Erfreuliche Wende: Lukas Tulovic darf doch fahren!
Jetzt also doch: Lukas Tulovic ist nach dem Gewinn der IDM 2025 beim Finale der Superbike-WM am Wochenende 17.–19. Oktober in Jerez dabei und wird dort eine Werks-Ducati aus dem Testteam des italienischen Herstellers pilotieren.
Den Anstoß, sich auf der Weltbühne mit den Besten zu messen, gab Pirelli. Die Firma aus Mailand spendiert dem Deutschen Meister traditionell einen Wildcard-Einsatz in der seriennahen Weltmeisterschaft und übernimmt die Kosten für das Nenngeld und die Reifen.
Was Tulovic’ Teamchef Matthias Moser nicht wusste: Wildcards müssen aus organisatorischen Gründen 45 Tage vor der betreffenden Veranstaltung beantragt werden. Die IDM 2025 endete aber erst am letzten September-Wochenende, es gibt also nur drei Wochen Vorlaufzeit.
Am 2. Oktober erhielt Moser von SBK Executive Director Gregorio Lavilla eine Absage auf seine Wildcard-Anfrage. Der Spanier begründete diese neben der verpassten Nennfrist auch mit organisatorischen Gründen. Gleichzeitig zeigte er aber einen Weg auf, wie der Deutsche Meister doch dabei sein kann. Voraussetzung dafür ist, dass er in der Box eines der Stammteams unterkommt und der Lkw entfernt geparkt wird.
Nach mehreren Telefonaten kristallisierte sich heraus: Das lässt sich bewerkstelligen. Lavilla drückt bei der Nennfrist ein Auge zu, weil ihm bewusst ist, dass sich die Belohnung von Partner Pirelli nicht mit dem gewöhnlichen Ablauf vereinbaren lässt.
Das Team MGM Bonovo Ducati, das mit Tarran Mackenzie nur einen Fahrer einsetzt, bekommt eine ganze statt einer halben Box zugeteilt und wird sich diese mit Triple-M teilen. Und Ducatis Superbike-Rennchef Marco Zambenedetti kann damit leben, wenn der Lkw des Testteams nicht direkt hinter der Box steht.
Alle haben mitgeholfen, damit wir in der Superbike-WM zum ersten Mal in der Saison 2025 einen deutschen Fahrer dabeihaben.
Die Voraussetzungen für Tulovic sind nicht einfach, er hat vor Jerez keine Möglichkeit mit der WM-Konfiguration der Ducati Panigale V4R zu testen. Aber er kennt das Motorrad grundsätzlich aus seinem Jahr in der IDM, die Reifen und Strecke sind ihm vertraut. Für den 26-Jährigen ist der erste SBK-Einsatz ein wichtiger Gradmesser. Denn 2026 soll er nicht nur seinen IDM-Titel erfolgreich verteidigen, Teamchef Moser möchte ihm auch gerne weitere Gaststarts in der WM ermöglichen – «sofern das technisch umsetzbar ist».