MotoGP: Aprilia wird zur Ducati-Bedrohung

Langbahn-GP: Zach Wajtknecht beendete Durststrecke

Von Manuel Wüst
Zach Wajtknecht vor Martin Smolinski

Zach Wajtknecht vor Martin Smolinski

Es dauerte 25 Jahre, dass Großbritannien nach Kelvin Tatums Titelgewinn im Jahr 2000 wieder den Langbahn-Weltmeister stellt. SPEEDWEEK.com sprach mit dem neuen Champion Zach Wajtknecht.

Mit einem zweiten Platz in Mühldorf und dem Sieg in Marmande kam der Brite Zach Wajtknecht, der bereits 2022 WM-Silber und 2024 Bronze gewonnen hat, in die Weltmeisterschaft 2025 und legte damit den Grundstein für den Titelgewinn beim Saisonfinale in Roden.

«Gerade in diesem Jahr mit nur vier WM-Events musste man in jedem konstant punkten und ich war wie in den letzten Jahren auch vom Start weg gut unterwegs», erzählte Wajtknecht im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Ich bin abgesehen von kleineren Modifikationen mit demselben Material in die WM gegangen und hatten in Mühldorf, auf einer Bahn, die ich sehr mag, einen guten Start in die Saison. In Marmande war es schön zu gewinnen, aber in Scheeßel war es dann nicht so gut. Ich hatte gut gepunktet in den Vorläufen, aber im Finale war meine Startposition schlecht präpariert und nach dem Start kam es mit Martin Smolinski zu einer kniffligen Entscheidung für den Schiedsrichter. Ich bin mit der Disqualifikation nicht einverstanden und auch viele Fans und Offizielle, auch aus dem deutschen Lager, waren meiner Meinung. Es war eine bittere Pille, die ich schlucken musste. Denn wenn ich in Scheeßel Zweiter geworden wäre, wäre es in Roden einfacher gewesen. So musste ich mit zwei Punkten Rückstand nach Roden gehen, war aber dennoch hungrig auf den Erfolg.»

Das Saisonfinale auf der Langbahn entwickelte sich zu einem Drama, da alle WM-Favoriten inklusive Zach Wajtknecht von Ausfällen und Disqualifikationen betroffen waren. «Es war ein verrücktes Rennen. Ich hatte im letzten Lauf einen Ausfall, ansonsten wäre ich direkt im Finale gewesen, ähnlich wie Lukas Fienhage, wenn er nicht ausgeschlossen worden wäre nach der Sache mit dem Dirt-Deflector. Ich hatte eine harte Entscheidung in Scheeßel zu verdauen und so erging es Lukas in Roden. In diesem Rennen konnte man nur schwer vorhersagen, wer gewinnen würde.»

Mit dem Aus von Fienhage im Last-Chance-Lauf war klar, dass die Titelentscheidung zwischen dem erfahrenen Chris Harris und Zach Wajtknecht fallen würde, entsprechend hart ging es nach dem Start in die erste Kurve, in der Harris Kampflinie fuhr. «Chris ist immer fair. Mit seiner ganzen Erfahrung weiß er genau, wie man ein Bike fährt. Ich wusste, dass ich das Finale nicht gewinnen, sondern nur vor Chris bleiben muss. Ich hatte mein Set-up für den letzten Vorlauf verändert, aber da ich ausfiel am Start, konnte ich das nicht testen und bin dann zum Vertrauten zurückgegangen. Chris hatte einen guten Start und versuchte mich nach außen zu drücken, aber auf der Gegengerade konnte ich vorbeigehen. Ich hätte noch versuchen können Dave Meijerink an der Spitze zu attackieren, aber ich wusste, dass ich nur vor Chris bleiben muss. So habe ich Dave nicht mehr angegriffen, um nicht zu riskieren, dass ich in der letzten Runde zu Sturz komme.»

Für den 27-Jährigen endete mit dem Titel eine unglaubliche Woche, zuvor konnte er bereits die Mannschafts-Weltmeisterschaft auf der Langbahn gewinnen. In solchen Momenten erinnerte er auch die Menschen im Hintergrund. «Meine Mum und mein Dad waren von Anfang an dabei», betonte der Weltmeister. «Als ich zehn Jahre war, sind wir regelmäßig nach Deutschland, Frankreich, Tschechien und so gefahren, damit ich dort Rennen fahren kann. Sie haben da viel Zeit und Geld investiert und ich bin froh, dass ich ihnen mit dem Titel etwas zurückgeben konnte. Mein Team war auch sehr wichtig für mich. Peter Johns als mein Tuner begleitet mich schon seit fünf Jahren und ich kann mich stets auf gute Motoren verlassen. An diesem Erfolg haben viele Leute mitgearbeitet, die nur kaum im Vordergrund erscheinen.»

Was Zach Wajtknecht zum aktuellen WM-Modus auf der Langbahn sagt, und ob er 2026 auch mehr bei offenen Rennen zu sehen sein wird, lesen Sie in den kommenden Tagen auf SPEEDWEEK.com.


Diesen Artikel teilen auf...

Mehr über...

Siehe auch

Ferrari: Grosse Ziele für 2025, peinliche Bilanz

Von Mathias Brunner
​Für viele Insider galt Singapur als die beste Chance für Ferrari, 2025 noch einen Grand Prix-Sieg zu erobern. Zu ihnen gehört auch Charles Leclerc. Geht das stolze Ferrari in dieser Saison sieglos aus?
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Mo. 20.10., 00:10, Motorvision TV
    Motorradsport: FIM Superenduro World Championship
  • Mo. 20.10., 01:30, Hamburg 1
    car port
  • Mo. 20.10., 04:15, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Mo. 20.10., 04:40, Motorvision TV
    Gearing Up
  • Mo. 20.10., 05:00, SPORT1+
    NASCAR Cup Series
  • Mo. 20.10., 05:05, Motorvision TV
    Motocross: FIM-Weltmeisterschaft
  • Mo. 20.10., 05:10, ORF 1
    Formel 1: Großer Preis der USA
  • Mo. 20.10., 05:35, Motorvision TV
    FastZone 2024
  • Mo. 20.10., 07:15, Motorvision TV
    Bike World
  • Mo. 20.10., 07:40, Motorvision TV
    Superbike: Australian Championship
» zum TV-Programm
6.98 07100916 C1910212013 | 8