Fernando Alonso: «Niemand hat eine Kristallkugel»

Von Mathias Brunner
Fernando Alonso

Fernando Alonso

​Wird Fernando Alonso je nochmals in die Nähe eines WM-Titels kommen? Der Spanier selber glaubt fest daran. Aber Zweifel dürfen durchaus angemeldet werden.

Sky-Formel-1-Experte Martin Brundle fragte Superstar Fernando Alonso vor kurzem in einem TV-Interview: «Jetzt mal ehrlich, Fernando; wenn du am Morgen in den Spiegel guckst – erkennst du da noch einen Fahrer, in dem ein weiterer WM-Titel steckt?»
Fernando sofort: «Natürlich.»

Aber viele Grand-Prix-Insider sind der Meinung: Dem 34jährigen Spanier verrinnen die Jahre zwischen den Fingern, und es wird vielleicht bei den Titeln 2005 und 2006 mit Renault bleiben.

Viele fragen sich auch: Ist Fernando Alonso ein Opfer seiner selbst? Mit Entscheidungen, die durchaus fragwürdig sind. Etwa, Ende 2007 nach nur einem Jahr bei McLaren wegzugehen. Denn 2008 wurde Lewis Hamilton mit einem McLaren Weltmeister. Alonso vergeudete die Jahre 2008 und 2009 bei Renault.

Der Asturier zog dann weiter zu Ferrari. Mit etwas Glück wäre er 2010 und 2012 Weltmeister geworden, dann würde dieser Artikel hier ganz anders aussehen. Vielleicht wäre Alonso gar noch immer Ferrari-Fahrer. So aber verliess er Maranello Ende 2014 und heuerte bei McLaren-Honda an: «Du kannst die Vormacht von Mercedes nur brechen, wenn du ganz eng mit einem Autohersteller arbeitest. Und wenn du den eigenen Weg gehst. Und das tun wir hier.»

Im Interview mit der spanischen AS lässt der 32fache GP-Sieger das Argument nicht gelten, schlechte Entscheidungen hätten seine Bilanz getrübt.

«Es gab die Chance Red Bull», meint Alonso, «es gab auch die Chance Mercedes. Aber schaut euch an, was aus Michael Schumacher in seinen letzten drei Jahren Formel 1 wurde. Nur selten hat er es im Abschlusstraining unter die schnellsten Zehn geschafft, nur ein Mal aufs Siegerpodest.»

«Es kommt mir vor als wüssten es alle besser als ich, wenn ich mich für ein anderes Team verpflichte, aber die Wahrheit ist: Keiner hat eine Kristallkugel. Als ich von Renault weg ging, haben sie keinen Titel mehr gewonnen. Als ich von McLaren weg ging, haben sie mit Lewis noch einen Titel geholt, dann war ebenfalls Schluss. Ferrari hat seit meinem Weggang auch keinen Titel geholt.»

«Es ist schon seltsam. Ich holte mit Renault zwei Titel, aber richtigen Respekt erhielt ich erst als Ferrari-Fahrer und als ich mehr Jahre in der Formel 1 vorweisen konnte.»

«Die Leute reden immer über die Gründe hinter WM-Titeln. Das ist einfach: 2005 war der Renault standfester als der McLaren. Und 2006 war der Michelin-Reifen besser als jener von Bridgestone.»

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