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Martin Smolinski: Kritik an bierseligen FIM-Helfern

Von Ivo Schützbach
«Kommunikation mit der FIM ist nicht möglich», sagt Martin Smolinski

«Kommunikation mit der FIM ist nicht möglich», sagt Martin Smolinski

Im Vergleich zum Speedway-GP fristet der Langbahn-GP ein Schattendasein. Martin Smolinski lässt an den Verantwortlichen bei der FIM kein gutes Haar.

«Letzte Woche habe ich von Race-Director Thierry Bouin eine E-Mail bekommen in der drin steht, dass sie einen Fahrersprecher brauchen», erzählte Langbahn-Vizeweltmeister Martin Smolinski im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Ich habe ihm zurückgeschrieben, dass er mir nicht böse sein soll. Aber ich habe die letzten Mal mit der FIM kommuniziert, es bringt nichts, Fahrersprecher zu sein. Die FIM redet nur und es geht nichts vorwärts.»

«Ich habe letzten Winter eine E-Mail an die FIM geschrieben wegen meinem Langbahn-Motorrad, es kam nie etwas zurück», denkt der Olchinger zurück. «Kommunikation null. Letztes Jahr habe ich den Antrag gestellt, dass ich mit der Dauerstartnummer 84 fahren darf. Es kam eine kurze Antwort, dass das eine coole Idee wäre, danach habe ich nichts mehr gehört. Warum sollte ich Fahrersprecher werden, wenn sich eh niemand kümmert?»

Merchandising für den Müll

«Dann habe ich eine Mail geschrieben, weil ich gehört habe, dass die FIM den Mechanikern T-Shirts stellt, die sie anziehen müssen. Damit alle Mechaniker gleich herumlaufen. Ich habe dann erklärt, dass ich im Jahr um 20.000 Euro Fanartikel produzieren lasse. Die kann ich aber nur verkaufen, wenn sie meine Jungs auch tragen. Der Inhalt meiner E-Mail wurde lautstark an Biertischen herumerzählt und sie machten sich über mich lächerlich. Schaut euch den Smolinski an, was will er denn jetzt schon wieder. Das war ein internes Thema zwischen mir, der FIM und Thierry Bouin. Ich habe das mit den T-Shirts nur erfahren, weil ich sie in meinem Auto hätte mitnehmen müssen. Meine Teamklamotten hätte ich dann in den Müll schmeißen können.»

Der 28-Jährige ortet Versäumnisse und Unprofessionalität an allen Ecken: «Es gab mal eine Diskussion, dass eine Kilometerregel in der Langbahn-WM eingeführt wird, dass wir auf 1000-Meter-Bahnen nur noch drei Runden fahren. Das wurde beredet, seither herrscht Stillschweigen. Wir haben jetzt zwei Läufe mehr, wir fahren immer noch vier Runden und es gehen viele Motoren kaputt. Das kostet richtig Kohle.»

Boxen sehen aus wie Kuhstall

«Dann wurde letztes Jahr mal beredet, dass alle Fahrer mit Boxenwänden arbeiten sollen, damit alles besser ausschaut. Bei 99 Prozent der Fahrer schaut es aber aus wie im Kuhstall.»

«Die FIM hat mit der Firma ATS ausgemacht, dass sie die Pitwall mit dem Heatschema transportiert. Nachdem ATS nicht in Skandinavien war, habe ich das Zeug mitgenommen. Die FIM schafft es nicht, ihr eigenes Zeug selbst zu transportieren. Ich hatte in meinem Auto ein 6 auf 3 Meter Zelt aus Stahl, das 60 kg wiegt oder so, plus die Pitwall, die noch mal 100 kg wiegt. Das musste ich als Fahrer transportieren, weil es die FIM nicht schafft, ein Auto zu organisieren, in dem das ganze Zeug drin ist.»

«Die Homepage der FIM ist null up-to-date, es gibt bis heute kein offizielles Ergebnis der ersten zwei Grands Prix darauf. Die FIM hat eine Pressedame für den Langbahn-GP, aber es gibt keine Bilder, nichts. Wir leben in der Zeit von Facebook, auch da gibt es vom Langbahn-GP keine Seite. Es gibt nicht mal eine Website der Serie, die kostet 10 Euro. Im Speedway-GP sitzt Ole Olsen nach dem Grand Prix im Pressecenter und schaut, dass alles vorwärts geht. Die Langbahn-Verantwortlichen sitzen im Hotel, trinken ein Bier und lassen sich dafür von der FIM bezahlen.»

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