Mercedes in der Formel E: Alle wichtigen Hintergründe

Von Rob La Salle
HWA steigt als Vorbote als Venturi-Kundenteam bereits 2018/19 ein

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Mercedes schlägt bald ein neues Kapitel auf: Beim Saisonstart 2019/20 werden zum ersten Mal zwei vollelektrische Rennwagen des neuen Mercedes EQ Formel E Teams ins Rennen gehen.

Die Formel E ist mit ihrer ebenso innovativen wie komplexen Technik eine neue Rennsport-Welt, weshalb es für Neueinsteiger sehr viel zu lernen gibt und sie viele Herausforderungen zu meistern haben. Das Mercedes EQ Formel E Team greift dabei auf die gebündelte Erfahrung und das technische Know-how seiner Motorsport-Familie und deren erfolgreiche Motorsport-Tradition zurück.

Das Herzstück des neuen Boliden entsteht bei Mercedes-AMG High Performance Powertrains (HPP) in Großbritannien. Das Technologiezentrum in Brixworth ist das globale Kompetenzzentrum des Daimler Konzerns für High-Performance Hybridtechnik. HPP legt seit Jahren die Messlatte für Hybrid-Expertise in der Formel 1. Jetzt nutzt die Mannschaft ihre Erfahrung mit High-Performance-Elektromotoren auch bei der Entwicklung des Antriebsstrangs für das Mercedes EQ Formel E Team.

Die Ingenieure arbeiten bereits seit über einem Jahrzehnt an fordernden Performanceprojekten. Dazu gehören auch das erste KERS Hybrid-System in der Formel 1 und der Elektro-Supersportwagen «SLS AMG Coupé Electric Drive», der gemeinsam mit Mercedes-AMG entwickelt wurde.

Den technischen Grundstein des Formel E-Projekts bildet jedoch das Know-how, das während der Entwicklung der aktuellen Formel 1-Hybrid-Power-Units erworben wurde. Vor der Einführung der Hybrid-Power-Units wurde die strategische Entscheidung getroffen, das Energie-Rückgewinnungs-System (ERS) als integralen Bestandteil der gesamten Power Unit zu entwickeln. Dies führte zu einem raschen internen Lernprozess sowohl bei den Komponenten, einschließlich des Hochleistungs-Elektromotors, als auch den damit verbundenen Einsatzsystemen. Diese optimieren die Leistungsbereitstellung von Hybrid-Energie im Renneinsatz.

Das Endresultat dieser Entwicklung beschränkt sich nicht alleine auf Erfolge in der Weltmeisterschaft. Es hat zu übertragbarem Know-how geführt, das sich erstmals im «Project One» niedergeschlagen hat, das Formel 1-Technologie auf die Straße bringt und auch zukünftig die Entwicklung von Hochleistungssportwagen bereichern wird. Darüber hinaus entstand dadurch ein Weltklasse-Kompetenzzentrum, das nun sein Augenmerk auch auf die einzigartigen Herausforderungen der Formel E ausweiten wird.

Den Renneinsatz seiner Fahrzeuge plant das Mercedes EQ Formel E Team, durch die HWA AG aus Affalterbach durchzuführen. Das Team ist traditionell für den erfolgreichen Einsatz, den Aufbau und die Entwicklung der Mercedes-AMG Motorsport DTM-Fahrzeuge verantwortlich. Ein Blick in die Statistikbücher zeigt: HWA ist mit zehn Fahrer-, 13 Team- und sechs Marken-Titeln das erfolgreichste Team in der Geschichte der DTM.

Mit Mercedes-AMG Petronas Motorsport übernimmt außerdem der amtierende Formel 1-Weltmeister eine unterstützende Rolle. Die Mannschaft aus Brackley gewann in den vergangenen vier Jahren je vier Fahrer- und Konstrukteurs-Weltmeisterschaften (alle mit Hybrid-Power-Units).

Die richtige Vorbereitung ist der Schlüssel

Auf dem Weg zum Renndebüt in der ABB FIA Formel E Meisterschaft spielt neben der technischen Expertise auch die richtige Vorbereitung eine entscheidende Rolle. Die HWA AG ist bereits heute in der Elektro-Rennserie tätig und unterstützt seit der laufenden Saison vier (2017/18) das in Monaco ansässige Venturi Team im Rahmen einer technischen Partnerschaft.

Ab der kommenden Saison fünf (2018/19) steigt HWA AG als Kundenteam von Venturi in die weltweit einzige vollelektrische Formel-Rennserie ein. Dadurch erhält das Team wichtige Rennpraxis mit den neuen Autos der zweiten Generation, die ab der Saison fünf zum Einsatz kommen.

«Das gebündelte Know-how der Mercedes-Familie aus Affalterbach, Brixworth und Brackley ist für unser neues Mercedes EQ Formel E Team eine perfekte Basis. Ich kann mir keine bessere Kombination vorstellen, um ein solches Projekt anzugehen», sagte Mercedes-Benz Motorsportchef Toto Wolff. «Die Formel E ist eine einzigartige Serie mit einigen ganz speziellen Herausforderungen für die Teams. Wir wissen, dass das Wettbewerbsniveau extrem hoch ist und wir gehen diese neue Aufgabe voller Elan, aber mit der nötigen Bescheidenheit an. Gegen zehn konkurrenzfähige Hersteller, die alle schon mehrjährige Erfahrung in der Serie besitzen, geht das gar nicht anders.»

Mit «Electric Intelligence» in die Zukunft

Das Mercedes EQ Formel E Team bestreitet sein erstes Rennen in der ABB FIA Formel E Meisterschaft in der Saison sechs (2019/20). Schon jetzt engagiert sich Mercedes-Benz mit seiner Marke «EQ» als Partner bei den europäischen Formel-E-Läufen in Rom, Paris, Berlin und Zürich.

Der Name EQ steht für «Electric Intelligence» und leitet sich von den Markenwerten «Emotion und Intelligenz» ab. Die Marke EQ umfasst alle wesentlichen Aspekte für kundenorientierte Elektromobilität und geht über das Fahrzeug an sich hinaus. Das Spektrum reicht von Elektrofahrzeugen über Wallboxen und Ladeservices bis hin zum Home-Energiespeicher.

Beim Mercedes EQ Formel E Team stellt der Begriff «EQ» einen integralen Bestandteil des Teamnamens dar, wodurch die «Electric Intelligence» ab der Saison sechs auch in den Startaufstellungen der ABB FIA Formel E Meisterschaft Einzug halten wird.

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