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Poncharal: Folger als Ansporn für Vierge & Gardner

Von Sharleena Wirsing
Das Moto2-Team von Hervé Poncharal schickt 2017 Xavi Vierge und Weltmeistersohn Remy Gardner auf den Tech3-Bikes ins Rennen. Nun sprach der Franzose über seine Erwartungen.

«Wer in der Moto2-Klasse 2017 den Titel holen wird, ist sehr, sehr schwer vorherzusagen. Es ist sicher die Klasse, in der sich die Bikes am ähnlichsten sind. Jedes Paket ist ein Sieger-Paket», sagt Tech3-Boss Hervé Poncharal.

Gilt das auch für das Paket aus Tech3, Xavi Vierge und Remy Gardner? «Ja, das denke ich. Wir kennen die Moto2-Klasse: dieselben Motoren, Reifen und ECU. Es gibt nicht viele Unterschiede. Wir haben unser eigenes Chassis und sind das einzige Team mit Federelementen von Kayaba, aber im letzten Jahr kämpften wir um den Platz des besten Rookies. Dieser Kampf fand zwischen Miguel Oliveira auf einer Kalex mit WP-Federelementen, Luca Marini auf einer Kalex mit Öhlins und Xavi Vierge auf der Tech3-Maschine mit Kayaba statt. Am Ende gewannen wir diesen Kampf mit einem Punkt Vorsprung auf Oliveira. Das zeigt, dass unser Paket konkurrenzfähig ist», betont Poncharal.

Beim Fight zwischen Vierge und Oliveira ging es jedoch nur um den 20. WM-Rang.

«In diesem Jahr ist Vierge kein Rookie mehr, deshalb erwarten wir von ihm einen Schritt nach vorne. Auf dem neuen Bike fühlt er sich wohl. Wir haben nicht allzu viel getestet, weil wir viel im Büro zu tun hatten, aber manchmal stiften zu viele Tests auch Verwirrung. Die drei Tage beim IRTA-Test in Jerez waren daher sehr wichtig, die Rundenzeiten standen nicht im Vordergrund, sondern die Bestätigung unseres Pakets und das Finden der richtigen Balance. In Katar werden wir uns beim Test mehr auf die Performance konzentrieren, erklärte Poncharal im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. 

Den Jerez-Test schloss Vierge auf dem 17. Platz der Zeitenliste mit 1,014 sec Rückstand ab, Gardner landete auf Rang 27 und büßte 1,763 sec ein.

«Wir sind sehr froh, Remy Gardner im Team willkommen zu heißen. Er ist ein sehr talentierter junger Mann, sein Vater hat eine erfolgreiche Geschichte, die ich viele Jahre lang miterlebte. Das wird ein gutes Team mit zwei jungen Fahrern, die sich verstehen und sich gegenseitig pushen. Ein großer Ansporn für sie ist zu sehen, was Jonas Folger auf der MotoGP-Maschine zeigt. Als ich Jonas engagierte, stand ich sehr in der Kritik – vor allem von deutschen Medien: die falsche Wahl, zu früh, ich hätte besser und länger nachdenken sollen... Doch bisher bin ich mehr als zufrieden mit Jonas. Unsere Moto2-Fahrer sehen jetzt, dass man nicht unbedingt den Titel gewinnen muss, um in die MotoGP-Klasse zu kommen. Wenn ihr uns zeigt, dass ihr clever arbeitet und Hingabe beweist – warum nicht? Das ist sehr wichtig für sie. Sie sollen ohne zu viel Druck arbeiten, ihr Paket so gut wie möglich machen und nicht auf den Bullshit hören, der abseits der Strecke erzählt wird. Sie sollen an ihr Paket glauben, wachsen und wie Profis arbeiten», fordert Poncharal von seinen Moto2-Piloten.

Wie umfangreich wurde die Mistral 610 im Vergleich zu 2016 verändert? «Am Ende der Saison 2016 war Vierge sehr happy mit dem Bike. Daher bat er uns, und wir stimmten zu, nicht zu viel zu verändern. Die Veränderungen sind klein, sie sollen uns aber mehr Abstimmungsmöglichkeiten liefern. Die Charakteristik des Bikes ist aber sehr ähnlich zum letzten Jahr. Das wird die achte Saison mit demselben Motor. Wenn du nach acht Jahren nicht weißt, wie ein Moto2-Chassis sein muss, dann musst du den Job wechseln. In der Vergangenheit hatten wir Fahrer, die alles ändern wollten, doch am Ende waren sie verloren. Das 2017er-Chassis ist sehr ähnlich zu dem im letzten Jahr. Wir arbeiteten aber an der Aerodynamik und haben nun eine Vereinbarung mit der Universität von Zürich. Wir werden im Windkanal arbeiten. Wir haben nun auch einen neuen Verkleidungshersteller aus Spanien: Speedfiber.»

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