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Markus Reiterberger: Erst Regenschlacht dann Bestzeit

Von Esther Babel
Markus Reiterberger im Regen

Markus Reiterberger im Regen

Der IDM Superbike-Pilot vom Team Van Zon-Remeha-BMW will am liebsten immer und überall der Schnellste sein. In Assen gelingt ihm dieses Kunststück sogar im wenig geliebten Regen. Vorher beinahe die Kurve nicht gekriegt.

Markus Reiterberger vom Team Van Zon-Rehema-BMW hätte sich beim ersten Freien Training der IDM Superbike in Assen beinahe verfahren. Als IDM-Rekordhalter aus dem Jahr 2015 dachte er, er würde sich auskennen. Tat er aber nicht. «Ich kam da im sechsten Gang Richtung Ruskenhoek», erzählt er, «und plötzlich standen da Pilone.» Reiterberger kapierte noch rechtzeitig, dass er statt der Superbike-WM und GP-Variante die zusätzliche Schikane fahren musste und wurschtelte sich irgendwie durch. Seit letztem Jahr dürfen nur noch die DORNA-promoteten Serien WorldSBK und MotoGP die schnelle Variante fahren, alle anderen müssen den 13 Meter langen Umweg über die Schikane wählen.

«Es ist nichts passiert», beschreibt er das Kennenlernen der IDM-Strecke. «Aber ich finde es schade. Die alte Variante ist einfach besser und ich fand es auch gut, dass man die Zeiten der IDM mit anderen Serien vergleichen konnte. Auf der schnellen Strecke hatte man richtig viel Schwung, hat kurz gelupft und ist drüber gehämmert. Das war eine meiner Schlüsselstellen für gute Rundenzeiten. Und hier in Assen muss man Gas geben, denn die Holländer sind hier meist brutal schnell.»

Am Samstag konnte Reiterberger dann seine Regen-Qualitäten weiter verfeinern. Bei strömendem Regen im Qualifying wagte er sich erst ein wenig später aus der Box. «Ich habe noch meine Lederkombi für Regen aktiviert und wollte mich aus dem Getümmel auf der Strecke raushalten», so seine Vorgehensweise. «Ich habe dann freie Bahn gehabt und kam auch ganz gut klar bei dem Wetter. Dann hat plötzlich was auf meinem Dashboard geblinkt und ich war zur Sicherheit in der Box. Aber es war nichts.»

Nebenbei ließ er dann noch eine Änderung am Fahrwerk vornehmen und rauschte in den letzten Runden des nassen Qualifyings auf Platz 1. «Mir hatte noch ein wenig Vertrauen zum Hinterrad gefehlt», erklärt er. «Vor allem beim Rausbeschleunigen. Ich hab’s ja mit Regen nicht so. Doch ich habe es geschafft, ein gutes Gefühl aufzubauen und war mit gut vorbereiteten Regenreifen unterwegs.» Er schnappte sich die Regenbestzeit mit einer 1.56,617, 0,712 Sekunden vor Lokalmatador Danny de Boer.

Das alles war am Nachmittag hinfällig. Bei weiter auftrocknender Strecke war vor allem gutes Timing gefragt. Wann und mit welchen Reifen sollte man rausgehen? Zehn Minuten vor Trainingsende purzelten die Zeiten im Sekunden-Takt und ständig wechselten die Spitzen-Positionen. Doch Reiterberger und seine Mannschaft bewiesen, dass sie auch Timing können. Gut vier Minuten vor Trainingsende holte sich der Pirelli-Pilot einen Satz frische Reifen. Es reichte für drei Runden. Eine zum Einrollen plus zwei flotte, die beide für die Pole-Position gereicht hätten. Die anderen Piloten hatten mal wieder da Nachsehen.

Startplatz 1 holte Markus Reiterberger mit einer Zeit von 1.40,773 vor Danny de Boer mit einer 1.42,249 und auf Platz 3 Pepijn Bijsterbosch mit einer 1.42,677.

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