Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Philipp Öttl: Bisher kein Team für die Saison 2016

Von Günther Wiesinger
Philipp Öttl (19) ist der einzige deutschsprachige Moto3-Pilot. Der geplante Wechsel zum Team Italia ist geplatzt. Jetzt wird eine tragfähige Lösung für die WM-Saison 2016 gesucht.

Peter Öttl hatte in Mugello Ende Mai erste Gespräche mit Alfredo Mastropasqua geführt, vier Wochen später war man sich weitgehend einig: Sohn Philipp sollte für 2016 das Team wechseln und seine vierte Moto3-WM-Saison beim San Carlo Team Italia bestreiten.

Marco Bezzecchi oder Fabio Di Giannantonio sollten sein Teamkollege werden, der Rennstall wollte mit Hilfe von Öttls KTM-Connections auf das Fabrikat aus Österreich umsteigen.

Doch jetzt hat sich herausgestellt: Dieser Plan hat sich in letzter Minute zerschlagen, denn das Team Italia wurde vom Selektions-Komitee für 2016 nicht mehr berücksichtigt, es ?bekommt nach zwei erfolglosen Jahren mit den Piloten Locatelli, Ferrari und Manzi keine Startplätze mehr.

Papa Peter Öttl, für das berufliche Fortkommen seines Sohnes und die Sponsorsuche zuständig, nahm diese Nachricht verblüfft auf; es wäre eine gute Lösung gewesen. «Denn bei einem Team mit zwei Fahrern sind die Kosten geringer als bei einem Ein-Fahrer-Team, wir hätten weniger Sponsorgeld mitbringen müssen», rechnete Peter Öttl vor. «Bei zwei Fahrern kannst du die Kosten für die Transportfahrzeuge, Hospitality, Werkzeuge, Boxendekoration und Logistik auf zwei Fahrer aufteilen. Das führt zu Einsparungen.»

Peter Öttl bringt im Team von Terrell Thien (er übernahm den Rennstall vor einem Jahr von Dani Epp) ?die meisten Sponsoren mit. 

Schedl ist Hauptsponsor und macht auch 2016 weiter. Das Unternehmen Schedl Automotive System Service hat Standorte in ganz Deutschland sowie in Asien und erledigt für Autofirmen wie Audi die Reifenmontage bei den Neuwagen.

Peter und Philipp Öttl suchen jetzt nach einer neuen Lösung. KTM-Renndirektor Pit Beirer hat für Öttl wieder eine Werks-KTM reserviert und kann auch bei der Teamsuche behilflich sein.

Öttl könnte also im Thien-Team bleiben, es gibt aber auch Kontakte zu RBA, SIC Drive M7 und LaGlisse Husqvarna.

Käme auch ein Wechsel zu Honda in Frage? Das Ongetta-Rivacold-Honda-Team von Mirko und Giancarlo Cecchini (in der WM mit Brünn-Sieger Antonelli auf Rang 6) hat zum Beispiel noch einen Platz frei, denn Jules Danilo hat bisher nur sieben Punkte eingeheimst und soll ersetzt werden.

«Am liebsten wäre mir eine Lösung in einem KTM-Team oder mit Husqvarna», betont Peter Öttl, selbst fünffacher GP-Sieger. «Und ich möchte gerne Philipps komplette Technikcrew samt Crew-Chief Stefan Kirsch mitbringen.»

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