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Ross Brawn: Vettel-Fehler sind kein Zufall mehr

Von Andreas Reiners
Sebastian Vetel und Ross Brawn

Sebastian Vetel und Ross Brawn

Sebastian Vettel unterlief in Austin mal wieder ein Patzer, der ihn eine bessere Platzierung kostete. Für Formel-1-Sportchef Ross Brawn ist das kein Zufall mehr.

Die Fehler von Sebastian Vettel nehmen in dieser Saison bedenkliche Ausmaße an. Der Deutsche hat inzwischen eine fast schon unerklärliche Konstanz in seinen Patzern.

Er sagte nach seinem vierten Platz in Austin: «Wir haben kein fundamentales Problem. Gegen einige Vorkommnisse war ich machtlos. Zu meinen Fehlern stehe ich. Letztlich waren wir nicht konstant gut genug, um diesen Titel zu holen, auch wenn die Chance mathematisch noch vorhanden ist. Wir werden 2019 stärker zurückkommen.»

In der Tat war für einige Rückschläge auch Ferrari zum Beispiel mit Fehlentscheidungen oder taktischen Fehlern verantwortlich. Vettels Fehler sind aber nicht von der Hand zu weisen. In Austin waren es zwei: Das Missachten der Roten Flaggen im Training mit anschließender Rückversetzung um drei Startplätze, und dann die Kollision mit Daniel Ricciardo.

Lewis Hamilton ist nun bis auf 70 Punkte davongeeilt. Kein Mensch glaubt ernsthaft, dass der Engländer in den letzten drei Rennen des Jahres nur noch vier Punkte holt und Vettel gleichzeitig drei Mal gewinnt. Das wäre selbst für die Formel 1 ein wenig verrückt.

Aber: Wer weiß, wie es aussehen würde, wenn Vettel wie sein Teamkollege Kimi Räikkönen in Texas das Maximum herausgeholt hätte. Darauf weist auch Formel-1-Sportchef Ross Brawn hin: «An einem Wochenende, an dem Kimi unter Beweis stellt, dass der Ferrari schnell ist, wird die Kehrseite der Medaille mal wieder von Sebastian repräsentiert», sagte der Brite.

«Er hat schon am Freitag einen Fehler begangen, als er bei Roten Flaggen nicht schnell genug abgebremst hatte. Im Rennen folgte dann der Dreher im Kampf gegen Daniel Ricciardo und so erlebte Vettel wieder einen Rückschlag», sagte er.

Brawn betont: «Ich möchte Vettel nicht angreifen, aber diese Fehler scheinen kein Zufall mehr zu sein. Sie zeigen, dass er im Moment etwas neben der Spur ist.»

Für Brawn «sehr schade, denn in diesem Jahr war Maranello in der Lage, ihm ein konkurrenzfähiges Auto hinzustellen. Und das von Beginn an. Seit dem Beginn der Hybrid-Ära hatte Mercedes nicht so einen starken Gegner und musste die Entwicklung so vorantreiben wie in diesem Jahr.»

Sein Rat an Ferrari: «Sie sollten sich darauf fokussieren, einen Weg zu finden, das Talent von Sebastian voll auszuschöpfen. Man wird ja nicht grundlos viermaliger Formel-1-Weltmeister und Sebastian hat sicher nicht verlernt, zu gewinnen. Die Formel 1 ist ein fordernder Sport, indem Erfolg nur dann möglich ist, wenn alle Puzzlestücke passen.»


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