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Jorge Lorenzo (Rang 11): «In keiner Kurve Vertrauen»

Von Günther Wiesinger
Jorge Lorenzo

Jorge Lorenzo

Der Samstag in Assen begann für Jorge Lorenzo mit einem rätselhaften Crash im FP3. Und dann fand er im Nassen kein Vertrauen zum Vorderreifen, hinten klagte er über Spinning.

Jorge Lorenzo kam im MotoGP-Qualifying in Assen über den elften Platz nicht hinaus. Er schaffte eine Zeit von 1:47,897 min und büsste 2,61 sec auf die Bestzeit von Iannone ein.

Wenn man von Assen 2013 absieht, wo sich Jorge am Donnerstag im Regen einen Schlüsselbeinbruch zuzog und er auf das Quali verzichten musste (Schlüsselbein-OP in der Nacht von Donnerstag auf Freitag in Barcelona), war es sein schlechtes Quali-Ergebnis seit seiner MotoGP-Debütsaison 2008.

«Ich war gestern am Freitag hier im Trockenen nicht so konkurrenzfähig wie bei den letzten Rennen im Frühjahr, aber ich hätte im Quali in die Top-5 oder Top-6 fahren können», schilderte der Movistar-Yamaha-Werkspilot. «Dabei ist es im nassen FP4 gar nicht so übel gelaufen. Es fehlte nur etwas Vertrauen zum Vorderreifen. das Vorderrad drohte immer in der Mitte der langsamen, engen Kurven wegzurutschen. Wir haben das Setting geändert und mehr Gewicht nach vorne verlagert, um dieses Problem aus der Welt zu schaffen. Leider haben wir damit das Problem nicht gelöst. Im Gegenteil: Hinten haben wir dadurch ein gewaltiges Spinning erreicht, das Hinterrad hat erbärmlich durchgedreht. Mit den richtigen Regenreifen hatte ich an vielen Stellen Probleme. Es gab das Problem in der Kurvenmitte, und hinten das Problem mit dem Spinning. Ich hatte überhaupt nirgends Vertrauen. Es war, als müsse ich auf Eis fahren. Oder auf Eiern, es war ein richtiger Eiertanz.»

«Ich blieb lange mit denselben Reifen auf der Piste, weil ich sehen wollte, ob ich irgendwann Zutrauen zu ihnen finden würde», schilderte Jorge. «Als die Ideallinie trockener wurde, lief es bei mir auch besser, aber die Gegner haben sich stärker verbessert als ich. Rossi war zum Beispiel sehr clever, denn er hat hinten ganz am Schluss den harten Reifen montieren lassen. Er war nicht komfortabel mit dem Reifen, den ich verwendet habe. Mit der harten Mischung hat er sich um vier Sekunden verbessert. Aber auch Pol Espargaró war mit den Reifen, die ich drauf hatte, schneller als ich, er fährt als Siebter los. Wenn ich ein besseres Setting gehabt hätte, wäre ich auch schneller gewesen...»

Was sagte Lorenzo zu den vielen Stürzen? Jorge rutschte im trockenen FP3 am Samstag aus. Im Nassen erlebten wir dann viele Stürze übers Vorderrad. Lorenzo: «Das Problem ist, die Michelin-Regenreifen vermitteln dir vorne nicht das geringste Vertrauen. Du hast dauernd das Gefühl, der Reifen rutscht weg. Und wenn er dann wirklich wegerutscht, kannst du den Crash nicht verhindern. Wir haben kein Setting gefunden, das Linderung schaffte. Beim ersten Setting hatte ich wenigstens hinten Grip. Beim zweiten war auch der Grip weg. Im Qualifying gab es keine Stelle rund um die Piste, wo ich mich wohl gefühlt habe. Es gab im nassen FP4 viele Stürze in Turn 7. Die Piste war viel kühler als am Freitag. Der Medium-Vorderreifen war wahrscheinlich zu hart für diese Verhältnisse. Manchmal pusht du den Vorderreifen mehr, wenn hinten der Grip nachlässt. Aber wenn du vorne keine Unterstützung vom Reifen bekommst, kann leicht ein Sturz passieren. Erst als wir den weichen Vorderreifen montiert haben, war es viel besser. Ich denke, der Sturz in der Früh ist passiert, weil der Medium-Reifen vorne zu hart war für diese kühlen Bedingungen.»

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