KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Brad Binder (KTM): Die WM-Hoffnung Südafrikas

Von Sharleena Wirsing
Bisher gab es nur zwei südafrikanische Weltmeister: Kork Ballington und Jon Ekerold. Derzeit ist Brad Binder der vielversprechendste GP-Pilot aus Südafrika. In Jerez verpasste er seinen ersten GP-Sieg nur um 0,2 sec.

1980 war Jon Ekerold der letzte südafrikanische Weltmeister. Er schlug Toni Mang um nur drei Punkte im Kampf um den 350-ccm-Titel. Südafrika durfte bisher 39 Grand Prix-Siege feiern.

31 Mal mit dem vierfachen Weltmeister Kork Ballington (17 x 250ccm, 14 x 350ccm), siebenmal mit Jon Ekerold (1 x 250ccm, 6 x 350ccm) und einmal mit Alan North (1 x 350ccm). North ist der Schwager von Ekerold, er ist mit dessen Schwester Karen verheiratet. Ekerold ferierte in Monza 1981 den bisher letzten GP-Sieg für Südafrika.

KTM-Pilot Brad Binder war in Jerez nah dran, den nächsten GP-Triumph für Südafrika zu sichern – so nah wie bisher noch nie.

Nach einem spannenden Kampf gegen Danny Kent, Ajo-Teamkollege Miguel Oliveira und Fabio Quartararo überquerte er als Dritter die Ziellinie. Es war der dritte Podestplatz seiner Karriere.

Binder ging von Position 4 in das Rennen der Moto3-Klasse. Zeitweise führte den Lauf an. «Es war ein sehr gutes Rennen. Doch für mich war es etwas seltsam, da ich normalerweise von einem viel schlechteren Startplatz losfahre. Natürlich war es viel besser, von Anfang an mit den Fahrern vorne mitzumischen. Ab der vierten Runde bis sechs Runden vor Schluss war ich sehr, sehr zuversichtlich und fühlte mich großartig. Doch in den letzten Runden war mein Vorderreifen zerstört. Jedes Mal wenn ich in eine Kurve schnell hineinfuhr, musste ich eine weitere Linie gehen. So habe ich auch den hinteren Reifen ruiniert.»

Ohne das missglückte Überholmanöver von Rookie Fabio Quartararo in der letzten Kurve hätte sich Binder wohl mit Rang 4 abfinden müssen. «Ich musste die Zähne zusammenbeißen und hatte in der letzten Kurve Glück, dass ich Platz 3 sichern konnte. Nun freue ich mich auf die nächsten Rennen.»

Fakten zu Südafrika im Grand-Prix-Sport:

- Zwei Weltmeister kamen aus Südafrika: Kork Ballington (4 Titel in Folge in den Klassen 350ccm und 250ccm 1978 und 1979) und Jon Ekerold (350ccm, 1980).

- Neben Ballington und Ekereold hat nur ein weiterer Südafrikaner einen Grand Prix gewonnen: Alan North. Er gewann 1977 den Nations Grand Prix der 350er in Imola.

- Der erste erfolgreiche Südafrikaner war Paddy Driver, der zwischen 1958 und 1965 Grands Prix fuhr und neun Mal auf das Podest kam. Er fuhr im Lotus auch in der Formel 1. Driver ist der einzige Südafrikaner neben Brad Binder, der in der Leichtgewichts-Klasse des Grand Prix Sportes auf das Podest fuhr: Er war 1962 auf einer EMC Dritter beim Belgien Grand Prix in Spa-Francorchamps.

- Südafrika hat 39 Grand Prix Siege: 31 Mal Ballington (17 x 250ccm, 14 x 350ccm), 7 Mal Ekerold (1 x 250ccm, 6 x 350ccm) und 1 Mal North (1 x 350ccm)

- 1983 fand der erste Grand Prix von Südafrika statt. In Kyalami gewann damals Freddie Spencer, später wurde er mit Honda Weltmeister.

- Der letzte Südafrika-Grand Prix fand 2004 als Saisonauftakt auf dem Phakisa Freeway von Welkom statt. Valentino Rossi schrieb Geschichte, als er bei seinem ersten Yamaha-Rennen gewann. Dani Pedrosa feierte derweil seinen ersten 250-ccm-Sieg, Andrea Dovizioso gewann bei den 125ern. Es war der erste GP-Sieg seiner Karriere.

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