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Langbahn-GP wie Speedway-GP ohne Rahmenprogramm?

Kolumne von Rudi Hagen
Racing pur gab es in Eenrum zu sehen

Racing pur gab es in Eenrum zu sehen

Nur rund zweieinhalb Stunden dauerte der Langbahn-GP 2 am Montagmorgen in Eenrum. Warum kann es nicht immer so sein?

Der Langbahn-GP 2 in Eenrum konnte am Sonntag bekannterweise nicht gefahren werden, da starke Regengüsse die Bahn unter Wasser gesetzt hatten. Die Schwierigkeit war, dass Kleiboden dazu neigt, hartnäckig zu verkleben. Dadurch konnte die Feuchtigkeit nicht ablaufen und das vorhandene Räumgerät war zudem untauglich, die Bahn wieder rennfähig zu machen.

Theo Pijper und Richard Hall testeten die Bahn später, aber der Niederländer urteilte, die Bahn wäre zwar zu «riden», aber nicht zu «racen». Auf gut deutsch: Man könne zwar fahren, aber nicht ein Rennen fahren.

Pijper erklärte später in der Fahrerbesprechung mit den Offiziellen, dass die Rillen zwar mit dem Matsch zugeschoben werden könnten, sie aber nicht mehr zu sehen seien und damit gefährlich werden könnten. Zudem wäre nur der beste Starter vorne fein heraus, denn alle dahinter würden mit dicken Packungen zugeschüttet, was der Bedeutung eines so wichtigen WM-Laufes nicht gerecht werden würde.

Neben den Sicherheitsaspekten für die Fahrer wurden auch Alternativen der Bahnpräparierung, sowie die Verantwortung gegenüber dem MC Enrum & Omstreken und nicht zuletzt den vielen anwesenden Zuschauern gegenüber besprochen.

Am Ende gab es dann nur zwei Optionen: noch am Sonntag zu fahren oder am anderen Tag, wie es das FIM-Reglement in solchen Fällen vorsieht. Ohne Gegenstimmen einigte man sich darauf, am Montagmorgen um 11 Uhr zu starten, wenn es das Wetter zuließe.

Das war eine gute Entscheidung, denn die Bahn war durch den Einsatz der vielen Hilfskräfte mit schwerem Gerät und bindendem Sand über Nacht in einen vergleichsweise sehr guten Zustand versetzt worden.

Natürlich waren am Montagmorgen nicht so viele Zuschauer wie am Sonntag gekommen, die aber hatten mit ihren Tickets vom Vortag, beziehungsweise bei freiem Eintritt, ihren Spaß an den WM-Läufen.

Woran lag das?

Zum einen hatte der Veranstalter mit Jakob Alkema und Patrick Roth zwei erstklassige Sprecher engagiert. Sie unterhielten die Fans mit wichtigen und richtigen Informationen, Klasse-Laufkommentaren und angemessener Musik. Sie bauten auch den Spannungsbogen zwischen den einzelnen Läufen und den kurzen Bahndienstpausen klug auf.

Dadurch, dass das Rahmenprogramm wie Gespanne, B-Solisten oder Crosser komplett fehlte, gab es Racing pur und vom Feinsten. Jeder und jede wusste durch die Dichte der aufeinander folgenden Heats genau über die Fahrer und deren Punktestände Bescheid. Alles steuerte auf die Semifinals und das Finale zu, mit dem bekannten hoch erregenden Ende.

Nach zweieinhalb Stunden war der Langbahn-GP 2 in Eenrum Geschichte. Warum geht es nicht immer so? Nicht am Montagmorgen natürlich, aber die Frage sei erlaubt: Muss bei einem Weltmeisterschaftslauf ein Rahmenprogramm gefahren werden?

Warum verfährt man hier nicht so wie bei einem Speedway-Grand-Prix? WM-Läufe, kurze Bahndienste und das war es.

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