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Vor WM 2019: Rätsel um Ferrari und Force India

Von Mathias Brunner
​Ab 12. Februar (Renault) bekommen wir die Formel-1-Rennwagen für die Saison 2019 zu Gesicht. Wir sagen, wie die Fahrzeuge genau heissen werden und wieso es um Ferrari und Force India Rätsel gibt.

Erst vier Grand-Prix-Rennställe haben verraten, wann wir ihre neuen Boliden zu sehen bekommen: Renault (12. Februar), Force India (13.), McLaren (14.) und Ferrari (15.). Schon heute diskutieren die Tifosi leidenschaftlich darüber, wie das 2019er Auto wohl heissen könnte. Denn Ferrari macht aus der Bezeichnung der roten Göttin stets ein Riesengeheimnis.

Ferrari betrat in Sachen Rennwagen-Kennzeichnung schon immer merkwürdige Wege: Die Bezeichnung des 2017er Renners, SF70H, schlüsselte sich so auf – Scuderia Ferrari, 70 für den 70. Geburtstag der Firma, H für Hybridtechnik. 2018 dann hiess der Wagen SF71H. Folgerichtig müsste das Auto für die Saison 2019 SF72H heissen, aber was ist bei Ferrari schon folgerichtig?

Klar verbinden die Italiener den Namen des neuen Renners oft mit dem Jahr, siehe F2004 für jenes Auto, mit dem Michael Schumacher für Ferrari den fünften Titel in Serie einfuhr. Es gibt jedoch auch Ungewöhnliches: 2011 wurden 150 Jahre Italien mit dem Ferrari 150º Italia gefeiert, 2003 hiess der Wagen F2003-GA, um an den verstorbenen Gianni Agnelli zu erinnern.

Enzo Ferrari selber mochte Typenbezeichnungen, die auf Zylinderzahl und Hubraum Rückschlüsse liessen. Der legendäre Ferrari 312 hiess so, weil er einen Dreiliter-Zwölfzylindermotor aufwies, der Haifischmaul-156er hiess so, weil im Heck ein 1,5-Liter-V6-Motor arbeitete.

Aber wie schaut das bei den anderen Rennwagenherstellern aus?

Mercedes nannte 2018 den Weltmeisterwagen F1 W09 EQ Power+, um an die glorreiche Rennvergangenheit anzuknüpfen, wie den W25 der Dreissiger Jahre oder den W196 der Fünfziger Jahre, das W steht schlicht für Wagen. 2019 sollte der W10 folgen, ob beim Hinweis auf die Hybridtechnik EQ Power+ bleibt, wird sich zeigen.

Red Bull Racing ist ganz pragmatisch: Auf RB14 von 2018 folgt logischerweise der RB15.

Bei Force India bezog sich VJM11 von 2018 auf den neunten Wagen des Rennstalls von Unternehmer Vijay Mallya, doch im Sommer 2018 wurde das Team aus Enstone unter Gläubigerschutz gestellt und dann verkauft. Mehrheitsbesitzer ist eine Gruppe kanadischer Investoren, daher findet die Präsentation des 2019er Autos in Toronto statt. Die Farbe Pink soll bleiben, weil der Wagen damit einen hohen Wiedererkennungswert aufweist. Aber bislang ist weder durchgesickert, wie der neue Rennstall heissen wird, noch wie das Auto genannt werden soll.

McLaren stellte vor zwei Jahren um. Der McLaren MP4-31 war 2016 der 30. Wagen von «Marlboro Project Four» – der ursprüngliche Rennstall von Ron Dennis in den Formeln 3 und 2. Die Zahl blieb, das Kürzel änderte: Um den Neuanfang beim britischen Traditionsrennstall zu zeigen, hiess der 2017er Bolide MCL32 (MCL für McLaren), daher folgte 2018 der MCL33 und für die Saison 2019 naheliegenderweise der MCL34.

Die Scuderia Toro Rosso hat die Teambezeichnung zur Typennominatur STR abgekürzt, wir sind beim STR14 angelangt.

Renault wird weiter ein Kürzel aus Renault Sport und dem Jahr verwenden, Carlos Sainz und Nico Hülkenberg sitzen daher in einem RS19. Die Schreibweise variiert. Renault selber kürzt Renault Sport ab zu R.S., oft wird daraus einfach RS gemacht.

Haas begann sein Formel-1-Abenteuer mit dem Modell VF-16. Das VF bezieht sich auf die ersten CNC-Maschine des Unternehmers Gene Haas, die damals VF-1 genannt wurde. VF steht für vertikales Fräsen, intern wurde gewitzelt, die VF-1 bedeute die Allererste (very first one). So oder so: Der 2019er Renner von Haas wird VF-19 heissen.

FW38 hiess der Williams 2016 wegen Teamgründer Frank Williams. 2017 wäre der FW39 dran gewesen, aber der wurde übersprungen – weil Williams 40 Jahre alt wurde, hiess das Auto von Felipe Massa und Lance Stroll FW40. Der 2019er Wagen hiess daher FW41, damit ist für 2019 der FW42 fällig.

Auch das C des Sauber C38 bezieht sich auf einen Menschen – die Ehefrau von Firmengründer Peter Sauber, Christiane.

Früher gab es viel mehr Abkürzungen, die auf Personen anspielten: Die Brabham-Renner erhielten jahrelang ein Kürzel BT für die beiden starken Männer – Teamchef und Fahrer Jack Brabham sowie Chefkonstrukteur Ron Tauranac. Das JS bei den Ligier-Rennern erinnerte an den 1968 tödlich verunglückten Franzosen Jo Schlesser. Die pechschwarzen Shadow-Renner trugen das Kürzel DN wegen Teamchef Don Nichols. Bei Ensign bezog sich das N des Rennwagentypen auf Firmenchef Mo Nunn, beim kleinen AGS-Rennstall das JH auf Firmengründer Henri Julien. Der Franzose fand lediglich, JH klinge besser als HJ, was auch an der französischen Aussprache liegt – sche-asch ist leichter zu sagen als asch-sche ...

Formel 1 2019

Team-Präsentationen
12. Februar: Renault (Enstone)
13. Februar: Force India (Toronto)
14. Februar: McLaren (Ort unbekannt)
15. Februar: Ferrari (Ort unbekannt)

Wintertestfahrten
18. bis 21. Februar: Wintertest 1, Barcelona
26. Februar bis 1. März: Wintertest 2, Barcelona

Saison 2019
17. März: Australien, Melbourne
31. März: Bahrain, Sakhir
14. April: China, Shanghai
28. April: Aserbaidschan, Baku
12. Mai: Spanien, Barcelona
26. Mai: Monaco, Monte Carlo
9. Juni: Kanada, Montreal
23. Juni: Frankreich, Le Castellet
30. Juni: Österreich, Spielberg
14. Juli: Grossbritannien, Silverstone
28. Juli: Deutschland, Hockenheim
4. August: Ungarn, Budapest
1. September: Belgien, Francorchamps
8. September: Italien, Monza
22. September: Singapur, Singapur
29. September: Russland, Sotschi
13. Oktober: Japan, Suzuka
27. Oktober: Mexiko, Mexiko-Stadt
3. November: USA, Austin
17. November: Brasilien, São Paulo
1. Dezember: Abu Dhabi, Yas Marina

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