Freitag werden wir schlauer sein.»

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