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Alexander Wurz hört auf: «20 Jahre Racing sind genug»

Von Mathias Brunner
​Der Österreicher Alexander Wurz (41) hängt den Helm an den Nagel: «20 Jahre als Profi-Rennfahrer, das ist genug.» Der zweifache Le-Mans-Sieger bleibt dem Sport aber verbunden.

Alexander Wurz – 69facher GP-Teilnehmer und Le-Mans-Sieger 1996 und 2009 – hört auf: «Es ist Zeit, den Helm an den Nagel zu hängen», sagt der Österreicher. «Nach zwölf Jahren als Renn- und Testfahrer in der Formel 1 hatte ich das Glück, meiner Rennleidenschaft acht Jahre lang mit den tollen Le-Mans-Prototypen nachzugehen. Das heisst: Rund die Hälfte meines Lebens konnte ich auf höchstem Niveau Motorsport betreiben. Nun finde ich, es ist an der Zeit, meine Lebensphase als Profi-Racer abzuschliessen.»

Alex Wurz kam als Benetton-Ersatzfahrer seines Landsmanns Gerhard Berger 1997 zu seinem GP-Debüt in Kanada, bereits in seinem dritten Formel-1-WM-Lauf, in Silverstone, stand er als Dritter auf dem Siegerpodest.

Wurz fuhr von 1997 bis 2000 für Benetton, wurde dann Test- und Ersatzfahrer von McLaren-Mercedes, bei seinem einzigen Renneinsatz 2005 in Imola bedankte sich der Österreicher mit einem weiteren dritten Rang.

2007 offerierte ihm Williams wieder einen Stammplatz in der Formel 1, in Kanada eroberte Wurz seinen dritten Podestplatz seiner Formel-1-Karriere.

Insgesamt fuhr Wurz vierzehn Mal in die Punkte und schloss die WM 1998 als Achter ab.

Der Langstreckensport war immer schon sein zweites Standbein: 1996 wurde Wurz mit 22 Jahren zum jüngsten Le-Mans-Sieger. Von 2008 bis 2011 war er Teil des Peugeot-Werksteams in der Sportwagen-WM, ab 2012 wurde er Teil des Toyota-Werksrennstalls.

Daneben arbeitete der Vater von drei Söhnen fürs österreichische Fernsehen, als Verkehrserzieher, als enger Mitarbeiter des Autoverbands FIA in Sachen Nachwuchs, dazu ist Wurz seit Oktober 2014 Vorsitzender der Formel-1-Fahrervereinigung GPDA.

Alexander weiter: «Es gibt vieles, wofür ich dankbar bin und auf das ich stolz sein darf. Meine zwei Le-Mans-Siege werde ich in besonderer Erinnerung behalten. Und auch an den Podestplatz im dritten Formel-1-Rennen denke ich gerne zurück.»

«Ich fühle mich privilegiert, dass ich in der Formel 1 für Spitzenteams wir Benetton, McLaren und Williams arbeiten und etwas zu ihrer Trophäensammlung beitragen durfte. Ich habe die Test- und Entwicklungsarbeit geliebt, die enge Kooperation mit den Technikern auf der Suche nach noch etwas mehr Zeit.»

«Im Langstreckensport waren einige der Kämpfe episch. Nichts ist schöner, als in Le Mans auf dem Podest zu stehen, aber ein Sieg in Sebring, beim Petit Le Mans oder den ersten Langstreckensieg von Toyota zu erringen, das war auch etwas ganz Besonderes.»

«Der Langstreckensport ist hart. In den meisten 24-Stunden-Rennen habe ich geführt. Aber das nützte im vergangenen Jahr auch nichts, als wir nach 15 Stunden Führung aufgeben mussten. Das war niederschmetternd. Ich hatte so viel Arbeit in die Vorbereitung auf das 2014er Rennen gesteckt. Es war nach dem Ausfall nicht einfach, weiter zu machen. In früheren Jahren hätte mich das nur noch stärker gemacht, aber dieses Mal war es anders. In diesem Moment wurde mir klar, dass sich meine Zeit im Spitzenmotorsport dem Ende zuneigt. Die sechs Stunden von Bahrain werden mein letztes Rennen sein.» (Das Rennen findet am 21. November statt. M.B.)

«Ich bin der Renngemeinschaft zu grossem Dank verpflichtet – für die Herausforderungen, die Zweikämpfe, die Siege. Ich bedanke mich bei Fans, Rennställen, den Gegnern, den Organisatoren, den Freiwilligen und ganz besonders bei meiner Familie für eine tolle Zeit.»

«Mein Zukunft wird sich weiter um den Rennsport drehen, Racing ist in meinem Blut. Jeder, der mich kennt, weiss, dass ich immer eine Menge Projekte habe, nicht zuletzt die stetig wachsende Arbeit für mehr Sicherheit im Strassenverkehr.»

«Ihr werdet mich also auch weiterhin sehen, einfach ohne Rennoverall.»

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