KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Dank Honda: Max Verstappen jüngster Weltmeister?

Von Adam Cooper
Max Verstappen und Dr. Helmut Marko in Mexiko

Max Verstappen und Dr. Helmut Marko in Mexiko

​In Mexiko hat Max Verstappen den Rekord von Sebastian Vettel verpasst, jüngster Formel-1-Fahrer auf Pole-Position zu werden. Für den Rekord des jüngsten Weltmeisters hat er bis Ende 2020 Zeit.

Nach dem Abschlusstraining in Mexiko-Stadt war Max Verstappen untröstlich. Um einen Wimpernschlag hatte er das Pole-Position-Duell gegen seinen Stallgefährten Daniel Ricciardo verloren. Damit ist die Chance für Max sehr dünn geworden, Sebastian Vettel einen weiteren Rekord abzunehmen und zum jüngsten Formel-1-Fahrer auf der Pole-Position zu werden. Gewiss, in Brasilien und Abu Dhabi gibt es nochmals zwei Möglichkeiten, aber so konkurrenzfähig wie in Mexiko wird Red Bull Racing in Interlagos und auf der Insel Yas kaum sein.

Red-Bull-Rennchef Dr. Helmut Marko hingegen hat einen ganz anderen Rekord im Auge: Er will Max Verstappen zum jüngsten Formel-1-Weltmeister machen. Auch diesen Rekord hält Sebastian Vettel, der in Abu Dhabi 2010 im Alter von 23 Jahren, 4 Monaten und 11 Tagen erstmals Champion wurde.

Der 75jährige Grazer in Mexiko: «Wir freuen uns sehr auf die Saison 2019. Wir haben zwei Jahre Zeit, um Max zum jüngsten Weltmeister zu machen, aber wir visieren dieses Ziel schon im kommenden Jahr an. Uns ist klar, dass eine erste Saison mit einem anderen Motorhersteller nicht einfach ist. Aber ich habe allen Leuten klargemacht: Das Ziel mit Honda als Partner muss darin bestehen, ein Wörtchen um den WM-Titel mitzureden und zwar von Anfang an. Es gibt keine Ausreden.»

Viele Formel-1-Fans sind skeptisch: Gibt es nicht in diesem Jahr am meisten Strafversetzungen für Toro Rosso-Honda, wegen des Einbaus zusätzlicher Motorteile? Aber Dr. Marko weiss: «Das sind grösstenteils taktische Auswechslungen, um uns besser aufs kommende Jahr vorzubereiten. Toro Rosso opfert seine Saison für Fortschritte von Honda. Das ist Teil unseres Konzepts mit den Japanern. Die Zahlen belegen – wir liegen in Sachen Motorleistung bereits vor Renault.»

Der Le-Mans-Sieger von 1971 weiter: «Selbst wenn wir ein oder zwei Mal von hinten losfahren müssen, dann bedeutet das viel Unterhaltung durch Max. Ich staune immer wieder über Verstappen. Am Funk klingt er so ruhig, als sässe er bei einer Tasse Tee. Die Informationen, die er alle abrufen will, unglaublich! Ich erkenne bei ihm noch keine Grenzen.»

Auch Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner ist überzeugt davon, dass Max Verstappen schon 2019 den etablierten WM-Favoriten einheizen kann: «Wir haben in Mexiko bewiesen – wenn wir vom Motor her nur halbwegs in der Nähe unserer Gegner sind, dann können wir gewinnen. Er ist als Fahrer stark genug, um den Unterschied auszumachen. Honda macht solche Fortschritte, dass wir guter Hoffnung sind, 2019 da vorne mitzumischen.»

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