Regeln lassen die MotoGP dumm aussehen

Toto Wolff: Mercedes überrascht von Problemen

Von Vanessa Georgoulas
Toto Wolff: «Wir wollten Lewis und auch uns selbst aus dieser Negativ-Spirale befreien»

Toto Wolff: «Wir wollten Lewis und auch uns selbst aus dieser Negativ-Spirale befreien»

Die Standfestigkeit machte Mercedes in den ersten sechs Rennen der Saison zu schaffen. Damit hatten die Verantwortlichen der Sternmarke nicht gerechnet, wie Motorsportdirektor Toto Wolff gesteht.

Nach den ersten sechs Grands Prix des Jahres führt Mercedes die Team-Wertung mit stolzen 67 Punkten Vorsprung auf Ferrari an. Die Silberpfeil-Piloten konnten fünf Siege einfahren – die ersten vier Rennen des Jahres gewann Nico Rosberg, im prestigeträchtigen Monaco-GP siegte Lewis Hamilton.

Entsprechend positiv fällt auch die Zwischenbilanz von Motorsportdirektor Toto Wolff aus. In einem YouTube-Interview erklärt der Wiener: «Ja, auf dem Papier sehen wir sehr gut aus. Fünf der ersten sechs WM-Läufe zu gewinnen – das geht kaum besser. Dafür war das Rennen, das wir nicht gewonnen haben, ein Totalausfall. Insgesamt bin ich also zufrieden mit den Ergebnissen, aber wir haben keine reibungslosen Wochenenden erlebt. Jedes Mal mussten wir kleine Probleme aus der Welt schaffen.»

Die Technik-Sorgen kamen überraschend, wie der 44-Jährige gesteht: «In den Vorsaison-Tests lief das Auto noch einwandfrei und auch die Teile, die wir auf unseren Prüfständen getestet haben, hielten länger als erwartet. Als die Saison dann begann und die Probleme mit der Standfestigkeit aufkamen, waren wir ziemlich überrascht.»

Dass die Silberpfeile nicht nur von Ferrari Konkurrenz erhalten, war hingegen zu erwarten, wie Wolff betont: «In der Formel 1 ist man immer nur so gut, wie sein letztes Rennen. Deshalb wurde zuerst erwartet, dass Ferrari unser erster Verfolger sein würde. Denn die Scuderia war zu Beginn der Saison sehr schnell. Nun ist Red Bull Racing in den vergangenen beiden Rennen stark gewesen und deshalb sagen alle, dass die nun unsere Hauptgegner sind.»

Der Österreicher fügt an: «Ich glaube, wir müssen ruhig bleiben. Beide Teams haben alle nötigen Mittel, um konkurrenzfähig zu sein. Wir gehen einfach unseren Weg und entwickeln mit dem Tempo weiter, das wir für nötig erachten, um den Titel zu verteidigen. Das ist wichtiger als sich stets nach den Konkurrenten umzuschauen.»

Als besonders wichtig erachtet Wolff auch den Monte Carlo-Triumph von Weltmeister Hamilton, der davor mehrmals durch das Technik-Pech eingebremst wurde. Dass der Brite in Monaco auf die Erfolgsspur zurückfinden konnte, sei wichtig für die ganze Mannschaft, erklärt Wolff. «Wir wollten Lewis und auch uns selbst aus dieser Negativ-Spirale befreien.»

Lob hat der Motorsportdirektor aber auch für Nico Rosberg, der seinem ärgsten Widersacher im Titelkampf Platz machte, als er selbst von technischen Problemen gequält wurde. «Er hat verstanden, dass er an diesem Sonntag nicht das Auto hatte, um den Sieg zu holen. Sobald er das realisiert hat, war es kein Problem für ihn, Lewis nach vorne zu lassen.» Er weiss: «Es ist natürlich für keinen Rennfahrer einfach, in einer solchen Situation ruhig zu bleiben. Aber er war sehr professionell und hat sich sehr reif verhalten.»

Und Wolff verrät: «Wir werden nun das Auto wie geplant weiterentwickeln und geben weiter Vollgas. Dabei müssen wir natürlich auch auf uns achten, jeder im Team muss Bestleistungen erbringen. Auch im Werk läuft alles auf Hochtouren, weil die Entwicklung des 2017er-Renners schon angelaufen ist. Es gibt noch jede Menge zu tun und viele Reisen zu absolvieren, bis die Sommerpause kommt. Aber dann haben wir sie uns auch wirklich verdient!»

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